ANSGAR DRESSEN war zufrieden mit sich, auch wenn er sich mit diesem Hütte diesmal wohl nicht gerade den besten Mann ausgesucht hatte, um die „Familienangelegenheit“ endlich zu dem längst überfälligen Abschluss zu bringen.
Er hatte dem Alten ordentlich Druck gemacht und seine Jungs in den Kampf geschickt. Deshalb war er zuversichtlich, dass eigentlich nichts mehr schiefgehen konnte. Er sah das Gemälde quasi schon vor sich und bei dem Gedanken an den Wertzuwachs, den sein Vermögen dadurch erfahren würde, wurde seine Laune noch besser.
Was für ein glücklicher Zufall es doch gewesen war, dass er ausgerechnet an dem Tag, an dem diese Todesanzeige erschienen war, dem alten Hütte seine „Aufwartung“ gemacht hatte. Jetzt brauchte er nur geduldig abzuwarten, bis der fette Braten wie von alleine auf seinem Teller landete.
NACHDEM BOB Emma, die immer noch regungslos auf dem Beifahrersitz saß, eine ganze Weile betrachtet hatte, hatte er sie einfach aus dem Auto gehoben und in sein Loft getragen. Emma hatte ihre Arme um seinen Hals gelegt und ihren Kopf in seiner Halsbeuge vergraben. Es tat so gut in diesem Moment von ihm gehalten zu werden, deshalb ließ sie es zu, dass er sie bis auf sein Bett brachte.
„Willst du dich etwas ausruhen?“, fragte Bob sie jetzt, aber Emma wollte sich nicht ausruhen, sie wollte die Version ihrer Tante von dieser Geschichte erfahren.
„Nein, auf keinen Fall. Wir sollten sofort anfangen das Tagebuch zu lesen.“
„Wir?“, erkundigte sich Bob vorsichtig. „Du meinst ich soll mitlesen?“
„Na klar, vier Augen sehen mehr als zwei und außerdem haben wir das doch schon heute Morgen ausdiskutiert.“
„Ausdiskutiert, so nennst du das also“, feixte Bob und dachte nur zu gerne an den unbeschre