: Lysan Vil
: KELLERKIND
: epubli
: 9783754145852
: 2
: CHF 5.70
:
: Romanhafte Biographien
: German
: 231
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ich erzähle in diesem Buch über mein Leben, welches von frühester Kindheit an von Gewalt und sexuellen Missbrauch der Eltern und gut zahlenden Klientel (wahrscheinlich kinderpornografischer Ring der Stasi) geprägt war. Viele Jahre meiner Kindheit lebte ich im Keller, bis ich mit 12 Jahren in ein Kinderheim kam, welches mir wenigstens ein halbwegs besseres Leben ermöglichte. Durch den Missbrauch spaltete sich meine Seele. Ich bin bis heute nicht wirklich in der Lage, mein Leben zu leben ohne Schmerz, Depressionen und Leid. Ich möchte mein Schweigen brechen!! MEINE STIMME SOLL GEHÖRT WERDEN!!!

Opfer

Das Grauen nimmt einfach kein Ende


 

 

Ich wollte mal wieder weglaufen, meine Mutter würde mir diesmal schon helfen. Mit der Straßenbahn fuhr ich zu ihr. Natürlich musste ich schwarzfahren, hatte ja kein Geld. In der Manteltasche meines Vaters war neuerdings nichts mehr zu holen, also musste ich das Risiko eingehen erwischt zu werden. Wenigstens da hatte ich Glück, wurde nie erwischt.

Von der Haltestelle war es nicht weit bis zum Haus meiner Mutter. Das letzte Stück war ein gerader Weg, der genau auf das Haus von meiner Mutter führte. Links und rechts waren Gärten, ich mochte den Weg, er war so friedlich und er führte mich zu meiner Mama, die ich warum auch immer über alles liebte. Naja, schließlich war sie ja auch meine Mami.

Ich konnte meine Mutter auf dem Balkon stehen sehen. Sie wohnte ganz oben und hatte einen guten Blick auf den Weg. Irgendwann sah sie mich wohl auch kommen und verschwand im Wohnzimmer. Als ich ankam klingelte ich, doch keiner machte auf. Ich wusste, dass sie da war. Warum ließ sie mich nicht rein? Ich setzte mich auf die Treppe und lauschte nach einem Geräusch von innen. Doch es blieb still. Unverrichteter Dinge ging ich nach Hause zurück. Wohin sollte ich sonst? Ich musste zurück in meine private Hölle, ich gab mal wieder auf.

 

Zu Hause wieder angekommen war meine Flucht längst bemerkt worden. Meine Stiefmutter hatte sich gedacht, dass ich zu meiner Mutter geflüchtet bin und wollten mich gerade holen. Denn für den Abend sollte wohl etwas Besonderes stattfinden.

Wir bekamen wieder Besuch. Anfangs saßen mein Vater, meine Stiefmutter und ich beim heißen Kakao. Ich hasste dieses Getränk. Danach musste ich ins elterliche Schlafzimmer. Nur mein Vater kam mit. Ich musste mich nackt ausziehen und auf das Bett legen. Ich war in dem Moment innerlich tot, ich glaube, ich hatte nicht einmal richtige Angst. Mir war alles egal, ich wollte tot sein. Rebellieren hätte auch nichts gebracht, ich ließ es geschehen, innerlich gestorben.

Ich wurde an den Bettpfosten festgebunden. Meine Arme und Beine waren noch zu kurz, so dass mein Vater noch ein Seil holen musste. In der Zeit passte meine Stiefmutter auf mich auf, die wohl nachgekommen war. Sie tat mir komischerweise nichts, sprach mit einem Mann im Hintergrund, den ich aber nicht sehen konnte, erst in dem Moment bemerkte. Als mein Vater zurück kam beendete er sein Werk, er fesselte mich mit gespreizten Armen und Beinen. Dann bekam ich etwas in den Mund gesteckt, damit ich nicht schreien konnte. Das fand ich merkwürdig, denn ich hatte das Schreien schon längst aufgegeben, zumindest meistens, es brachte eh nicht viel. Zum Schluss träufelte mir mein Vater etwas in die Augen, das Zeug brannte höllisch. Kurz darauf kam der fremde Mann aus der hinteren Ecke des Zimmers, ich konnte durch das, was mein Vater mir in d