: Jennifer L. Armentrout
: War and Queens - Liebe kennt keine Grenzen Roman
: Heyne
: 9783641294809
: Liebe kennt keine Grenzen-Reihe
: 1
: CHF 11.50
:
: Fantasy
: German
: 880
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nachdem die Blutkönigin Casteel in ihre Gewalt gebracht hat, erklärt Poppy ihr den Krieg. Sie ist fest entschlossen, ihre große Liebe zu retten und die Aufgestiegenen daran zu hindern, Atlantia und Solis einzunehmen. Doch der Kampf gegen die Aufgestiegenen ist erst der Beginn: In den Schatten sind uralte Mächte erwacht, die die Schrecken längst vergangener Zeiten mit sich bringen. Nun ist die Stunde gekommen, in der Poppy ihr Schicksal annehmen und die Prophezeiung erfüllen muss ...

Jennifer L. Armentrout ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der USA. Immer wieder stürmt sie mit ihren Romanen - fantastische, realistische und romantische Geschichten für Erwachsene und Jugendliche - die Bestsellerlisten. Ihre Zeit verbringt sie mit Schreiben, Sport und Zombie-Filmen. In Deutschland hat sie sich mit ihrer »Obsidian«-Reihe und der »Wicked«- Saga eine riesige Fangemeinde erobert. »Crown and Bones«, der dritte Band der »Blood and Ash«-Reihe, stand auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Hunden in West Virginia.

2


Poppy


ICH BETRACHTETE DEN SILBRIG weißen Wolf, der vor mir durch das Labyrinth aus Kiefern schlich, das sich vor der Stadtmauer von Massene ausbreitete.

Arden hielt sich in dem dichten Unterholz, das den Waldboden bedeckte, und bewegte sich beinahe lautlos am Rand des bewaldeten Sumpfgebietes entlang, das an die Städte Massene und Eichenhain grenzte und bis an die Küste von Solis reichte.

Nach Verwesung stinkende Insekten bevölkerten den Wald und stürzten sich mit dem Wahn der Hungernden auf jedes noch so kleine Stück nackte Haut. Wenn man genau genug hinsah, entdeckte man Kreaturen, die über den moosigen Untergrund glitten, und in den Bäumen hingen primitive, aus Stöcken und Knochen gebundene Schlingen, die an das königliche Wappen der Blutkrone erinnerten, bloß dass sie von einer diagonalen Linie durchstoßen wurden.

Hier, am Rande von Massene, begann das Territorium des Clans der Toten Knochen.

Wir hatten bis jetzt noch nichts von der mysteriösen Gruppe gesehen, die früher in dem Gebiet des heutigen Blutwaldes gelebt hatte und sich von dem Fleisch sämtlicher Lebewesen dieser Welt ernährte – einschließlich Sterblicher und Wölfischer –, aber das hieß nicht, dass sie nicht da waren. Seit wir den Kiefernwald betreten hatten, hatte ich das Gefühl, als verfolgten Hunderte Augen jeden unserer Schritte.

Es gab also genügend Gründe, warum ich diesen Wald nicht leiden konnte. Auch wenn ich nicht wusste, ob die Kannibalen oder die Schlangen den letzten Ausschlag gaben.

Aber wenn wir Eichenhain – die größte Hafenstadt im Osten – einnehmen wollten, mussten wir zuerst Massene besetzen. Und zwar ausschließlich mithilfe der Wölfe und einer kleinen Truppe Soldaten – der Vorhut der Streitkräfte, die vonseinem Vater, dem ehemaligen König von Atlantia, Valyn Da’Neer, angeführt wurden. Bis auf einen Draken waren alle mit Valyns Männern unterwegs, aber ich hatte sie ohnehin nicht geweckt und zu uns gerufen, um Städte und ihre Bewohner niederzubrennen.

General Aylard, der die Truppe anführte, war erbost gewesen, als er davon erfahren hatte und wir ihm unsere Pläne für Massene dargelegt hatten. Aber ich war die Königin, und zwei Dinge waren jetzt wichtiger als alles andere:

Wir würden unseren König befreien.

Und wir würden den Krieg nicht auf dieselbe Art führen wie in der Vergangenheit.

Wir würden nicht wahllos töten und Städte in Massengräber verwandeln. Das wollteer nicht. Und ich wollte es ebenso wenig.

Massene war größer als Neuanfurt und Weißenbruck, aber kleiner als Eichenhain und nicht so gut bewacht. Was nicht bedeutete, dass sie wehrlos waren.

Wir konnten nicht länger auf Valyn und die anderen Generäle mit ihren Männern warten. Die Aufgestiegenen hinter der Mauer hatten damit begonnen, Sterbliche in den Wald zu treiben, sich an ihnen zu nähren und sie zurückzulassen, damit sie sich in Hungernde verwandelten. Die Angriffe der Hungernden wurden immer häufiger, und je