: Elle Kennedy
: Ever Since I Needed You
: Lyx
: 9783736319165
: Avalon Bay
: 1
: CHF 8.70
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 382
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Sie will ihn hinter sich lassen. Doch er reißt jede Mauer um ihr Herz ein ...

Als Genevieve West für die Beerdigung ihrer Mutter nach Avalon Bay zurückkommt, hat sie nur ein Ziel: sich von ihrem Ex-Freund Evan Hartley fernzuhalten. Der Bad Boy ist immer noch so sexy und unwiderstehlich wie früher, aber Gen hat mit ihrem alten Leben abgeschlossen. Keine wilden Partys, keine unverantwortlichen Fehler mehr. Sie wird ihren Vater in seinem Geschäft unterstützen, bis dieser einen Ersatz gefunden hat, und dann ihrer Heimatstadt den Rücken kehren. Doch Evan hat da andere Pläne: Er ist fest entschlossen, für das einzige Mädchen zu kämpfen, das er je geliebt hat.

»Eine süße und gleichzeitig sexy Story mit vielen Gefühlen, die sich ins Herz schleicht.«VI KEELAND,SPIE EL-Bestseller-Autori

Band 2 derAVALON-BAY

<p><strong>Elle Kennedy</strong> ist eine<strong>NEW-YORK-TI ES-</strong>,<strong gt;USA-TODAY-</strong> und<strong>WALL-STREET- OURNAL</strong>-Bestsel er-Autorin. Sie studierte an der<strong>NEW YORK UNIVERSITY</strong> Englische Literatur.</p>

1


Genevieve

Jeder, der auch nur weitläufig mit mir verwandt ist, befindet sich gerade in diesem Haus. Sie alle drängen sich in Schwarz gekleidet um Käseplatten und Auflaufgerichte, vertieft in unbehagliche Unterhaltungen. An der Wand hängen Babyfotos von mir. Hin und wieder klopft jemand mit einer Gabel an eine Flasche Guinness oder ein Glas Jameson, um einen Toast auszusprechen und eine unangebrachte Anekdote zu erzählen, wie Mom am Unabhängigkeitstag einmal oben ohne auf einem Jetski quer durch die Bootsparade gefahren ist. Während mein Dad unbehaglich dreinblickt und aus dem Fenster starrt, sitze ich bei meinen Brüdern und tue so, als wären wir vertraut mit diesen alten Geschichten über unsere Mutter, die lebenslustige Laurie Christine West, die das Leben in vollen Zügen genossen hat … obwohl wir sie in Wahrheit überhaupt nie wirklich gekannt haben.

»Wir sind also auf dem Weg nach Florida und sitzen mit unseren Joints hinten in einem alten Eiswagen«, fängt Cary an, ein Cousin meiner Mom. »Und irgendwo südlich von Savannah hören wir plötzlich dieses Geräusch von hinten, so was wie ein Rascheln …«

Ich umklammere meine Wasserflasche und habe Angst vor dem Moment, da ich nichts mehr in meinen Händen halte. Ich habe mir echt einen verdammt guten Zeitpunkt ausgesucht, um vom Alkohol loszukommen. Alle, denen ich begegne, wollen mir einen Drink in die Hand drücken, weil sie nicht wissen, was sie sonst zu dem armen, mutterlosen Mädchen sagen sollen.

Ich habe darüber nachgedacht, mich mit einer Flasche Hochprozentigem hinauf in mein altes Zimmer zu schleichen und sie zu leeren, bis dieser Tag vorbei ist. Allerdings bereue ich noch immer das letzte Mal, als ich mir einen Fehltritt erlaubt habe.

Aber es würde die ganze Tortur auf jeden Fall ein klein wenig erträglicher machen.

Großtante Milly kreist die ganze Zeit durchs Haus wie ein Goldfisch im Glas. Jedes Mal, wenn sie an mir vorbeikommt, bleibt sie kurz vor dem Sofa stehen, um mir den Arm zu tätscheln, schwach mein Handgelenk zu drücken und mir zu sagen, dass ich genauso aussähe wie meine Mutter.

Na toll.

»Jemand muss sie stoppen«, flüstert mein jüngerer Bruder Billy neben mir. »Sonst klappt sie noch zusammen mit ihren dünnen Knöcheln.«

Sie ist wirklich lieb, aber so langsam jagt sie mir Angst ein. Wenn sie mich jetzt noch mit dem Namen meiner Mutter anspricht, könnte es sein, dass ich durchdrehe.

»Ich sage Louis also, er soll das Radio leiser machen«, erzählt Cousin Cary weiter und steigert sich langsam in seine Geschichte hinein. »Weil ich herausfinden will, wo das Geräusch genau herkommt. Ich dachte mir, vielleicht schleifen wir irgendwas hinter uns her.«

Mom war schon monatelang krank, als bei ihr Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert wurde. Laut Dad hatte sie mit chronischen Schmerzen in Rücken und Bauch zu kämpfen, die sie aber ignoriert hat, weil sie sie für die Zipperlein des Älterwerdens hielt – und dann, einen Monat später, war sie tot. Aber für mich hat das alles erst vor einer Woche angefangen. Ein Anruf am Nachmittag von meinem Bruder Jay, der mich drängte, nach Hause