: Torben Stamm
: Die geplante Ermordung des Walther Green und dessen seltsame Bemühungen, diese zu verhindern - Eine Groteske mit viel zu langem Titel
: tolino media
: 9783752100525
: Walther Greens Notizen
: 1
: CHF 4.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 323
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Tragisch und wunderbar komisch zugleich!' (tolino media-Blog) Dr. Walther Green führt ein ruhiges, aber langweiliges Leben in der irischen Stadt Galway. Dabei ordnet er sich ganz seiner Frau Evelyn unter, einer erfolgreichen Anwältin, die genaue Vorstellungen davon hat, wie die Dinge (und Walther) zu laufen haben. Walthers Routine wird in dem Moment zerstört, als er herausfindet, dass seine Frau ihn umbringen will - genau dann, wenn das Haus abbezahlt ist. Überfordert mit dem Leben wendet er sich an seine Freunde und muss erkennen, dass nicht nur seine Frau eine düstere Seite hat.

Torben Stamm schreibt in seiner Freizeit gerne Krimis, Thriller und Fantasy!

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Als ich am nächsten Morgen im Büro sitze, starre ich aus dem Fenster.

Es ist noch früh, sieben Uhr, um genau zu sein.

Mein Kollege, Dr. Rhys Barry, ist noch nicht da.

Wie immer und zum Glück.

Rhys ist ein Arschloch. Er hat ständig gute Laune, ein erfülltes Leben – und echt Probleme mit Körpergeruch. Deswegen ist in unserem Büro das Fenster immer auf Kipp, auch im Winter.

Ich persönlich glaube, die Tatsache, dass man mich zu Rhys ins Büro gesetzt hat, bedeutet, dass meine Karriere beendet ist. Denn niemand will freiwillig in das Stinkebüro und wie soll man Beziehungen pflegen, wenn man niemanden auf einen Kaffee einladen kann? Der Platz neben Rhys ist das real gewordene Abstellgleis für berufliche Träume und Ambitionen.

Ich passe also gut hierher.

Ich seufze.

Evelyn hat auf meine SMS so reagiert, wie ich es mir auf dem Rückweg mit dem Taxi ausgemalt und erhofft habe: Mein plötzliches Verschwinden hat sie als eine brutale Demütigung verstanden, die ihr Verlangen, meinen Hals weiter anzuhauchen, vollkommen vernichtet hat. Wahrscheinlich hat sie sich die ganze Nacht ausgemalt, wie sie mich am besten umbringen könnte. Ich bin wohlweislich direkt ins Gästezimmer umgezogen.

Jede andere Frau hätte sich besorgt um ihren Mann gekümmert, aber so ist Evelyn nicht.

Mir war es recht.

Ich seufze erneut.

Meine Optionen sind überschaubar: Ich kann zur Polizei gehen, aber das macht keinen Sinn, da hat Rob leider Recht. Seine Alternative, Evelyn umzubringen, ist in meinen Augen irgendwie falsch. Natürlich: Wenn dich einer versucht umzubringen und du bringst ihn vorher um, ist das Notwehr. Zumindest in Filmen. Aber da kämpfen die beiden Personen immer direkt gegeneinander. In meinem Fall liegt ja kein klassischer Kampf vor… Ich denke, die Argumentation mit der Notwehr würde nicht greifen, wenn man mich erwischt. Außerdem kann ich Evelyn nicht einfach töten. Ich meine, ich liebe meine Frau, verdammte Scheiße!

Ich seufze wieder.

Dann greife ich zum Telefon und wähle die Nummer eines Mannes, der in meinem Universum das Gegengewicht zu Rob darstellt.

Wie Sie bestimmt bemerkt haben, hat Rob einen gewissen Hang zum Ordinären und Asozialen. Vielleicht mögen Sie ihn ja, dann sollte das Ihnen zu denken geben, aber das müssen Si