: Orlando Figes
: Eine Geschichte Russlands SPIEGEL-Bestseller
: Klett-Cotta
: 9783608119725
: 1
: CHF 11.60
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: Regional- und Ländergeschichte
: German
: 448
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
SPIEGEL-Bestseller Die große, fesselnde Geschichte Russlands für unsere Zeit Mitreißend, prägnant und menschlich berührend erzählt Orlando Figes die Geschichte Russlands. Dabei entfaltet er das große Panorama der russischen Seele: von unsterblichen Mythen über die großartigen kulturellen Leistungen bis zur Weltmachtpolitik des 20. Jahrhunderts und unserer Gegenwart. Eine unerlässliche Lektüre für alle, die dieses uns noch immer fremde und rätselhafte größte Land der Erde verstehen wollen. In einer packenden Reise durch die Zeit erzählt Orlando Figes, wie die Russen sich selbst erlebten und wie sie sich im Laufe ihrer Geschichte immer wieder neu erfanden: Er ergründet ihre Anfänge als Jäger und Sammler und schildert das Leben der Bauern Russlands im ersten nachchristlichen Jahrtausend. Souverän lässt er die Jahrhunderte der Monarchie und deren Ende Revue passieren - das Zarenreich, den Totalitarismus nach der Oktoberrevolution 1917 und die Perestroika Gorbatschows bis hin zu Wladimir Putins Krieg. Feinsinnig deutet der Autor die Mythen, Ereignisse und Ideologien der langen russischen Geschichte, die das Denken und Handeln des größten Landes der Erde geleitet und der Stützung von Regimen bis heute gedient haben: die Notwendigkeit einer Autokratie, um den riesigen russischen Raum zu beherrschen; die Verehrung des »Heiligen Zaren«; der Glaube an einen russischen kollektivistischen Geist; und das Schwanken zwischen Russlands europäischem und eurasischem Charakter. Eine brillant geschriebene Gesamtdarstellung: Meisterhaft versteht es Figes, die zentralen Aspekte und Facetten der russischen Geschichte so herauszuarbeiten, dass sich ihre ganze innere und äußere Dramatik offenbart - von den Anfängen bis zum Krieg in die Ukraine. »Orlando Figes ist ein herausragender Historiker und Schriftsteller, der die ferne Geschichte so nahebringt, dass man ihren Herzschlag spüren kann.« Karl Ove Knausgaard »Erstaunlich ... Orlando Figes ist ein ausgezeichneter Historiker, der wissenschaftliche Details mit glänzender Lesbarkeit verbindet.« Daily Mail »Orlando Figes ist ein ebenso souveräner wie subtiler Autor mit einem scharfen Blick für Details.« The Times »Dieses hochaktuelle Buch ist eine unerlässliche Lektüre für alle, die das heutige Russland und seine Kriege mit der Ukraine, seinen Nachbarn, Amerika und dem Westen verstehen wollen.« Anne Applebaum, Autorin von Roter Hunger. Stalins Krieg gegen die Ukraine  »Eine beeindruckende Gesamtdarstellung, die uns das heutige Russland erschließt.« The Guardian  »Eine erhellende Reise in die Geschichte Russlands. Eindrucksvoll und mit großem Können erzählt Orlando Figes das Werden des russischen Selbstverständnisses und wie die Geschichtsmythen der Vergangenheit das autokratische Russland bis heute prägen.« The Observer  »Ein Meisterwerk der Geschichtsschreibung und ein bedeutender Beitrag zu einem tieferen Verständnis der gegenwärtigen Krise.« Adam Tooze, Autor von Ökonomie der Zerstörung  »Wer Putins Russland, seine Geschichte und Mythen verstehen will, muss Figes' ausgezeichnete Darstellung lesen.« Anthony Beevor, Autor von Stalingrad  »Ein großartiges Buch, die maßgebliche Darstellung der 1000-jährigen Geschichte Russlands - von einem der Meister der Geschichtsschreibung.« Simon Sebag Montefiore, Autor von Am Hof des Roten Zaren  »Ein einzigartiges und bedeutendes Buch. Orlando Figes' ausgezeichnete Prosa bringt uns die Geschichte und Kultur Russlands so nahe, dass wir ihren Herzschlag spüren. Seine brillante Darstellung ermöglicht uns ein tieferes Verständnis sowohl der Gegenwart als auch der Vergangenheit.« Philippe Sands, Autor von Rückkehr nach Lemberg

Orlando Figes, geboren 1959 in London, lehrt als Professor für Geschichte am Birkbeck College in London. Er zählt zu den bedeutendsten Historikern Großbritanniens und ist Verfasser international hochgelobter Werke zur russischen Geschichte. Seine Bücher wurden in über 30 Sprachen übersetzt und für sein bahnbrechendes Werk 'Die Tragödie eines Volkes' erhielt er 1997 den renommierten Wolfson History Prize.

Einleitung


An einem kalten, grauen Novembermorgen im Jahr 2016 versammelte sich eine kleine Menschenmenge auf einem vom Schnee frei geräumten Platz vor dem Moskauer Kreml. Sie waren gekommen, um der Enthüllung eines Denkmals für den Großfürsten Wladimir beizuwohnen, Herrscher der Kiewer Rus, »der erste russische Staat«, von 980 bis 1015. Die wichtigsten religiösen Oberhäupter Russlands – der Patriarch von Moskau und der ganzen Rus, der katholische Erzbischof von Moskau, der Großmufti, der Oberrabbiner und das Oberhaupt der buddhistischen Sangha – waren allesamt in ihren farbenprächtigen Roben anwesend. Der Legende nach wurde Wladimir auf der Halbinsel Krim getauft, damals Teil des Byzantinischen Reichs, und leitete damit die Bekehrung seines Volkes zur östlichen Orthodoxen Kirche ein.

Die Bronzestatue, mit einem Kreuz in der einen und einem Schwert in der anderen Hand, ragte gut zwanzig Meter hoch auf. Es war das letzte einer langen Reihe gigantischer Denkmäler für Wladimir, die allesamt seit dem Sturz des Kommunismus im gleichen kitschigen »russischen« Nationalstil aus dem 19. Jahrhundert gestaltet wurden. Andere russische Städte – Belgorod, Wladimir, Astrachan, Bataisk und Smolensk – hatten mit staatlichen Mitteln und öffentlichen Spenden bereits Denkmäler für den Großfürsten aufgestellt. Die Moskaue