: Aurora Rose Reynolds
: Until You: Willow
: Romance Edition Verlag
: 9783903413641
: 1
: CHF 4.90
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 300
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Clay Ravens Prioritäten sind seine Familie, sein Job und die Suche nach den Leuten, die für den Mord an seiner Schwester verantwortlich sind. Ein Kuss sollte daran nichts ändern, und doch ändert sie alles. Willow Mayson. Egal was kommt. Clay ist nicht bereit, diese Frau wieder gehen zu lassen. Willow Mayson hatte nie vor, sich kopfüber in die Liebe zu stürzen. Dann teilt sie einen Kuss mit einem Fremden und ihre Gefühle entwickeln ein Eigenleben. Zwar setzt sie alles daran, die Anziehung in Schach zu halten, doch Clay kämpft um sie wie ein Mann, der ganz genau weiß, was er will. Gerade als Willow beginnt, sich auf die Sache einzulassen, wird ihre Freundin ermordet, was eine Reihe von Ereignissen in Gang setzt, die alles zerstören könnten ...

Aurora Rose Reynolds lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und ihrer Dogge Blue in Tennessee. Wenn sie ihre Zeit nicht mit ihrer Familie oder dem Schreiben verbringt, steckt sie ihre Nase am liebsten in Bücher. Auf ihren Reisen quer durch die Welt und ihren Lebensabschnitten in vielen Teilen der USA hat Aurora unzählige Freundschaften geschlossen - all diese Erfahrungen und Menschen liefern ihr heute Material für ihre Geschichten.

1. Kapitel


 

Willow

 

Ich klopfe mit den Fingerspitzen gegen mein Martiniglas und beobachte Alec, der mir gegenüber sitzt. Er tippt hektisch auf seinem Handy herum und beachtet mich kaum. Ich presse die Lippen aufeinander und frage mich, wie lange es dauern würde, bis er merkt, dass ich weg bin, wenn ich einfach aufstehe und gehe.

Zwanzig Minuten? Vielleicht auch länger?

Wir sind erst seit ein paar Wochen zusammen, und er ist ein wirklich netter Kerl. Bisher hat er mich nicht versetzt, kein einziges Mal eine andere Frau angeschaut, wenn wir ausgingen, und er hält mir immer die Autotür auf. Er ist nicht nur aufmerksam und höflich, sondern er sieht auch noch gut aus. Allerdings ist er genauso langweilig und von der Arbeit besessen wie alle anderen Männer, mit denen ich bisher ausgegangen bin. Ich verstehe ja, wie wichtig einem der Job sein kann, aber dabei sollte man nicht vergessen, das Leben zu genießen.

Wenn ich ehrlich bin, hätte ich gerne einen Mann, der ein bisschen von mir besessen ist. Natürlich nicht so wie ein Stalker. Aber ich hätte nichts dagegen, wenn ich für ihn an erster Stelle stehe, und wenn er mir in jeder Sekunde deutlich macht, dass er nicht genug von mir bekommen kann. Ein Mann, der mir seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkt, vor allem, wenn wir ein romantisches Date in einem schicken Restaurant haben und ich mir besonders viel Mühe bei der Auswahl meiner Garderobe gegeben habe.

Seufzend sehe ich mich um, bis ich das Schild für die Toilette entdecke, die sich im Untergeschoss befindet. Vielleicht ist Alec mit seinem Getippe fertig, wenn ich wiederkomme, und ich hätte ein paar Minuten Zeit, mir zu überlegen, ob und wie wir den Abend beenden.

»Hey«, sage ich leise und berühre seine Hand. Alec hebt irritiert den Kopf. »Ich gehe kurz auf die Toilette, bevor das Essen kommt.«

»Klar.« Er schenkt mir ein entschuldigendes Lächeln. »Es tut mir leid. Es ist einfach viel los auf der Arbeit.«

»Kein Problem.« Ich ringe mir ein Lächeln ab und erhebe mich. »Bin gleich wieder da.«

»Klar.« Er streift mich mit einem Blick, der mir sagt, dass mein Outfit seine Wirkung nicht ganz verfehlt hat.

Ich drehe mich um und steuere direkt auf die Treppe zu, die zu den Toiletten führt. Eine der beiden Kabinen scheint besetzt zu sein. Ich öffne die schwere Holztür der anderen und versuche, sie von innen zu schließen, was mir nicht sofort gelingen will. Dann kümmere ich mich um mein Geschäft und versuche anschließend, die Tür zu öffnen. Sie rührt sich nicht, also drücke ich fester dagegen. Sie bewegt sich keinen Millimeter. Ich bin in der Kabine gefangen.

»Das kann doch nicht wahr sein«, murmle ich und stoße wie ein Linebacker mit dem Unterarm dagegen. Im nächsten Moment schießt mir ein brennender Schmerz über meine Schulter bis in den Nacken. Ich atme zischend ein und trete stattdessen so fest gegen die Tür, wie es meine Absätze zulassen. Nichts. »Oh mein Gott.« Ich schlage mit der flachen Hand dagegen. Die Kabine neben mir scheint nicht besetzt zu sein, und auch sonst ist kein menschlicher Laut zu hören. Die massiven Holzwände reichen bis fast an die Decke. Nur ganz oben ist ein etwa vierzig Zentimeter breiter Spalt.

Tief durchatmend, versuche ich mich zu beruhigen. Um Hilfe zu schreien, macht offensichtlich keinen Sinn. Und meine Handtasche mit meinem Telefon habe ich am Tisch bei Alec liege