8. Kapitel
Amelia
Tag der Hochzeit
„Ich glaube es nicht. Du heiratest wirklich.“, sagte meine Freundin Clara, während Stylisten unsere Haare und unser Make-up machten. Clara ist schon seit zwei Tagen hier und hat sich für mich frei genommen. Sie hatte mir eine Überraschung gemacht, indem sie zwei Tage früher gekommen ist als geplant. Sie selbst stammte nicht von einer wohlhabenden Familie wie ich, deshalb musste sie schon seit ich sie kenne, für ihr Geld arbeiten. Sie war kein verwöhntes Mädchen und das mochte ich an ihr besonders, es kommt auf die inneren Werte und kleinen Gesten an. Auch wenn ich von einer wohlhabenden Familie abstamme, hatten meine Eltern, eher gesagt meine Mutter, mich nicht verwöhnt. Ich habe auch für mein eigenes Geld gearbeitet, das weiß aber keiner, außer meine Familie und Clara.
„Ich kann es auch nicht glauben.“, erwiderte ich. Vor einem Monat war ich noch in Deutschland und habe mich auf mein Studium konzentriert, heute sitze ich hier und werde für meine eigene Hochzeit fertig gemacht. Es gab kein Zurück mehr. Ich war unbeschreiblich nervös, denn ich wusste nicht, wie mein Leben nach dem heutigen Tag sein wird.
„Hallo, Erde an Lia!“, sah ich Clara von der Seite mit ihren Händen winken.
„Oh! Hast du etwas gesagt?“, fragte ich sie.
„Willst du mich auf den Arm nehmen? Mit wem rede ich die ganze Zeit?“, beschwerte sie sich.
„Clara, es tut mir so leid. Ich war in Gedanken versunken.“
„Alles gut, ich kann mir gar nicht vorstellen, wie du dich jetzt gerade fühlst.“ Dabei sah sie mich mitleidig an.
„Ich kann es gar nicht in Worte fassen.“ Sie schenkte mir ein trauriges Lächeln und wir sahen uns schweigend an, bis ein Klopfen unsere kleine Trauerfeier unterbrach.
„Lia Schatz, wie weit seid ihr?“, kam meine Mutter herein. Wir waren in einem Hotel in der Nähe der Kirche und der Saal für die Feier danach war auch nicht weit.
„Meine Haare sind fast fertig, danach wird mein Make-up gemacht.“, erklärte ich ihr.
„Meine Kleine heiratet heute, ich kann es nicht glauben.“
„Ich auch nicht!“, rief Clara dazwischen.
„Du siehst gut aus Mama, dunkelgrün ist deine Farbe.“, sagte ich lächelnd. Beide trugen dunkelgrüne Cocktailkleider mit Spaghettiträger. Ich wollte, dass meine Mutter und Clara dunkelgrüne Kleider tragen, weil grün meine Lieblingsfarbe war. Zum Glück gab Seniore Vincente mir die Freiheit die Kleider zu bestimmen. Man musste aber sagen, dass den beiden die Farbe echt steht.
„Hey! Natürlich, sieht sie gut aus, von wem denkst du, hast du diese Gene geerbt?“, sagte Clara.
„Danke schön.“, erwiderte me