: Dorothea von Mücke
: Privatbriefe als Dokument Menschlichkeit bei Benjamin und Fontane
: Königshausen& Neumann
: 9783826093616
: Zurich Distinguished Lectures
: 1
: CHF 8.80
:
: "Deutsche Sprachwissenschaft; Deutschsprachige Literaturwissen- schaft"
: German
: 76
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
In düsteren Zeiten wird immer wieder »Menschlichkeit« als eine allgemein erkennbare und gültige Einstellung und Verhaltensweise beschworen. Doch woran könnte man diese in Anbetracht der individuellen, historischen und kulturellen Vielfalt der Menschen erkennen? Und wie ließe sich der Aufweis einer Fähigkeit zur Menschlichkeit im Widerstand gegen deren Unterdrückung einsetzen? Walter Benjamin wandte sich mit diesen Fragen dem Privatbrief zu, indem er deutschsprachige Briefe des gebildeten Bürgertums aus dem neunzehnten Jahrhundert kommentierte und veröffentlichte. Dabei steht Walter Benjamin in seiner Einschätzung des Widerstandspotentials dieser Form nicht allein. So findet sich auch schon in den Romanen Theodor Fontanes der Einsatz des Privatbriefs als ein Dokument zum Aufweis von Menschlichkeit.

Dorothea von Mücke ist Gebhardt Professor of German Language and Literature, Department of Germanic Languages an der Columbia University, New York.