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Hinter ihm: der Küniglberg und Jahre der Freiheit.
Vor ihm: Rosie und hundertzwanzig Hochzeitsgäste im Schloss Belvedere.
Martin Glück fährt im Schleichtempo durch Hietzing, was ihm nichts nützen wird, er weiß es, und auch das: Vielleicht liebt er Rosie, aber heiraten will er sie auf keinen Fall. Nicht Prinzgemahl einer Frau werden, die mehr Geld geerbt hat, als ihr guttut. Schon dieser Anzug, den sie ihm gekauft hat und der ein kleines Vermögen kostete. Er schimmert nachtblau, ist tailliert geschnitten, und ihm ist wurscht, ob das jetzt Männermode ist, er fühlt sich beengt und verkleidet. In vielerlei Hinsicht! Und Rosie, die es immer nur gut meint, versteht überhaupt nicht, warum es ihn so stört, wie sie ihn mit ihrem Geld zuschüttet …
Gedanken, die sich im Kreis drehen, und nichts kann er tun, als weiterzufahren zum Ort des Schreckens. Wenn Martin wütend ist, dann nicht auf Rosie, sondern auf sich selbst. Weil er all das zugelasse