: Ann-Kristin Gelder
: 21 Tage Thriller
: dotbooks
: 9783989527867
: 1
: CHF 2.70
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 295
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Du kannst ihm nicht entkommen ... Die junge Grafikdesignerin Louisa führt ein unauffälliges Leben - bis eine verstörende Mail in ihrem Postfach landet: »Noch 21 Tage«, lautet der Betreff, und der Inhalt schildert grausam detailliert ihren bevorstehenden Tod. Was als makaberer Scherz beginnt, wird schnell zum Albtraum, als weitere Nachrichten eintreffen, jede perfider als die letzte. Louisa fühlt sich beobachtet, verfolgt und selbst im eigenen Haus nicht mehr sicher. Während die Tage unaufhaltsam verstreichen, wird sie gezwungen, sich einem dunklen Kapitel ihrer Vergangenheit zu stellen. Denn sie hat eine finstere Befürchtung, wer sich auf diese grausame Art an ihr rächen will: jemand, der ihr Geheimnis kennt und der nicht ruhen wird, ehe sie den ultimativen Preis gezahlt hat ... »Spannung von der ersten bis zur letzten Seite. Wer Nervenkitzel mag, wird hier gut unterhalten.« Amazon-LeserFür eine junge Frau beginnt ein Countdown in den Tod - packende Psycho-Spannung für Fans von Camilla Way und Rose Klay.

Ann-Kristin Gelder, Jahrgang 1981, ist Deutsch- und Musiklehrerin und lebt mit ihrem Mann, einem Kater, zwei Hunden, drei Kindern und zwölf Musikinstrumenten an der Weinstraße. Wenn sie nicht gerade liest oder an einem neuen Roman schreibt, zockt sie Horrorspiele oder steht mit ihrer Band auf der Bühne. Die Website der Autorin:?www.akgelder.de Die Autorin bei Facebook:?www.facebook.com/ak gelder Die Autorin auf Instagram und TikTok:?@bookcatish Bei dotbooks veröffentlichte die Autorin ihre Aura-Trilogie, »AURA - Die Gabe«, »AURA - Der Verrat« und »AURA - Der Fluch« sowie ihren Thriller »21 Tage«.

EINS


Der Tod fand Louisa im fahlen Schein des aufgehenden Mondes.

Obwohl es bereits stockdunkel draußen ist, geht mir dieser Satz in Endlosschleife durch den Kopf, und ich muss mich mit Gewalt dazu zwingen, mich auf die Straße zu konzentrieren.

Immer wieder werden Regenböen gegen die Windschutzscheibe geweht, und die Welt verschwindet für einige Sekunden hinter einem nassen Schleier. Trotz höchster Intervallstufe kommen die Scheibenwischer nicht gegen die Wassermassen an.

Es war eine dumme Idee, das letzte Design noch fertigzustellen, länger als alle anderen im Büro zu bleiben und meinen Yogakurs sausen zu lassen. Jetzt muss ich durch Regen und Sturm zurückfahren. Ich bin nur wenige Kilometer von meinem Haus entfernt, doch es fühlt sich an, als könnte es nicht weiter weg sein.

Wenn ich heute Morgen etwas früher aufgestanden wäre, hätte ich den Auftrag vor der Telefonkonferenz beenden können, ohne in Zeitnot zu geraten. Alternativ hätte ich abwarten können, bis sich die Wetterlage ein wenig gebessert hat, um mich dann auf den Heimweg zu machen. Verdammte Ungeduld. Schon am helllichten Tag ist die kurvenreiche Strecke durch den Wald anstrengend zu fahren. In einer stürmischen Nacht ist sie grauenvoll. Zu allem Übel ist das angekündigte Gewitter trotz meiner Beschwörungen natürlich nicht in die andere Richtung gezogen. Im Gegenteil. Als würde es mir folgen, ist jeder Donner lauter als der vorige. Blitze zerreißen die Finsternis, tauchen die Umgebung in grelles Licht. Die Schwärze wirkt anschließend nur noch tiefer. Die Baumstämme sind feucht vom Regen und reflektieren das aufzuckende Licht. Die dahinterliegende Dunkelheit scheint voller sich windender Schatten zu sein. Ich kann nicht sagen, wie oft ich schon erschrocken bin, weil ich mir eingebildet habe, eine menschliche Silhouette allein am Straßenrand zu sehen. Meine Augen sind überreizt von dem schnellen Wechsel zwischen Hell und Dunkel.

Wieder wandern meine Gedanken zu der Mail, die ich vor zwei Tagen erhalten habe.

Noch einundzwanzig Tage

Der Tod fand Louisa im fahlen Schein des aufgehenden Mondes.

Sie stand in ihrer Küche, machte Abendessen. Eine willkommene Ablenkung. Eine Ablenkung von der Angst, die in den vergangenen Stunden ihr ständiger Begleiter gewesen ist.

Am Nachmittag hatte sie eine Nachricht erhalten, die ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Aus der nahe gelegenen Nervenheilanstalt war ein Patient entkommen. Ein Soziopath, der es liebte, mit seiner Beute Katz und Maus zu spielen. Ein kaltblütiger Mörder, der seine bisherigen Opfer mit einer Spiegelscherbe markiert hatte, um sie dann in seinen tödlichen Plan zu verwickeln. Die Polizei hatte die Warnung ausgegeben, Fenster und Türen geschlossen zu halten, und Louisa brauchte keine zweite Einladung, um der Aufforderung zu folgen.

Trotzdem wollte das kalte Gefühl in ihrem Innern nicht verschwinden. Sie konzentrierte sich auf das Messer in ihrer Hand, mit dem sie die Zutaten schnitt. Knoblauch. Schafskäse. Tomaten.

Bis ...

Ein Knirschen ließ sie innehalten.

Das Messer zitterte in ihrer Hand.

Wer ist da?

Ein Geräusch aus dem Flur, fast unhörbar. So flüchtig und hohl, dass es auch das Wispern des Windes sein könnte. Doch der Wind weht nicht durch das Haus.

Ist es ... er?

Nein. Lächerlich.

Warum sollte er ausgerechnet sie wählen?

Warum sollte er ausgerechnet in ihr Haus eindringen?

Warum sollte er ausgerechnet ihrem Leben ein Ende setzen wollen?

Warum nicht?

Kein Grund zur Sorge.

Wieder das Geräusch. Deutlich näher.

Al