: James Fenimore Cooper
: Die Monikins
: Musaicum Books
: 9788027227167
: 1
: CHF 0.50
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: Essays, Feuilleton, Literaturkritik, Interviews
: German
: 367
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In 'Die Monikins', geschrieben von James Fenimore Cooper, wird der Leser in eine faszinierende Welt entführt, in der sprechende Affen die Hauptrolle spielen. Cooper's Werk zeichnet sich durch seinen detaillierten Schreibstil und die präzise Darstellung dieser alternativen Gesellschaft aus. Mit einem Hauch von Fantasie und Satire bietet das Buch einen tiefgründigen Einblick in die menschliche Natur und Gesellschaftsstrukturen. Cooper, bekannt für seine Werke des amerikanischen Realismus, schafft es, durch die Verwendung von Fabelwesen und Allegorien ein eindringliches Bild seiner Zeit zu schaffen. Seine kritische Auseinandersetzung mit politischen und sozialen Themen ist auch in 'Die Monikins' unverkennbar. James Fenimore Cooper, ein bedeutender amerikanischer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, nutzt dieses Werk, um seine Leser zum Nachdenken anzuregen und sie mit seiner einzigartigen Erzählweise zu fesseln. Durch die Kombination von Unterhaltung und tiefgründigen, philosophischen Themen empfiehlt sich 'Die Monikins' sowohl für Liebhaber der klassischen Literatur als auch für Leser, die nach intellektueller Herausforderung suchen.

Zweites Kapitel


Inhaltsverzeichnis

Von mir und zehen Tausend Pfund

Obgleich mein Vorfahr viel zu weise war, um nicht manchmal in weltlicher Rücksicht auf seinen Ursprung zurückzuschauen, so warf er doch diese Rückblicke nie so weit, daß sie das hohe Geheimniß seines moralischen Zustandes hätten erreichen können, und während seine Gedanken, wie man hätte sagen mögen, immer auf der Jagd waren, Blicke in die Zukunft zu thun, waren sie doch viel zu irdisch, um sich über einen andern Abrechnungstag zu verbreiten, als den, der durch die Stockbörse regulirt ward. Bei ihm war geboren worden, nur der Anfang einer Speculation und sterben das Abschließen der allgemeinen Bilanz zwischen Gewinn und Verlust. Ein Mann also, der so selten über die wichtigen Wechsel des Lebens nachgedacht hatte, war um so weniger vorbereitet, auf die sichtliche Erhabenheit des Sterbebettes zu blicken. Obgleich er nie meine Mutter wahrhaft geliebt hatte, denn Liebe war ein viel zu reines und erhabenes Gefühl für einen Mann, dessen Einbildung gewöhnlich über den Schönheiten des Rentenbuchs verweilte, war er doch immer gütig gegen sie gewesen, und zuletzt war er selbst, wie schon gesagt, sogar ziemlich geneigt, zu ihren zeitlichen Bequemlichkeiten soviel beizutragen, als nur immer mit seinen Bestrebungen und Gewohnheiten verträglich war. Andrerseits verlangte das ruhige Gemüth meiner Mutter eine mehr erregende Ursache, als dieß bei der Zuneiguug ihres Mannes der Fall war, um diese Keime tiefer, ruhiger, weiblicher Liebe zu beleben, die gewiß in ihrem Herzen versteckt waren, wie der Saame, den des Winters unerfreuliche Kälte drückt. Das letzte Zusammentreffen eines solchen Paars konnte nicht wohl von heftigen Ergüssen des Schmerzes begleitet sein. Doch war mein Vorfahr tief von den körperlichen Veränderungen im Aeußern seiner Frau betroffen. »Du bist sehr mager geworden, Betsey« sagte er, und nahm nach einer langen feierlichen Pause ihre Hand; »vielmehr als ich geglaubt hatte, oder hätte denken können. Gibt die Wärterin Dir stärkende Suppe und Nahrung?« Meine Mutter lächelte das geisterhafte Lächeln des Todes, aber wieß bei dieser Aeußerung voll Ueberdruß mit der Hand zurück. »Dieß all ist jetzt zu spät«, antwortete sie, und sprach mit einer Deutlichkeit und Stärke, wozu sie lange ihre Kraft zurückgehalten. »Nahrung und Kleidung stehen nicht ferner unter meinen Bedürfnissen.«

»Gut, gut Betsey, fehlt es einem weder an Nahrung noch Kleidung, so kann man doch gerade nicht in großer Noth sein, und ich freue mich, daß es dir in soweit wohl ergeht. Doch sagt mir Dr. Ethrin