: James Fenimore Cooper
: Der Kettenträger
: Musaicum Books
: 9788027227174
: 1
: CHF 0.50
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 500
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
James Fenimore Coopers 'Der Kettenträger' ist ein epischer Roman, der die Geschichte eines jungen Trappers erzählt, der sich in den reichen Wäldern Nordamerikas behaupten muss. Cooper's literarischer Stil zeichnet sich durch eine lebhafte Darstellung der Natur und der Konflikte zwischen Zivilisation und Wildnis aus. Mit seiner detaillierten Beschreibung der Umgebung und der Charaktere bietet das Buch einen Einblick in die Amerikanische Romantik des 19. Jahrhunderts. Der Kettenträger ist ein Meisterwerk der amerikanischen Literatur und ein faszinierendes Werk über Mut und Überleben in einer feindlichen Umgebung. James Fenimore Cooper, selbst ein erfahrener Trapper, schöpft aus seinem eigenen Wissen über die Wildnis, um eine authentische und spannende Geschichte zu erzählen. Seine Liebe zur Natur und sein Verständnis für die amerikanische Pionierzeit spiegeln sich in seinem Werk wider. 'Der Kettenträger' ist ein Muss für Leser, die sich für die Anfänge der amerikanischen Literatur und für Abenteuergeschichten begeistern.

Zweites Kapitel.


Inhaltsverzeichnis


Ein zuverläß'ger Schelm, Herr, der gar oft
Wenn Sorge mir und Schwermuth trübt den Sinn,
Mit manchem Scherz erheitert meine Laune.

Domino von Syrakus.

Man wird leicht begreifen, daß während ich einen Grad erwarb und eine sogenannte Erziehung erhielt, die Stadien, welche mir zu letzterer verhalfen, von sehr unzusammenhängender Art waren. Es kann keine Frage sein, daß während der Revolution und der nächsten zwanzig Jahre, die Gelehrsamkeit aller Art bei uns in traurigen Verfall gerieth. So lange wir Colonien waren, besaßen wir manche treffliche Lehrmeister, welche aus Europa herüber kamen, aber dieser Zufluß hörte größtentheils auf, sobald die Unruhen anfingen, und begann auch nicht unmittelbar nach dem Frieden wieder. Man wird, glaube ich, wohl zugeben, daß die Gentlemen des Landes um die Zeit, wo ich ins Collegium geschickt ward, nachgerade etwas weniger gebildet zu werden anfingen, als in dem vorhergegangenen halben Jahrhundert der Fall gewesen war, und daß dieser Mangel noch nicht wieder ganz ausgeglichen ist. Was das Land in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts in dieser Beziehung leisten wird, das muß man abwarten.Der Leser wird sich erinnern, daß Mr. Morvaunt Littlepage diese Nachrichten von sich und seiner Zeit gegen das Ende des letzten und zu Anfang dieses Jahrhunderts aufgezeichnet zu haben scheint. Seit jener Zeit hat die Erziehung und Bildung sicherlich Fortschritte bei uns gemacht; Sophomoren (Schüler der unteren Collegiumsklassen, nach der Etymologie: weise Narren) beschäftigen sich heutzutage mit Zweigen der Wissenschaft, welche vor wenigen Jahren noch den Senioren verschlossen und vorenthalten blieben. Die Gelehrsamkeit schreitet jedoch in diesem Lande nach dem großen amerikanischen Grundsatze vor: einer großen Masse Etwas beizubringen, nicht aber einige Wenige Vieles zu lehren. D. H.

Meine Verbindung mit dem Heere trug wesentlich dazu bei, mich von der Heimath zu entwöhnen, obgleich wenige Jünglinge so viele Verlockungen gehabt haben mögen, unter das väterliche Dach zurückzukehren, wie ich. Dort hatte ich erstlich meine geliebte Mutter und meine Großmutter, welche beide mich als einzigen Sohn hätschelten. Sodann besaß Tante Mary in nicht viel geringerem Grade meine liebevolle Anhänglichkeit. Aber ich hatte auch zwei Schwestern, die eine älter, die andere jünger als ich. Die Erstere nach unserer theuern Mutter Anneke genannt, war sechs Jahre älter als ich und ward zu Anfang des Krieges mit einem Gentleman mit Namen Kettletas vermählt. Mr. Kettletas war ein Mann mit einem sehr hübschen Besitzthum und machte meine Schwester vollkommen glücklich. Sie bekamen mehrere Kinder und hatten ihren Aufenthalt in Ducheß, was ein weiterer Grund war, diese Gegend zu ihrem zeitweiligen Aufenthaltsort zu wählen. Ich sah Anneke, oder Mrs. Kettletas, so ziemlich mit denselben Augen an, womit alle Jünglinge eine ältere Schwester ansehen, wenn sie liebevoll, weiblich und durchaus ac