: Kathryn Taylor
: Colours of Love - Erhofft Endlich! Die langersehnte neue Novella der SPIEGEL-Bestseller-Autorin
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783751776264
: Colours of Love
: 1
: CHF 3.60
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 117
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Es ist soweit: ihre Schwester Grace wird heiraten! Aufgeregt reist Hope für die Hochzeitsfeier nach England und trifft dort unerwartet auf Henry Stainthorpe - den Mann, mit dem sie in New York eine sehr heiße Affäre hatte. Hope konnte Henry nicht vergessen, und die Leidenschaft zwischen ihnen flammt bald erneut auf. Doch Hope kämpft verzweifelt gegen ihre Gefühle für Henry, denn sie ist sicher: Sein Herz gehört bereits einer anderen ...

Eine neue leidenschaftliche Liebesgeschichte aus dem Colours of Love-Universum und ein Wiedersehen mit den Charakteren aus der erfolgreichen Serie!

Ebooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert!



<p>Kathryn Taylor begann schon als Kind zu schreiben - ihre erste Geschichte veröffentlichte sie bereits mit elf. Von da an wusste sie, dass sie irgendwann als Schriftstellerin ihr Geld verdienen wollte. Nach einigen beruflichen Umwegen und einem privaten Happy End ging ihr Traum in Erfüllung: Bereits mit ihrem zweiten Roman hatte sie nicht nur viele begeisterte Leser im In- und Ausland gewonnen, sie eroberte auch prompt Platz 2 der Spiegel-Bestsellerliste. Mit Daringham Hall - Das Erbe startet sie eine neue Trilogie über große Gefühle und lang verborgene Geheimnisse auf einem englischen Landgut</p>

1


»Na los, fragen Sie schon!«

Ich hebe mein Glas und sehe den Mann neben mir auffordernd an. Richtig scharfstellen kann ich meinen Blick nicht mehr, aber ich erkenne den überraschten Ausdruck in seinen Augen. Damit, dass ich ihn ansprechen und ihm zuvorkommen könnte, hat er offenbar nicht gerechnet. Zufrieden nehme ich noch einen Schluck von meinem – was hatte ich zuletzt bestellt? Brandy? Whiskey? Egal, jedenfalls brennt das Zeug in meiner Kehle, und ich verziehe angewidert das Gesicht.

»Entschuldigung? Reden Sie mit mir?« Seine Stimme hat einen angenehmen, aber irgendwie fremden Klang. Für einen Moment versuche ich, seinen Akzent zuzuordnen, dann starre ich ihn entsetzt an.

»Sind Sie etwa Brite?«

Er nickt und lächelt. »Ist das ein Verbrechen?«

Ich schüttele den Kopf und ärgere mich plötzlich, dass ich ihn überhaupt angesprochen habe. Dumme Entscheidung, und auch eigentlich gar nicht meine Art. Sonst ertränke ich meinen Kummer allerdings auch nicht in hartem Alkohol. Ich versuche noch einmal vergeblich, meinen Blick zu fokussieren. »Aber wenn Sie Brite sind, dann fragen Sie mich lieber nicht«, teile ich ihm mit.

»Was sollte ich Sie denn fragen?«, will er wissen.

Tja, Hope, das hast du jetzt davon, denke ich, während ich noch einen Schluck trinke. So schnell wird er vermutlich nicht mehr lockerlassen.

»Seit ich hier an der Bar sitze, sind Sie schon der dritte Mann, der zu mir kommt«, erkläre ich ihm, nachdem ich mein Glas abgesetzt habe. »Die anderen beiden wollten unbedingt wissen, wieso ich allein bin. Deshalb bin ich davon ausgegangen, dass Sie mir diese Frage auch stellen.«

Dass ich angesprochen werde, passiert mir leider ständig – auch wenn die Sprüche variieren. Wahrscheinlich sollte ich mich geschmeichelt fühlen von so viel Aufmerksamkeit. Ist auch manchmal so. Ich bin kein Kind von Traurigkeit, und wenn der Richtige fragt, dann gehe ich darauf durchaus mal ein. Aber nicht heute. Heute bin ich nicht in Stimmung.

Ich weiß ohnehin, dass die meisten in mir nur die hübsche, schlanke Blondine sehen, mit der sie gerne ins Bett gehen würden. Einige sind nicht mal frei, sie haben eine Freundin oder sogar Ehefrau, zu der sie anschließend reumütig zurückrennen. Ist mir gerade erst wieder passiert, dass ich auf so einen Typen reingefallen bin. Ben, Basketballer, groß, gut aussehend und scheinbar sehr an mir interessiert. Zum Glück hatten wir nur ein paar Dates, bevor ich herausfand, dass er längst verlobt ist. Offenbar habe ich kein gutes Händchen bei der Partnerwahl, und da heute ohnehin ein schwarzer Tag ist, sollte ich wohl die Finger von neuen Versuchen in diese Richtung lassen. Deshalb fixiere ich den Mann mit sehr ernster Miene.

»Falls Sie es also wissen wollen: Ich sitze hier allein, weil ich allein sein will. Ich möchte nicht reden, und ich möchte auch keinen Drink spendiert bekommen. Okay?«

»Okay«, sagt der Mann, und ich stöhne innerlich, weil mir plötzlich klar wird, dass ich ihm unrecht tue. Er sitzt nur neben mir und trinkt etwas. Wahrscheinlich hätte er nicht mal mit mir geredet, wenn ich ihn nicht angesprochen hätte.

Ich spüre, wie meine Wangen heiß werden, und das liegt nicht nur am Alkohol. Aber auch. Ich vertrage ihn einfach nicht. Und helfen tut er auch nicht gegen dieses dumpfe Ziehen in meiner Brust, das nicht weggehen will.

Ich sollte mich bei dem Mann entschuldigen. Aber er wirkt gar nicht verschreckt. Im Gegenteil. Er lächelt. Immer noch.

»Eins würde mich aber noch interessieren«, sagt er. »Wieso dürfen Briten Sie nichts fragen?«

Ich antworte nicht sofort, sondern starre ihn an und stelle fest, dass er besser aussieht als die letzten beiden. Er ist auch jünger. Ende zwanzig, höchstens Anfang dreißig, schätze ich. Mittelblondes Haar, grüne