EINE ODE AN DIE FAULHEIT
Die Motoren des Flugzeugs summten monoton, während ich aus dem Fenster auf die Wolken unter mir blickte. Nach einer langen Geschäftsreise nach Australien und Neuseeland saß ich auf dem Rückflug nach Hause und dachte an die unzähligen Aufgaben, die auf mich warteten. Es war gerade eine besonders stressige Phase meines Lebens. Mein Kalender war voll, mein Posteingang quoll über und mein Kopf drehte sich wie ein Karussell aus offenen Punkten und unerledigten To-dos. Schon beim Gedanken an die nächsten Tage schlich sich ein beklemmendes Gefühl ein. Es war, als ob ich ein riesiges Puzzle vor mir hätte, bei dem die Teile wild verstreut lagen und ich nicht wusste, wo ich anfangen sollte.
Seit vielen Jahren schon beriet ich Milliardenkonzerne, hielt Seminare und Workshops, unterrichtete auf Universitäten, schrieb wissenschaftliche Sachbücher und forschte an den neuen Entwicklungen zu Künstlicher und ihrer nächsten Stufe, der Generativen Intelligenz, die Wissen mit Kreativität vereinen sollte. Jahr für Jahr war mein Terminkalender dichter, meine Freizeit geringer und meine Belastung größer geworden. Über dem Atlantik spürte ich zum ersten Mal, wie eine gewisse Erschöpfung einsetzte. Nach meiner Landung würde es nahtlos weitergehen: Mails, Anrufe, Vorträge, Beratungen, ich musste vorbereiten, analysieren, zusammenfassen, diskutieren. Ein seltsamer Wunsch, den ich schon lange nicht mehr verspürt hatte, machte sich in mir breit. Ich wäre ganz gern einfach mal faul gewesen. In diesem Moment hatte ich das Gefühl, Faulheit würde mir und meiner Gesundheit guttun.
Im gleichen Moment war ich schockiert von dieser Idee. Mein Leben drehte sich darum, Unternehmen