: Elena Sonnberg
: Das Versprechen eines Sommertags Roman - Ein Sommer auf Mallorca und ein Wiedersehen, das alles verändert ...
: Goldmann
: 9783641332457
: 1
: CHF 6.90
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 448
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Warmherzig und wunderschön - der neue Sommerroman von SPIEGEL-Bestsellerautorin Elena Sonnberg!
Ein Sommer auf Mallorca, eine unvergessene Liebe und ein Versprechen, das alles verändert ...

Seit ihrer Jugend liebt Isabelle die Urlaube auf der Trauminsel Mallorca, wo ihre Eltern eine Finca besitzen. Aber diesem Sommer sieht sie mit gemischten Gefühlen entgegen: Ihre Ehe steckt in der Krise, das Familienleben mit zwei Kindern ist chaotisch, und dann steht auch noch die große Feier zur goldenen Hochzeit ihrer Eltern an. Ihnen zuliebe versucht Isabelle, sich nichts anmerken zu lassen und die Zeit auf der Insel zu genießen - die traumhaften Strände, das glitzernde Meer, das warme Leuchten der Sonne. Doch dann bringt ihr Bruder überraschend einen alten Freund mit: Ben, mit dem Isabelle vor fünfzehn Jahren den schönsten Sommer ihres Lebens verbrachte. Und den sie insgeheim nie vergessen konnte ...

Elena Sonnberg ist ein Pseudonym der Erfolgsautorin Adriana Popescu. Sie arbeitete fürs Fernsehen sowie für verschiedene Zeitschriften und studierte Literaturwissenschaften, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Wenn sie nicht gerade schreibt, reist sie an Traumorte wie den Gardasee, probiert kulinarische Köstlichkeiten und genießt die Ausblicke. Sie lebt mit großer Begeisterung in Stuttgart.

Kapitel 1


Mama, wo sind meine Stollenschuhe?«

18 Uhr 45 an einem Donnerstag ist so ziemlich die hektischste Uhrzeit in unserem zweistöckigen Haus in Hamburg-Winterhude. Hundertdreißig Quadratmeter pures Chaos, in dem Stollenschuhe ebenso schnell verloren gehen können wie manche Schulsachen, die natürlich am Abend vor der anstehenden Mathearbeit am nächsten Schultag gebraucht werden. Eine Superpower der meisten Mütter ist es wohl, in dem ganzen Durcheinander den Überblick zu behalten.

»Im Flur neben den Inlinern und dem Fußball.«

Statt eines Dankes höre ich Tobi nur schwer ausatmen, die Treppe nach unten rennen – immer zwei Stufen auf einmal nehmend –, vorbei an der offenen Tür zum Wohnzimmer, wobei ich nur einen weiß-blauen Blitz erkenne. Er trägt zumindest schon mal seine Trainingssachen, das wird uns gleich Zeit sparen.

»Mama?« Die schrille Stimme meiner zehnjährigen Tochter Stella hallt durch den Flur, und ich gehe im Geiste schon mal die möglichen Fragen durch, die sie mir gleich stellen könnte. »Darf Zoe morgen bei uns übernachten?«

Kein Kreuz in meinem gedanklichen Bingo, aber ich nicke trotzdem, auch wenn Stella das nicht sehen kann. Dann fällt mir etwas ein, und ich schicke eine Frage ins Stockwerk über mir. »Wolltest du morgen nicht mit Lina ins Kino?«

Eine meiner weiteren geheimen Superkräfte ist nämlich das Managen der Terminpläne meiner Kinder, meines Mannes, meiner Kunden. Und wenn ich mich nicht irre, hatte meine Tochter für morgen bereits eine Verabredung mit ihrer besten Freundin.

»Lina und ich, wir reden gerade nicht mehr miteinander.«

Okay, nicht mehr beste Freundin Lina, zumindest für den Moment. Eine gedankliche Notiz. Vor einigen Wochen war Zoe noch eine Persona non grata in unserem Haus, aber das hat sich wohl aktuell verändert, und Lina ist dafür auf der schwarzen Liste gelandet.

»Dann kann Zoe sehr gerne hier übernachten.«

»Danke!«, höre ich noch, bevor ihre Zimmertür zuknallt und sie wohl sofort ihre aktuell beste Freundin anruft und ihr mitteilt, dass ihrem gemeinsamen Girls Sleepover nichts mehr im Wege steht. Das dürfte mir Punkte auf der Mutter-Beliebtheitsskala einbringen.

»Kannst du mich nach dem Training abholen, Mama?« Tobi taucht im Türrahmen auf, die Sporttasche geschultert, die Stollenschuhe in der Hand, seine dunkelblonden Haare, die er eher von Stefan, nicht von mir hat, sind noch wilder als sonst, der Blick fragend auf mich gerichtet. Wann ist Tobi eigentlich so groß geworden, dass er mich so gut wie eingeholt hat und bald auch noch auf Augenhöhe mit seinem Vater sein wird? Seine Arme und Beine wirken ein bisschen zu lang, das Gesicht noch irgendwo zwischen Kind und Jugendlichem gefangen, aber ich erkenne bereits jetzt die Züge des erwachsenen Tobias in wenigen Jahren, wenn er mich noch uncooler finden wird, als er es jetzt schon tut.

»Kann Gabriels Vater dich nicht mit nach Hause nehmen?« Ein kurzer Hoffnungsschimmer, dass mein Abend heute vielleicht doch früher endet, als ich befürchte. Doch Tobi schüttelt nur den Kopf, ungeduldig und fast schon etwas bockig.

»Nee, Gabriel kommt nicht, die fliegen morgen doch nach Griechenland.«

Bilde ich mir das ein, oder höre ich einen versteckten Vorwurf in Tobis Stimme,