: Iny Lorentz
: Lied der Rache Roman | Das große Finale der Bestseller-Trilogie. Historischer Roman
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426462898
: Cristina
: 1
: CHF 10.00
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 496
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das dramatische Finale der großen historischen Roman-Reihe um das Gaukler-Mädchen Cristina In »Lied der Rache« lässt Bestseller-Autorin Iny Lorentz ihre mutige Heldin Cristina noch einmal mit aller Kraft für Gerechtigkeit und für ihr Glück kämpfen. Nach dem Tod ihres geliebten Ehemannes hat sich Cristina in Tresskau ein neues Leben aufgebaut. Die Zeiten sind jedoch unsicher und voller Gefahren, denn nach wie vor verwüsten die Napoleonischen Kriege Europa. Als wäre das nicht genug, nimmt der Erbstreit mit dem Vetter von Cristinas verstorbenem Mann immer bedrohlichere Formen an. Mehr als einmal muss die tapfere Cristina über sich hinauswachsen, um sich und ihre Lieben vor bitterem Unrecht und vor weitaus Schlimmerem zu bewahren. Abenteuer, große Liebe und finstere Intrigen Auch im dritten historischen Roman ihrer Reihe »Cristina« verpackt Iny Lorentz ein ebenso dramatisches wie hochspannendes Kapitel deutscher Geschichte gekonnt in das Schicksal einer außergewöhnlichen Frau. Die historische Roman-Reihe aus der Zeit der Napoleonischen Kriege ist in folgender Reihenfolge erschienen: - Die verkaufte Sängerin - Zwischen Liebe und Verrat - Lied der Rache  

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenehepaares Iny Klocke und Elmar Wohlrath, das seit mehr als zwei Jahrzehnten erfolgreich historische Romane schreibt und regelmäßig die vorderen Plätz auf den Bestsellerlisten belegt.  Ihre 'Wanderhure' und fünf weitere ihrer Romane wurden verfilmt und drei als Theaterstücke umgesetzt. Viele ihrer Romane wurden zudem in andere Sprachen übersetzt. Das Autorenpaar wurde unter anderen mit dem 'German Audio Book Award Gold' für 'Die Wanderhure', den Goldenen Homer für unsere Verdienste für den Historischen Roman und den Wandernden Heilkräuterpreis der Stadt Königsee für 'Die Wanderapothekerin' ausgezeichnet.   Besuchen sie die beiden auf ihrer Homepage, auf Facebook und Instagram: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elm rs.Romane www.instagram.com/iny.lorentz

7.


Anders als Vollendorf befürchtete, dachte Cristina nicht daran, ihren Kampf gegen ihn auszuweiten. Sie war erst einmal froh, den gestrigen Opernabend gut – oder, wie Elisabeth Karau sagte – glänzend zu Ende gebracht zu haben. Noch immer war Singen ihre große Leidenschaft. Elisabeth spottete bereits, dass sie darüber sogar ihre Kinder vergäße. Aber das wies Cristina energisch zurück. Albert und Rosalie waren ihr Ein und Alles. Ihr Sohn war mit seinem Lehrer in Tresskau zurückgeblieben, Rosalie hatte sie nach Weimar mitgenommen. Die Kleine war nun zweieinhalb Jahre alt und ein sehr munteres Kind. Vor allem konnte sie sehr lautstark werden, wenn ihr etwas nicht passte. Das Einzige, was sie dann beruhigen konnte, war die Stimme der Mutter, die ein Kinderlied sang. Mittlerweile stimmte Rosalie mit ein und zeigte bereits eine ausdrucksstarke Stimme.

»Heute war unser Schatz sehr brav«, berichtete Geli, die die Aufsicht über Albert an dessen Lehrer übergeben hatte und sich nur noch um Rosalie kümmerte.

»Das freut mich!«, antwortete Cristina und nahm ihre Tochter auf den Arm. »Wollen wir ein wenig zusammen singen?«

Rosalie nickte eifrig und stimmte ihr Lieblingslied an. Cristina fiel darin ein, und schließlich sang auch Elisabeth mit. Wegen eines Halsleidens war ihr eine große Sangeskarriere versagt geblieben, doch sie hatte immer noch eine angenehme Stimme, und gelegentlich gelang es sogar ihr, Rosalies Unmut zu besänftigen. An diesem Tag war die Kleine ohnehin sanft wie ein Lamm.

Nach einer Weile klopfte es, und die Wirtin kam herein. »Verzeihung!«, sagte sie und knickste unbeholfen. »Doch draußen steht der Herr Geheimrat von Goethe und bittet darum, vorgelassen zu werden.«

»Um diese Zeit?«, fragte Elisabeth, da es für einen Vormittagsbesuch recht früh war.

»Ich lasse bitten!«, sagte Cristina.

Sie war ebenfalls gespannt, aus welchem Grund Johann Wolfgang von Goethe sie aufsuchte. Immerhin war er ein berühmter Dichter, und nicht wenige nannten ihn den Dichterfürsten der Deutschen.

Goethe trat ein und grüßte. Noch immer wunderte er sich über die Verwandlung des einstigen Gauklermädchens Cristina. Es bestärkte ihn in dem Glauben, dass es in jeder Gesellschaftsschicht Menschen gab, die über sich hinauswachsen konnten, wenn man ihnen die Gelegenheit dazu bot. Aus Cristina Chiodi hatten der Unterricht durch Elisabeth Karau und Irmbert von Lauenstein und die Jahre am Hof von Meiningen eine kultivierte Dame gemacht.

Dies war jedoch nicht der Grund seines Kommens. Goethe nahm Platz, als Cristina ihm einen Stuhl anbot, und sah sie mit ernster Miene an.

»Was ich Euch jetzt berichte, wird Euch nicht erfreuen. Aus dem GasthofZum Elephant kam die Nachricht, dass sich dort Baudouin de Pleinevillage und die Comtesse Deconnu eingefunden haben. Meinen Informationen zufolge waren die beiden gestern bei der Opernvorstellung anwesend.«

Cristina kniff die Lippen zusammen. Pleinevillage oder Vollendorf hatte sie vor mehr als vierzehn Jahren entführt. Zwar hatte sie ihm entkommen können, doch seitdem lebte sie in einer gewissen Furcht vor ihm. Nein, keine Furcht, korrigierte sie sich. Aber sie ging ihm sorgsam aus dem Weg. Daher waren sie sich seit damals nur zweimal begegnet. Beim ersten Mal hatte er sie nicht bemerkt. Aber vor zwei Jahren hatte er Lauenstein und sie beim Fürstenkongress in Erfurt aufs Übelste beleidigt und dafür gesorgt, dass ihrem Mann das ihm zustehende Erbe verweigert worden war. Die Aufregung, der Zorn und die Enttäuschung waren für ihren Mann zu viel gewesen. Er war gestorben und hatte sie als Witwe zurückgelassen.

Nun war Vollendorf wiederaufgetaucht, und sie musste auf sich und ihre Kinder achtgeben.

»Ich danke Euch, Herr Geheimrat!«, sag