: Emily Henry
: Great Big Beautiful Life Roman | Eine Liebesgeschichte von der amerikanischen Nr.-1-Bestsellerautorin Emily Henry
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426284360
: 1
: CHF 10.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 464
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Mitreiße d, unwiderstehlich und sehnsüchtig erwartet: der neue Liebesroman von SPIEGEL-Bestsellerautorin und TikTok-Superstar Emily Henry! Eine Schriftstellerin. Ein Schriftsteller. Und nur eine Chance, die Geschichte ihres Lebens zu schreiben. Alice Scott ist eine unverbesserliche Optimistin und träumt davon, eines Tages den Durchbruch als Autorin zu schaffen. Hayden Anderson ist Pulitzer-Preis-Gewinner und eine menschliche Gewitterwolke. Auf dem malerischen Little Crescent Island hoffen beide, die legendäre Margaret Ives - Tochter einer der skandalumwittertsten Familien des 20. Jahrhunderts - zu finden und ihre Biografie zu schreiben. Überraschend lädt die alte Dame beide zu einem Probemonat ein, an dessen Ende sie entscheiden wird, wer ihre Lebensgeschichte zu Papier bringen darf. Schnell wird klar, dass sie jedem von ihnen nur Bruchstücke ihres bewegten Lebens preisgibt. Da beide eine Verschwiegenheitserklärung unterschrieben haben, dürfen sie sich nicht untereinander austauschen - aber es gibt da noch ein größeres Problem: dieses gänzlich unpassende Verlangen, das zwischen ihnen tost, jedes Mal, wenn Alice und Hayden einander begegnen ... Emily Henry schreibt die wunderbarsten Liebesgeschichten voller schlagfertiger Dialoge, echter Gefühle, lebensnaher Figuren und prickelnder Begegnungen. Jeder ihrer Romane trifft ins Herz und landet sofort auf Platz 1 der amerikanischen Bestsellerliste. »Jeden neuen Roman von Emily Henry liebe ich noch mehr als den letzten.« Ali Hazelwood »Emily versteht sich so meisterhaft darauf, Liebesgeschichten zu erzählen, wie die größten Schriftstellerinnen aller Zeiten.« Taylor Jenkins Reid »Eine meiner Lieblingsautorinnen.« Colleen Hoover »Mein ?Happy Place? ist ein Emily-Henry-Roman.« Carley Fortune Emily Henrys romantische Komödien bei Knaur: - Verliebt in deine schönsten Seiten - Kein Sommer ohne dich - Happy Place - Book Lovers - Funny Story

Emily Henry studierte kreatives Schreiben in New York und arbeitet heute als Autorin und Lektorin in Cincinnati, Ohio. 

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Eine alte Redensart besagt, dass es immer drei Versionen einer Geschichte gibt:deine, meine und die Wahrheit. Derjenige, der diese Redensart geprägt hat, hat im Filmbusiness gearbeitet. Aber sie trifft auch auf den Journalismus zu.

Wir sollen uns nicht auf eine Seite schlagen. Wir sollen uns nur an Fakten halten. Gesammelte Fakten ergeben die Wahrheit.

Fakt: Robert Evans – Produzent, Studio-Vizepräsident und Schauspieler, »Erfinder« dieser Redensart – war sieben Mal verheiratet.

Fakt: Ich, Alice Scott – angestellte Redakteurin beiThe Scratch, angehende Biografin, aber sonst nicht viel mehr –, bin nicht einmal die offizielle Freundin des Mannes, den ich seit sieben Monaten date.

Fakt: Mit1,75 Meter war Robert Evans exakt so groß, wie ich es bin.

Fakt: Mein ganzes Leben wird sich vermutlich bald von Grund auf ändern, und statt den Weg hinauf zu dem hübschen Zaun zu rennen, der mich vom Traum meines Lebens trennt, sitze ich in meinem Mietauto, lasse die Klimaanlage volle Pulle laufen und lese dieIMBd-Seite eines Mannes, von dem ich vor drei Minuten noch nie etwas gehört hatte, weil mir dieses Zitat über Geschichten eingefallen ist, und auch, weil ich Zeit zu schinden versuche.

Ich bin eher vorfreudig als nervös, aber trotzdem innerlichwirklich sehr zittrig. Ich atme ein letztes Mal tief durch, schalte den Motor aus und öffne die Fahrertür.

Sofort umhüllt mich die schwüle Mittagshitze des Georgia-Sommers, ein vertrautes, von mir sehr geliebtes Gefühl, das die salzige Meeresbrise nur noch besser macht, die vom Wasser heraufweht, das Little Crescent Island umgibt.

Ich kontrolliere noch einmal, dass ich alles habe: Notizbuch, Aufnahmegerät, Stifte, knalle dann die Tür zu und bücke mich, um meine bereits feuchten Ponysträhnen im Seitenspiegel zu ordnen.

Ich versuche, mein Grinsen zu einem neutralen Gesichtsausdruck herunterzudimmen. Es ist wichtig, dass ich cool rüberkomme.

Fakt: Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie cool rübergekommen.

Ich öffne das Tor. Meine Sandalen klatschen über den Steinweg, der sich an einer Wand aus Grün entlangwindet: Salzbinse und Palmettopalmen, Kaktusfeigen und Queller und Virginia-Eichen – meine Lieblingsbäume.

Nach elf Jahren in Los Angeles denke ich immer noch jedes Mal, wenn ich eine Virginia-Eiche sehe,Zuhause.

Ein charmantes, türkisfarbenes Haus auf Holzstelzen taucht jetzt vor mir auf, und ich erklimme die wenigen Holzstufen, bis ich vor der knallpinkfarbenen Haustür stehe, auf die jemand mit der Hand weiße Kringel gemalt hat.

Dazu passt die exzentrische Türklingel, die jetzt ertönt. Ich meine, sie sieht zwar wie eine ganz normale Klingel aus, aber als ich ihren Knopf drücke, klingt es wie klimpernde Windspiele.

Ich bin noch dabei, einmal tief durchzuatmen, als die Tür schon aufgerissen wird und eine kleine, grauhaarige Frau in einem verwaschenen Flanellhemd und Jeans vor mir steht, die mich finster anblickt.

»Hallo«, sage ich und strecke ihr die Hand hin. »Ich heiße Alice. Scott.«

Ihre Augen sind blassblau, ihr Haar ist kurz geschnitten.

»VonThe Scratch?«, füge ich hinzu, in der Hoffnung, dass das ihrer Erinnerung auf die Sprünge hilft.

Sie blinzelt nicht einmal.

»Ich meine, nichtvon The Scratch. Dort bin ich zwar angestellt, aber ich bin wegen des Buches hier?«

Sie verzieht immer noch keine Miene. Eine Sekunde lang überlege ich, ob das hier vielleicht nur ein ziemlich ausgefuchster Trick ist, den sich der Sohn dieser Frau womöglich in ihrem Keller am Computer ausgedacht hat, wo er die Tage damit verbringt, leichtgläubigen Autorinnen wie mir Mails zu schicken und sie mit verstellter Stimme anzurufen, der er eine leichte Brüchigkeit verleiht, um als achtzigjährige Frau durchzugehen.

Es wäre nicht das erste Mal.

Ich räuspere mich und lächle erneut. »Tut mir leid. Sind Sie Margaret?«

Sie sieht nicht wirklich so aus, aber andererseits sind die Bilder, die ich von der Frau gesehen habe, die ich treffen soll, mindestens drei Jahrzehnte alt. Daher könnte diesdurchaus die einst glamouröse, fast legendäre (zumindest für einen bestimmten Kreis Menschen, zu dem ich auch gehöre) Margaret Grace Ives sein.

Die Prinzessin der Boulevardpresse. Als solche war sie bekannt, weil sie die Erbin des Ives-Medienimperiums warund wegen ihres ei