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Vor mir liegt ein Mann bäuchlings auf der Erde, und wenn mich nicht alles täuscht, ist er tot.
Tot, oder nicht weit davon entfernt. Er ist vollkommen reglos. Keine Bewegung deutet darauf hin, dass er noch atmet. Ein Wirrwarr aus schmutzstarrendem, von goldenen Strähnen durchzogenem Haar klebt ihm am Kopf, und durch die feinen Locken krabbeln Insekten.
Ich stelle meinen Korb mit den gesammelten Perlblumen beiseite und trete einen Schritt näher heran. Eine Windböe fegt durch den uralten Wald, hier, wo einsam der Berg thront. Hier in Carterhaugh, dieser von dichten Wäldern voller Moos und Farn geprägten Region, verstummt die Welt, sobald sich der Wind legt. Hier dringt kein Geräusch besonders weit. Auch kein Vogelgesang. Nicht einmal Schreie.
Ich stupse das Bein des Mannes leicht mit der Stiefelspitze an. Er rührt sich nicht. Offensichtlich ist er vom Pfad abgekommen, hat sich verirrt – der letzte Fehler seines Lebens. Wenn er tot ist, dann muss die Abtei davon in Kenntnis gesetzt werden. Wenigstens wird er eine angemessene Beerdigung erhalten.
Ich knie mich neben ihn, und die vom vielen Regen vollgesogene Erde gibt unter meinem Gewicht nach wie ein weicher Schwamm. Schnell streife ich meine dünnen Lederhandschuhe über, erst dann berühre ich das Gesicht des Mannes.
Es ist warm. Selbst durch das Leder spüre ich die Wärme seiner Haut.
Ich wuchte den Mann auf den Rücken. Als er zusammenzuckt und dann wieder erschlafft, keuche ich erschrocken auf. Ich habe mich geirrt. Der Fremde ist nicht tot.
Seine Augen sind mit Blute