: Lauren Roberts
: Powerful - Adenas Schicksal Eine Powerless-Novelle - Das neue Buch der Platz-1-SPIEGEL-Bestsellerautorin endlich auf Deutsch
: Penhaligon
: 9783641332945
: Die Powerless-Novellen
: 1
: CHF 12,60
:
: Fantasy
: German
: 240
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das neue Buch der Platz-1-SPIEGEL-Bestselleraut rin endlich auf Deutsch!
Seit ihrer Kindheit sind Adena und Paedyn ein unzertrennliches Gespann. Gemeinsam trotzen sie dem rauen Alltag auf den Straßen Ilyas - bis Paedyn zur Kandidatin für die Säuberungsspiele wird. Adena bleibt allein in den Slums zurück und muss um das Leben ihrer Freundin bangen. Doch dann trifft sie auf Mak. Der geheimnisvolle Mann besitzt eine dunkle Gabe, die Adena helfen könnte, Paedyn zu retten. Auch Mak hat Interesse daran, Zugang zu den Säuberungsspielen zu erhalten, und so schließen die beiden einen Pakt - nichts ahnend, dass dieser ihre Schicksale untrennbar miteinander verbinden wird ...

Die Romane aus dem Powerless-Universum:
B nd 1: Powerless - Das Spiel
Band 2: Powerless - Die Flucht
Band 3: Powerless - Der Thron
Novelle: Powerful - Adenas Schicksal
Novelle: Fearful - Kitts Schicksal

Lauren Roberts hat ihr ganzes Leben in Michigan, USA, verbracht. Wenn sie nicht gerade über fantastische Welten und liebenswerte Charaktere schreibt, findet man sie eingekuschelt im Bett und mit einem Fantasy-Roman in der Hand - oder auf TikTok, wo sie als @laurenrobertslibrary ihre Liebe zu Büchern mit ihren Hunderttausenden Follower*innen teilt. 'Powerless - Das Spiel' ist Lauren Roberts' Debüt und stellt den Auftakt einer mitreißenden Romantasy-Trilogie dar. Der Roman eroberte Platz 1 der 'New York Times'- und SPIEGEL-Bestsellerliste und traf mitten ins Herz der Leser*innen.

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Adena

Nur die Stoffreste leisten mir noch Gesellschaft.

Das Ganze hört sich weitaus deprimierender an, als es ist. Dies ist nur ein vorübergehender Schub an Einsamkeit. Sobald Pae von den Spielen zurückkehrt – ich weigere mich zu glauben, dass es anders ausgehen könnte –, wird sie wieder friedlich zu meiner Linken schlummern.

Bei dem Gedanken rutsche ich zur Seite und sorge dafür, dass sie genug Platz hat, um ungestört zu schlafen. Ich weigere mich, ihre Seite zu besetzen, und reserviere sie stattdessen mit meinem Stoffbündel. Eine Gedenkstätte, wenn man so will. Aber nicht auf so eine tote, schwermütige Art. Vielmehr auf die »Ich vermisse dich, aber keine Sorge, ich halte deinen Platz frei«-Art.

Das Fort ist heute Abend ein bisschen zugig, aber das liegt möglicherweise daran, dass wir es damals als Dreizehnjährige aus Dutzenden verschiedenen Gegenständen zusammengeschustert haben. Der plötzliche Drang, unser kleines Zuhause zu verschönern, hält mich zu sehr auf Trab, um zu schlafen. Pae verdient ein fabelhafteres Fort, in das sie zurückkehren kann. Aber ich vermute, dass sie die Hälfte der Slums kaufen kann, wenn sie diese Spiele gewinnt.

Wie beeindruckend wäre es, wenn sie das schafft? Wenn sie es schafft, etwas zu gewinnen, das die Macht der Eliten demonstrieren soll, obwohl sie nichts dergleichen besitzt. Und wenn es eine Banale schafft, dann Pae. Sie wird alle mit ihren »Seherinnen«-Fähigkeiten täuschen. Hätte sie mir nicht die Wahrheit erzählt, würde ich wahrscheinlich immer noch ihrer vorgespielten Beobachtungsgabe glauben.

Ich vergrabe mich in unsere Decke, während mir all die Möglichkeiten durch den Kopf schwirren. Dann nicke ich und entscheide mich für meine Fort-Umdekorationsüberraschung. Das wird mein Geschenk für sie sein.

Ich habe gar nicht bemerkt, dass ich eingeschlafen bin, bis ein Sonnenstrahl meine Stirn kitzelt.

Ich rolle mich auf die Seite und befinde den Stoffhaufen für recht gemütlich, bevor mich die Streifen zum Niesen bringen. Sobald meine Nase mit dem Anfall fertig ist, setze ich mich auf und streiche den Pony zurück, der an meiner Stirn klebt. Meine verschlafenen Augen bekomme ich nur langsam auf, doch ich merke schnell, dass der Platz neben mir leer ist.

Ich zögere, während ich hinter dem Fort sitze und nicht weiß, was ich mit mir anfangen soll. In den letzten fünf Jahren ist Paedyn nur dank meiner Beharrlichkeit jeden Morgen aufgewacht. Und vielleicht hat ein Teil von mir die Routine genossen, die erste Person zu sein, die Pae dann sieht. Allerdings ist diese Aufgabe nichts für schwache Nerven. Sie ist dickköpfig, sogar im Schlaf.

Mit einer Entschlossenheit, die ich im Moment lieber nicht aufbringen möchte, schaffe ich es, mich aufzurappeln. Ich tausche ein übergroßes Hemd gegen ein anderes und versuche, mit den Fingern durch die verhedderten Locken zu fahren, die ich mir durch eine Nacht des Hin- und Herwälzens zugelegt habe. Es dauert nicht lange, und ich gebe auf, wie jeden Tag. Ich habe beschlossen, dass das jetzt zu meiner Routine gehört.

Nachdem ich mein Haar zu einem unordentlichen Knoten im Nacken gedreht habe, schnappe ich mir ein Bündel Kleidung und transiere durch die Barriere, die unser Fort darstellt.

Sonnenlicht umhüllt die Dächer der verfallenen Läden, als ich mich auf den Weg nach Beute mache, und die Strahlen rieseln an den Wänden hinunter und sprenkeln den Gehweg. Ich lächle bei diesem Anblick und sage dem glänzenden Stern leise guten Morgen. Wir waren uns schon immer nahe, auf eine Art verbunden, die ich nicht erklären kann.

Ich komme an mehreren Händlern vorbei, die ihre Karren für den