Peter und der Nachbarhund
Peter war ein fröhlicher und aufgeweckter Junge, der gerne mit seinen Freunden spielte. Doch es gab eine Sache, die ihm Angst machte: der große Nachbarhund namens Bruno. Jedes Mal, wenn Peter an Brunos Garten vorbeiging, bekam er ein mulmiges Gefühl im Bauch.
„Ich kann einfach nicht verstehen, warum der Hund so grimmig aussieht“, sagte Peter eines Tages zu seiner besten Freundin Anna, während sie im Park saßen. „Er bellt so laut, dass es sich anfühlt, als würde die Erde beben.“
Anna nickte verständnisvoll. „Ja, ich habe auch schon gehört, wie er bellt. Aber vielleicht ist er gar nicht so schlimm, wie er aussieht. Hast du schon mal versucht, mit ihm zu sprechen?“
„Nein, niemals!“, rief Peter entsetzt. „Was, wenn er mich beißt?“
Peter dachte an die Geschichten, die die Kinder im Dorf über Bruno erzählten. Sie sagten, er wäre ein gefährlicher Hund, der alles angreift, was sich ihm nähert. Diese Geschichten hatten Peters Angst nur noch verstärkt. Doch tief in seinem Herzen wusste er, dass es wichtig war, seine Angst zu überwinden. Aber wie sollte er das anstellen?
In den folgenden Tagen versuchte Peter, sich von Bruno fernzuhalten. Jedes Mal, wenn er zur Schule ging, nahm er einen Umweg, um Brunos Garten zu umgehen. Doch je mehr er es versuchte, desto größer wurde seine Angst. Er fühlte sich gefangen in einem Käfig aus Furcht.
Eines Nachmittags saß Peter auf seiner Veranda und starrte in den Garten. Er sah Bruno dort liegen, ganz ruhig und friedlich. „Was, wenn er wirklich nicht so gefährlich ist?“, dachte Peter und beobachtete den Hund genauer. Bruno schien zu schnarchen, und seine großen, braunen Augen waren fest geschlossen.
„Vielleicht ist er nur einsam“, überlegte Peter. „Vielleicht möchte er einfach nur einen Freund.“
In diesem Moment hatte Peter eine Idee. „Ich werde es versuchen!“, rief er und sprang auf. „Ich werde ihm ein Leckerli bringen und sehen, was passiert!“
Peter lief in die Küche und holte einen Keks, den er selbst gebacken hatte. Es war ein einfacher Keks, aber vielleicht würde Bruno ihn mögen. Sein Herz klopfte, als er den Weg zu Brunos Garten ging. „Was ist, wenn er mich nicht mag?“, dachte er und fühlte, wie seine Angst wieder hochkam.
Doch gleichzeitig spürte er auch den Drang, mutig zu sein. Er näherte sich dem Zaun und rief: „Hallo, Bruno! Ich bin Peter! Ich habe etwas für dich!“
Der Hund öffnete langsam seine Augen und sah Peter an. Zuerst schien er überrascht, doch dann stand er auf und kam näher. „Oh nein, was wird jetzt passieren?“, dachte Peter und hielt den Keks fest in seiner Hand.
Bruno schnüffelte an Peters Hand und machte ein Geräusch, das sich wie ein tiefes Grummeln anhörte. Doch es klang nicht bedrohlich, sondern eher neugierig. Peter hielt den Keks etwas näher und sagte: „Hier, das ist für dich!“
Plötzlich sprang Bruno auf und schnappte sich den Keks mit seiner feuchten Schnauze. Peter hielt den Atem an. Was, wenn Bruno ihn jetzt anbellt? Doch stattdessen begann der Hund, fröhlich zu wedeln, und seine Augen funkelten vor Freude.
„Wow, du bist ja gar nicht so grimmig, oder?“, lachte Peter erleichtert und bemerkte, dass er sich entspannte. Bruno bellte vor Freude und sprang umher. Peters Herz machte einen Hüpfer. „Vielleicht ist Bruno ja wirklich freundlich!“
In den nächsten Wochen begann Peter, regelmäßig zu Bruno zu gehen. Jedes Mal brachte er ein kleines Leckerli mit. Und immer mehr lernte er den Hund kennen. Er sah, wie freundlich Bruno war und dass er einfach nur ein bisschen Aufmerksamkeit und Liebe brauchte.
Eines Tages, als Peter mit Anna im Park spielte, sagte er: „Weißt du, ich habe Bruno kennengelernt. Er ist eigentlich ein ganz netter Hund!“
Anna schaute überrascht. „Echt? Du hast mit ihm gesprochen?“
„Ja! Ich habe ihm Kekse gegeben, und er ist super freundlich!“, erklärte Peter stolz.
„Das ist großartig! Vielleicht sollten wir zus