: Thomas Brezina
: Reden ist Silber, Schreiben ist Gold Wie auch du einen Bestseller schreiben kannst
: Edition A
: 9783990017401
: 1
: CHF 16.20
:
: Kreatives Gestalten
: German
: 256
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Jeder Mensch kann einen Bestseller schreiben. Wenn ein Buch beru?hrt und begeistert, kann es zu einem Bestseller werden. Thomas Brezina weiß, wie das gelingen kann: Er hat mehr als 600 Bu?cher geschrieben und mehr als 45 Millionen verkauft. Was ist sein Geheimnis? Erstmals gibt der Kult-Autor Einblicke in seine Arbeitsweise. Wie baut er seine Geschichten auf? Wie entwickelt er starke Figuren? Wie bleibt er motiviert, wenn es beim Schreiben einmal nicht weitergeht? In diesem Buch präsentiert Brezina sein schriftstellerisches Handwerkszeug, erzählt u?ber die hellen und weniger hellen Seiten seines Berufs und taucht dabei tief in die Welt der Literatur ein.

Thomas Brezina hat mehr als 600 Bu?cher geschrieben, die in u?ber vierzig Ländern gelesen werden.Bekannt geworden durch seine zahlreichen Kinderbu?cher, schreibt er seit 2017 auch Romane, etwa eine Krimireihe um Kaiserin Elisabeth, und Ratgeber fu?r Erwachsene, die alle die Bestsellerlisten stu?rmen.

Jeder Mensch kann einen

Bestseller schreiben

Das ist mein voller Ernst.

Jeder Mensch, der etwas zu erzählen hat, kann erleben, dass aus seinem Buch ein Bestseller wird.

Das, was du erzählst, muss Menschen allerdings berühren und auf irgendeine Art begeistern. Je mehr Menschen sich für deine Geschichte interessieren, desto größer der Erfolg.

Das Wichtigste ist und bleibt: Was auch immer du im Kopf hast, muss von dort hinaus und auf Papier, in einen Laptop oder sonst wo hinkommen, wo es lesbar wird.

Das magische Wort heißt:schreiben!

Oder auch diktieren. Die Romanautorin Barbara Cartland bevorzugte es, ihre Bücher im Gehen oder im Liegen auf ihrem Sofa einer Sekretärin zu diktieren. Auf diese Weise schaffte sie es, alle zwei Wochen einen neuen Liebesroman fertigzustellen.

Insgesamt hat sie 738 Bücher veröffentlicht, die eine Auflage von einer Milliarde erreicht haben. Dass sie belächelt wurde und die Kritik sie entweder nicht beachtete oder verriss, war ihr herzlich egal. Übrigens hat sie die Titelbilder ihrer Bücher selbst gemalt.

Barbara Cartland ist auf dem großen Spektrum des Schreibens in ihrer Produktivität an einem Ende anzutreffen, auf das auch ich mich zubewege. In meinem Schriftstellerleben habe ich 620 Bücher geschrieben (Stand Juni 2024) und ich habe nicht vor, aufzuhören. Auch wenn ich nicht die Auflagenhöhe von Barbara Cartland erreicht habe, gehören das Ausdenken von Geschichten und das Schreiben zu meinen höchsten Lebensgefühlen.

Es geht aber auch völlig anders. J. D. Salinger schrieb einen einzigen Roman in seinem Leben, der zum Welterfolg wurde:Der Fänger im Roggen. Übrigens auch eines meiner Lieblingsbücher. Es geht um den 16-jährigen Holden, der aus dem Internat geworfen wird und daraufhin drei Tage durch New York streift. Holden sträubt sich gegen die Erwartungen der Erwachsenenwelt und fühlt sich gleichzeitig von Erwachsenen nicht ernst genommen.

Im englischsprachigen Raum wurde der Roman nach dem Erscheinen in einigen Ländern verboten. Er enthält 255 Mal den Ausdruckgoddamn und 44 Mal das Wortfuck.

Heute gilt J. D. Salinger als einer der meistgelesenen amerikanischen Autoren der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, obwohl er nach dem Roman nur noch einige Kurzgeschichten schrieb und in den letzten fünfzig Jahren seines Lebens überhaupt nichts mehr veröffentlichte. Bis heute wurde das Buch geschätzte sechzig Millionen Mal verkauft.

So unterschiedlich sie auch waren, Barbara Cartland und J. D. Salinger haben beide etwas gemeinsam:

Sie haben beide geschrieben, was aus ihnen raus musste.

Bei der ehemaligen Klatschreporterin Cartland waren es Liebesgeschichten, bei Salinger sein Empfinden über die Welt, in der erwachsene Menschen behaupten, allwissend zu sein, und dabei gekünstelt und unecht klingen.

Barbara Cartland stillte das Verlangen vieler nach Romantik und Liebe, J. D. Salinger spricht bis heute vor allem jüngeren Menschen aus dem Herzen, weil sie genauso empfinden und sich in seiner Geschichte verstanden fühlen.

Weder Cartland noch Salinger setzten sich an ihre Schreibtische oder legten sich auf ihre Couch und dachten:

So, jetzt schreibe ich einen Weltbestseller!

Ist es überhaupt wichtig, einen Bestseller zu verfassen?

Nein!

Es sei denn, deine Lebensplanung umfasst viele Dinge, die kostspielig sind und die du auf diese Weise finanzieren willst. An diesem Punkt möchte ich dich aber warnen: Das wird dir mit dem Schreiben von Büchern mit fast hundertprozentiger Sicherheit nicht gelingen.

Wenn du schreiben willst, vergiss jede Erwartung an Verkäufe. Je mehr du darauf pfeifst und dich ausschließlich auf deine Geschichte konzentrierst, desto größer die Chance, dass dein Buch ein Erfolg werden könnte.

Außerdem musst du keinen Roman schreiben. Ratgeber oder die Aufzeichnung persönlicher Erlebnisse wollen genauso gelesen werden.

Ich verspreche dir an dieser Stelle eines:

In diesem Buch erfährst du meine eigenen Erfahrungen und Erlebnisse über das Schreiben. Ich verrate dir Tricks, die mir nützlich sind, und schildere, was ich im Laufe der Jahre gelernt habe.

Ich erzähle auch von den Schreibtricks anderer Autorinnen und Autoren, von denen ich erfahren habe.

Du bekommst keine Rezepte mit Geling-Garantie, weil es die nicht gibt. Wer auch immer behauptet, die Anleitung zum Schreiben des perfekten Romans zu besitzen, lügt. Hätte dieser Mensch sie wirklich, würde er oder sie doch einen Bestseller nach dem anderen landen, statt über das Schreiben zu faseln.

Ich schmiere dir auch keinen Honig ums Maul, dass du dazu geboren bist, den nächsten Weltbestseller zu schreiben. Schließlich kenne ich dich nicht persönlich und Talent hat aus meiner Sicht überhaupt nur eine Bedeutung von 22,7 Prozent beim Schreiben. (Vielleicht sind es auch nur zwanzig Prozent oder sogar dreißig Prozent, aber 22,7 klingt einfach professioneller.)

Mit diesem Buch möchte ich:

  • deine Begeisterung für das Schreiben anfachen

  • zeigen, dass die Freude am Schreiben sich manchmal sehr gut versteckt

  • dir Mut und Tricks mitgeben, damit du erzählst, was du erzählen willst

Wenn du der Meinung bist, eine Geschichte zu kennen, die das Zeug zum Bestseller hat, sollst du sie schreiben.

Denn die größte Bibliothek der Welt besteht aus kilometerlangen Regalen mit Millionen Büchern, die alle leer sind und denselben Titel tragen:

Oft werde ich gefragt, was man tun muss, um ein Buch zu schreiben.

Ich finde, es gibt nur eine Antwort:


VERTRAG

Ich,[dein Name]........................, erkläre hiermit, dass ich für die Dauer des Lesens dieses Buches und für die Zeit, in der ich an meinem Buch schreibe, …

… gegenüber anderen nicht laut verkünden werde, dass ich an einem Buch schreibe.

… jegliches Spähen nach Erfolg bleiben lasse.

… ausschließlich deshalb schreibe, weil es mich begeistert und fasziniert.

… mich mit keiner Autorin und keinem Autor vergleichen werde.

… mich anfangs für jede Zeile, später für jede Seite, die ich schaffe, ausgiebig loben werde.

… auf Beschimpfungen meiner Person in meinem Kopf verzichten werde.

… niemandem, von dem ich nicht garantiert weiß, dass er/sie nur mein Bestes will, meine geschriebenen Seiten zeigen werde.

… immer daran denke, dass ein frisch geschriebenes Kapitel wie eine Pflanze ist, die gerade aus der Erde wächst.

… mir dessen bewusst bin, dass ich mich beim Schreiben oder kurz danach so fühlen kann, als hätte mir jemand die Haut abgezogen.

… die tödlichsten Wörter überhaupt aus meinem Gedächtnis löschen werde, und ich schwöre, sie nie wieder anzuwenden, weder beim Schreiben noch sonst im Leben. (siehe nächste Seite)

Datum

Unterschrift

........................

........................


DIE TÖDLICHSTEN WÖRTER

Die zwei tödlichsten Wörter überhaupt …

Bekannt als die Alles-Killer-Wörter …

Oder auch als Totalbremsung-mit-Frontalzusammenstoß-Wörter …

Die Wörter, die wie Betäubungsmittel wirken …

… lauten:

Löschen,

streichen,

überkleben,

einen Amboss draufstellen.

Wenn sie auftauchen, sofort das große Schweigen beginnen.

Vorstellen, dass dir die Zunge abfault, wenn du sie aussprichst.

Oder dass Feuer aus deinem Mund schießt.

In aller Kürze:

Eleminiere »JA, ABER« für alle Zeiten aus deinem Sprachschatz und deinem Leben.

Besonders, wenn du etwas schreiben willst!

Klar???...