: Walburga Hülk
: Victor Hugo Jahrhundertmensch
: Matthes& Seitz Berlin Verlag
: 9783751820363
: 1
: CHF 29.80
:
: Biographien, Autobiographien
: German
: 500
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Hunderttausende feierten am 26. Februar 1881 auf den Straßen von Paris den 79. Geburtstag einer Ikone, die Avenue d'Eylau, die bald in Avenue Victor Hugo umbenannt werden sollte, war erfüllt von den Rufen der Menge: »Vive Victor Hugo! Vive la République!« Wer so bejubelt wird, dessen Leben kann keineswegs nur eine Sache des Papiers sein. Walburga Hülk erzählt einfühlsam und bildreich, elegant und mitreißend von Schicksal und Mythos des grand homme Victor Hugo als Intellektuellem, Schriftsteller und vielfach begabtem Künstler - und von seinen Visionen und Widersprüchen. Er liebte Pomp und Pathos, in seinen Büchern aber, allen voran Les Misérables, die zu Klassikern der Populärkultur wurden, erzählte Victor Hugo vom ganzen Leben. In der Biografie Victor Hugos zeichnet Walburga Hülk das Bild eines Menschen und Autors zwischen Freiheit und Exil - das zugleich die Geschichte Frankreichs im 19. Jahrhundert birgt.

Walburga Hülk, geboren 1953, war bis 2019 Professorin für Romanische Literaturwissenschaft an der Universität Siegen. Sie lehrte zuvor in Freiburg und Gießen und war Gastprofessorin an der University of California at Berkeley, der Maison des Sciences de l'Homme in Paris und der Université Polytechnique Hauts-de-France in Valenciennes. In zahlreichen Büchern und Artikeln hat sie sich immer wieder mit dem 19. Jahrhundert in Frankreich und mit der Literatur und der Kunst in der Moderne befasst. Zuletzt erschien Der Rausch der Jahre. Als Paris die Moderne erfand (2019).

Mit dem Jahrhundert gehen


Usprungsmythen, Herkunft


Als Victor Hugo zur Welt kam, war »das Jahrhundert […] zwei Jahre alt, schon zerbrach die Stirn des künftigen Kaisers Napoleon die Maske des Ersten Konsuls Bonaparte.«4 Eine Ermächtigung, Hoffnung und Furcht, die Welt in Aufruhr – und mittendrin die Geburt des Kindes, das zum Jahrhundertmenschen wird. Die große Erzählung von Victor Hugos Leben beginnt mit seiner Zeugung. Das kannte man allenfalls aus Schelmenromanen. Wenn der erwachsene Hugo von seinem Ursprung sprach, berief er sich auf die Geschichte, die sein Vater ihm zum 21. Geburtstag eingeflüstert hatte. Léopold Hugo zufolge wurde sein Sohn Victor in hoher Luft auf einem Gipfel der Vogesen gezeugt. Dieser wurde später trotz einiger Widersprüche in der Ortsbeschreibung als Felsengipfel des Donon ausgemacht, nahe den Ruinen eines Vose