: Franka Neubauer, Kyra Groh, Marina Neumeier, Alexandra Flint, Gabriella Santos de Lima
: Loewe Intense
: Magical Winter Nights 5 weihnachtliche New Adult-Kurzgeschichten zum Fest der Liebe von den Bestseller-Autorinnen von Loewe Intense
: Loewe INTENSE
: 9783732022885
: 1
: CHF 8.90
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 272
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
A Perfect Winter Love Während die Sweet Lemon Agency kurzfristig eine Weihnachtsfeier für Lieblingskollegin Amelie auf die Beine stellt, müssen Ida und Hotelmanager Noel den Winterball im Sylter Meeresrauschen vorbereiten - und dabei dem Verlangen nach einem zweiten Kuss widerstehen. In Köln trifft Amandas Bruder Matteo unerwartet auf Bella, die er zuletzt während seines Auslandssemesters gesehen - und nie vergessen - hat. Lucia wiederum scheint Heiligabend dieses Jahr im Auktionshaus verbringen zu müssen. Bis Vincents Mitbewohner Simon zu Hilfe eilt, mit im Gepäck: sein Megawattlächeln. Und für Schauspielerin Daisy ist der einzige Lichtblick auf der diesjährigen Silvesterparty ihr charmanter Kollege Samuele, der ihr Herz nicht zum ersten Mal glühen lässt ... Fünf Autorinnen - Fünf Geschichten - Ein unvergesslicher Dezember Das Rezept für einen perfekten Dezembertag: Lichterketten, Plätzchen und Magical Winter Nights. In diesen fünf winterlichen Kurzgeschichten können sich New-Adult-Leser*innen auf magische Weihnachtsmomente mit ihren liebsten Intense-Charakteren freuen oder gemeinsam mit ihnen an Silvester anstoßen.

Franka Neubauer wurde 2001 in Aachen geboren, wo sie immer noch lebt und die meiste Zeit in Cafés verbringt. Seit ihrer Kindheit lebt sie für einzigartige Geschichten, egal ob aus ihren Büchern oder der Filmwelt. Besonders das MCU hat ihre Faszination für die Welt des Schauspiels und deren Schattenseiten geweckt. Sie liebt Spaziergänge mit ihrem Hund, Playlisten für jede Stimmung und Pinterest-Boards für all ihre Ideen. Weitere Informationen zur Autorin auf Instagram unter @franka.neubauer und auf TikTok unter @frankaneubauer

Amelie

Mist! Wann hat Lola eigentlich herausgefunden, wie sie meinen Handyklingelton ändern kann?

Ich balanciere die Kuchenschachtel, die ich eben beim Bäcker eingesammelt habe, auf meinem Unterarm, umklammere meinen Kaffeebecher und drücke mit dem Ellbogen den Aufzugknopf, während ich mit den Zähnen den Handschuh von meiner freien Hand ziehe, um mein Smartphone aus der Tasche zu kramen.

Bitte lass es nicht die Kita sein, bete ich inständig, als ich mich durch Taschentücher, Handcremes, Pflastersets, Müsliriegel, Schleich-Pferde, Haarspangen und etwa eine Million zerknitterter Kassenbons wühle.

Da! Mein Handy. Na endlich. Wenn Elsa noch ein weiteres Mal »Ich lass los« durch den Aufzug geträllert hätte, hätte ich mich von ihrem Enthusiasmus anstecken lassen und Kaffee, Kuchen, Handtasche und Co. wären einfach zu Boden gegangen.

Eine Nummer, die ich unterSweet Lemon Weihnachtsfeier eingespeichert habe, wird auf dem Display angezeigt, auf dem die verräterischen Fingerabdrücke einer Fünfjährigen zu sehen sind.

Was könnten die denn wollen? Unsere Weihnachtsfeier findet am Freitag statt, noch vier Tage, und ich habe alles längst im Detail durchgeplant. Die Location in einem Event Space direkt am Mainufer ist schon seit Sommer fest gebucht.

Ich wische das Handy an meinem Oberschenkel ab, entriegele den Lockscreen in Ermangelung freier Gliedmaßen mit meiner Nasenspitze und nehme dann den Anruf atemlos entgegen.

»Amelie Pütz, schönen guten Morgen!«

Die Aufzugtüren öffnen sich, noch bevor mein Gesprächspartner sich zu Wort meldet. Ich watschele in den Flur des Bürogebäudes, in dem sich die Werbeagentur befindet, in der ich als Projektmanagerin arbeite. Ich scheine – wie so oft – eine der Ersten in derSweet Lemon Agency zu sein.

»Hallo?«, frage ich in den Hörer.

»Ja? Hallo? Spreche ich mit der Frau Potz von der Zitronenagentur?«

Der Mann am anderen Ende der Leitung klingt genauso abgehetzt, wie ich mich fühle.

»Ja«, erwidere ich höflich, ohne ihn auf die Fehler in meinem Namen und dem der Agentur hinzuweisen.

»Es gibt ein Problem«, kündigt der Herr am Telefon ganz pragmatisch an.

»Okay«, sage ich langsam und bewahre die Ruhe. Ich bewahre immer die Ruhe. Täte ich es nicht, hätten mich mein Job, meine Kollegen, mein Privatleben, Lola, meine Vergangenheit und die beschissenen Dates, die ich ab und an habe, schon längst in die Knie gezwungen. Und das lasse ich auf keinen Fall zu.

»Sie ham ja wahrscheinlich mitbekomm’n, dass es arschkalt war die letzten Tage.«

»Ist mir nicht entgangen«, pflichte ich ihm bei. Immerhin bin ich diejenige, die mit Handschuhen Auto fahren und Lola eine Wolldecke über den Kindersitz legen muss, weil die Heizung in meinem zwanzig Jahre alten Opel Agila natürlich genau dann ausfallen muss, wenn wir einen Rekordwinter erleben.

»Hören Sie.« Der Mann mit dem hessischen Dialekt seufzt geplagt, während ich mit dem kleinen Finger versuche, den Sicherheitscode in unser Türschloss einzutippen, um endlich ins Warme zu kommen. Ich kann dabei spüren, wie meine Handtasche Millimeter für Millimeter meine Schulter herunterrutscht. Und auch der Geburtstagskuchen für unseren Creative Director Felix kippelt bedrohlich in der weißen Schachtel.

Der Mann von der Event Location beginnt, etwas von einem vermeintlichen Baupfusch zu erzählen, von gefrorenen Wasserleitungen und geplatzten Rohren.

Der Pegel an Stresshormonen in meinem Blut steigt nun doch. Und das nicht nur, weil der Kuchen sich weiter zur Seite neigt und meine prall gefüllte Handtasche meinen Oberkörper gen Boden zieht. Ich winkele ein Bein an und presse mein Knie gegen die Tür, um mich – und den Kuchen – irgendwie abzustützen. Gleichzeitig versuche ich, gelassen zu bleiben. Was gar nicht so leicht ist, wenn man im Stehen eine Partie Twister austragen muss, obwohl man schon im Vierfüßlerstand zu ungelenkig für dieses verfluchte Partyspiel ist. Außerdem liegt mein halber Hintern vermutlich frei, weil mein Kleid hochgerutscht ist. Und ich will nicht, dass mein Hintern frei liegt. Ich will, dass er auf der Couch sitzt und eine Packung Macarons futtert, sobald Lola im Bett ist und ich endlich durchatmen kann.

»Was bedeutet das für unsere Weihnachtsfeier?« Meine Frage wird von einem Piepen übertönt. Jetzt ha