: Jiatong Chen
: Dream Keeper (Band 1) - Aufbruch ins Reich der Träume Der White Fox-Nachfolger: Rette mit Kiki und ihrer Katze geheimnisvolle Traumwelten - All-Age-Fantasy ab 9 Jahren
: Loewe Verlag
: 9783732022984
: Dream Keeper
: 1
: CHF 8.40
:
: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
: 224
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Träume zu erschaffen ist eine Kunst. Sie zu hüten die wohl größte Gefahr ... Schillernde Luftblasen, leuchtende Fische und Wale - dass Kiki sich im Schlaf fantastische Abenteuer ausmalt, hielt sie nie für eine besondere Fähigkeit. Bis plötzlich eine schwarze Katze auftaucht und sie in ein geheimes Reich führt. Kiki ist auserkoren, eine Traumkünstlerin zu werden. Von nun an soll sie gemeinsam mit der Katze Bobbi Träume erschaffen und sie beschützen. Doch eine finstere Gestalt erhebt sich aus den Schatten und wird von Nacht zu Nacht mächtiger. Der Auftakt einer magischen Abenteuerreihe Ein fesselndes und geheimnisvolles Fantasy-Abenteuer für Kinder ab 9 Jahren aus der Feder des chinesischen Bestseller-Autors Chen Jiatong. Coolness, Natur, Action, Tiere und die Macht der Träume sorgen für spannenden Lesespaß. Begleite Kiki und ihre schwarze Katze in dieser modernen Parabel rund um Traum und Wirklichkeit, Wünsche und Gefahren. Für alle Fans von White Fox! Mit beeindruckenden Schwarz-Weiß-Illustrationen von Marie Beschorner. Der Titel ist bei Antolin gelistet.

Jiatong Chen zählt zu den erfolgreichsten Autor*innen Chinas. Er hat in Peking an der Beihang Universität studiert und dort seinen Masterabschluss in Ingenieurswissenschaften absolviert. Schon während seiner Studienzeit begann er, an seiner Buchreihe 'White Fox' zu schreiben.

KAPITEL 1

Kikis Traum

Heia hei, kleines Mädchen schlaf schnell ein,

Dein Haar kämmt die Mutter, dir näht sie

ein Kleid,

Dir zwinkern die Sterne, der Mond gibt dir Geleit,

Du bist Mamas Schatz allein …

Heia hei, kleines Mädchen schlaf schnell ein,

Für dich tanzt der Nachtfalter, dir singt

die Nachtigall,

Bei Hitze und Kälte, dich schützt sie überall,

Du bist Mamas Schatz allein …

Die Lichter schon gelöscht, die Nacht ist

eingeschlafen,

Meine Wärme und Liebe gehören ganz dir.

Nun schlaf auch du, mein Kind, im Traum sehn

wir uns wieder,

Ich träum schon von dir, ich hör dich schon

lachen …

Ein Mädchen, recht dünn und sehr blass, lag summend auf einem klapprigen alten Holzbett gegen das Kopfpolster gelehnt. Seine Füße baumelten über der Bettkante, während es durch ein Paar dunkler lebhafter Augen auf die Schlafzimmerwand starrte. Auf die Wand hatte jemand Sterne gemalt und einen Mond, dessen Linien das Mädchen selbstvergessen mit dem Finger in die Luft nachzeichnete. Das Mädchen hatte ein rundes Gesicht, feine Sommersprossen auf den Wangen und sein kurzes Haar war zerzaust und strubbelig. Als es sich in seinem weiten alten Pyjama nach einem Buch streckte, das aufgeschlagen neben seinem Polster lag, knarzte das Bett.White Fox lautete der Titel auf dem Umschlag.

Durch ein Fenster fiel silbriges Mondlicht in das kleine Zimmer. Nur das Bett und ein kleiner Schreibtisch standen darin. Viel mehr passte auch gar nicht hinein. Auf dem Schreibtisch lagen Hefte und Zettel mit Hausaufgaben aus den Sommerferien. In einer Ecke türmte sich auf dem Boden ein Stapel Kinderbücher. Die Zimmerdecke war voller Schimmelflecken und die Wände mit den verschiedensten Motiven bemalt: Ein Sternenhimmel war da und das Meer, außerdem Dilah, der Polarfuchs, und Sun Wukong, der Affenkönig.

Was das Mädchen namens Kiki da so sanft und leise vor sich hin summte, war ein Schlaflied. Ihre Mutter hatte dieses Lied oft gesungen. Und so stellte sich Kiki auch jetzt vor, ihre Mutter säße neben ihr und singe sie in den Schlaf. Nach und nach wurde ihre Stimme leiser. Langsam schloss sie die Augen und versank tief in einen Traum …

Bunte Luftbläschen trieben dicht an Kiki vorüber. In diesem Traum trug sie ein rotes Kleid und saß auf einer feinen weißen Koralle auf dem Meeresgrund. Wie ein unendlich großer weißer Wald zogen sich die Äste und Stämme des Korallenriffs weit über den sandigen Boden hinweg. Der Meeresboden war weder kalt noch düster, wie man vielleicht annehmen würde. Das Licht hier war von einem durchscheinenden Hellblau, das Wasser angenehm warm und Kiki konnte darin problemlos atmen. Fantastisch leuchtende Fische flitzten immer wieder an ihr vorbei. Alles hier wirkte wie ein riesiges wunderbares Gemälde. Luftblasen perlten aus Kikis Mund. Ihr schwarzes Haar tanzte im Rhythmus der Strömung. Derselbe Rhythmus trug die Leuchtquallen über ihr durch das Wasser. Zu ihren Füßen schwankte das Seegras wie zur Melodie eines stillen Walzers hin und her. Irgendwo in der Ferne klang lange das Lied eines Walgesangs nach, dem die Wellen den Takt klatschten. Ein paar gelb schimmernde Segelflosser und Clownfische umrundeten Kiki. Sie schwammen auf und ab, mal schnell und mal langsam. Verspielt streckte Kiki eine Hand nach ihnen aus.

»Blubb, blubb!« Kiki lachte und aus ihrem Mund stieg ein fröhliches Gluckern. Sie strampelte ein paarmal mit den Beinen, dann stand sie auf und blickte in die Ferne. Die Hände wie einen Trichter vor den Mund gelegt, rief sie laut: »Kun!«

»Tuuut …«, antwortete eine Stimme von weit her. Ihr Echo hallte über den Meeresgrund.

Es dauerte nicht lang, da kam ein Wesen auf Kiki zugeschwommen – es war ei