Prolog: Begegnung über dem Pazifik
1. Januar 1957: Es ist kurz nach Mitternacht, als 1st Lieutenant Ted Brunson, Kampfpilot des 41. Abfangjäger-Schwadron der Andersen Air Force Base auf der pazifischen Insel Guam mit seinem Kampfjet zu einem nächtlichen Routineflug aufsteigt. Die Wolkendecke, die sich etwa einen Kilometer über dem Meer befindet, reißt gerade auf. Darüber ist der Himmel sternenklar, der Wind frisch, doch nicht stürmisch. Ideale Bedingungen also, um Patrouille zu fliegen und anschließend unbeschadet zum Stützpunkt zurückzukehren.
Ted Brunson braucht keinen Co-Piloten, um die F-86D Sabre zu fliegen. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von etwa 1.150 Km/h ist die Maschine zu diesem Zeitpunkt der schnellste Nachtabfangjäger der US Air Force. Sie verfügt über ein Düsentriebwerk sowie einen Nachbrenner zur Schubsteigerung und ist mit einem Allwetter-Radar ausgestattet. Außerdem kann Brunson im Falle eines Angriffs 24 Raketen abfeuern. Knapp zwölf Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind die Gegner nicht mehr die Japaner, sondern die Sowjets. Doch auf dieser abgelegenen Seite des Pazifiks, nordöstlich des elf Kilometer tiefen Marianengrabens, verirrt sich kein sowjetischer Pilot mit seiner MiG-15. Brunson rechnet deshalb nicht damit, in dieser Nacht in irgendetwas Aufregenderes verwickelt zu werden, als eine Möwe zu streifen.
Zu diesem Zeitpunkt fliegt er die F-86D nicht schneller als ein Passagierflugzeug, denn es gibt keinen Grund zur Eile. Doch das ändert sich, als Brunson in westlicher Richtung ein blinkendes Licht am Horizont entdeckt. Er glaubt zunächst, es sei ein B-47-Strato-Bomber aus Guam im Lande