: Daniel Gerritzen
: Die kosmische Krise Warum Außerirdische uns nicht retten werden
: Matthes& Seitz Berlin Verlag
: 9783751804127
: 1
: CHF 17.90
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: Sonstiges
: German
: 348
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Im Juni 2021 gesteht der Direktor der amerikanischen Geheimdienste unter gewaltigem Medieninteresse ein, dass unbekannte Luftphänomene (UAP), besser bekannt als UFOs, wirklich existieren. Kurz darauf verabschiedet der US-Kongress ein Gesetz, das vorsieht, eine speziell eingerichtete Behörde des Pentagons für deren Erforschung zu gründen. Das All-domain Anomaly Resolution Office solle nun endgültig klären, woher die unbekannten Objekte stammen und was sie beabsichtigen. Nach Jahrzehnten der Geheimhaltung bahnt sich damit eine politische und wissenschaftliche Sensation an. Wie aber konnte es dazu kommen? Die kosmische Krise erzählt die Geschichte unbekannter Luftphänomene und geht der Frage nach, ob wir allein sind im Universum. Dabei zeigt Gerritzen, dass die Euphorie über den möglichen Besuch außerirdischer Intelligenzen eine dramatische Kehrseite hätte: Wir sind gesellschaftlich nicht im Geringsten auf einen baldigen Erstkontakt vorbereitet. Sollte sich herausstellen, dass UAPs außerirdische Technologien sind, die uns beobachten, stünde die Menschheit angesichts urzeitlicher Ängste vor allem Fremden und Unbekannten vor einer wahrhaft kosmischen Krise.

Daniel Gerritzen, 1973 geboren, ist Autor und Mitbegründer des »Forschungsnetzwerks Extraterrestrische Intelligenz« zur Erforschung der Auswirkungen eines Erstkontakts mit fremden Intelligenzen, dem Wissenschaftler unterschiedlichster Disziplinen angehören. Gerritzen lebt mit seiner Familie in Hattingen an der Ruhr.

Prolog: Begegnung über dem Pazifik


1. Januar 1957: Es ist kurz nach Mitternacht, als 1st Lieutenant Ted Brunson, Kampfpilot des 41. Abfangjäger-Schwadron der Andersen Air Force Base auf der pazifischen Insel Guam mit seinem Kampfjet zu einem nächtlichen Routineflug aufsteigt. Die Wolkendecke, die sich etwa einen Kilometer über dem Meer befindet, reißt gerade auf. Darüber ist der Himmel sternenklar, der Wind frisch, doch nicht stürmisch. Ideale Bedingungen also, um Patrouille zu fliegen und anschließend unbeschadet zum Stützpunkt zurückzukehren.

Ted Brunson braucht keinen Co-Piloten, um die F-86D Sabre zu fliegen. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von etwa 1.150 Km/h ist die Maschine zu diesem Zeitpunkt der schnellste Nachtabfangjäger der US Air Force. Sie verfügt über ein Düsentriebwerk sowie einen Nachbrenner zur Schubsteigerung und ist mit einem Allwetter-Radar ausgestattet. Außerdem kann Brunson im Falle eines Angriffs 24 Raketen abfeuern. Knapp zwölf Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind die Gegner nicht mehr die Japaner, sondern die Sowjets. Doch auf dieser abgelegenen Seite des Pazifiks, nordöstlich des elf Kilometer tiefen Marianengrabens, verirrt sich kein sowjetischer Pilot mit seiner MiG-15. Brunson rechnet deshalb nicht damit, in dieser Nacht in irgendetwas Aufregenderes verwickelt zu werden, als eine Möwe zu streifen.

Zu diesem Zeitpunkt fliegt er die F-86D nicht schneller als ein Passagierflugzeug, denn es gibt keinen Grund zur Eile. Doch das ändert sich, als Brunson in westlicher Richtung ein blinkendes Licht am Horizont entdeckt. Er glaubt zunächst, es sei ein B-47-Strato-Bomber aus Guam im Lande