: Patricia Vandenberg
: Immer wieder Dr. Lammers! Dr. Norden Extra 228 - Arztroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783989864368
: Dr. Norden Extra
: 1
: CHF 2.50
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nun gibt es eine Sonderausgabe - Dr. Norden Extra Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen. »Auf Wiedersehen, mein Liebster!« Felicitas Norden schulterte die Tasche und beugte sich zu ihrem Mann hinunter, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. Daniel hatte in der Zeitung geblättert, die neben ihm auf dem Esstisch lag, und sah verwundert hoch. »Du hast doch noch gar nicht gefrühstückt.« Er deutete auf das unberührte Gedeck. Fee griff nach seiner Kaffeetasse und trank im Stehen einen Schluck. »Habe ich dir nicht gesagt, dass ich mich heute mit Elena im 'Schöne Aussichten' zum Frühstück verabredet habe?« »Ich hatte keine Ahnung.« »Oh, dann muss ich das wohl vergessen haben.« Sie warf einen schnellen Blick auf die Uhr. »Tut mir leid. Ich muss los. Bis später!« Sie drückte ihm die Tasse in die Hand, winkte und war schon zur Haustür hinaus, ehe Daniel etwas sagen konnte. Verwundert sah er ihr nach und beugte sich schließlich wieder über seine Zeitung. Fee dagegen ging mit beschwingten Schritten den Gartenweg hinunter Richtung Wagen. Solche Verabredungen waren wie kleine Inseln, die im mitunter stürmischen Meer des Alltags schwammen. Außerdem freute sie sich immer, Tatjana zu sehen. Die ehemalige Freundin ihres ältesten Sohnes hatte aus der kleinen Bäckerei mit dem Café den beliebtesten Treffpunkt der Gegend gemacht, was nicht nur an den hervorragenden Backwaren, sondern auch an Tatjana selbst und ihrer umwerfenden Art lag. Trotz ihrer Sehbehinderung erkannte sie ihre Stammgäste, kaum dass sie das Geschäft betreten hatten.

Eine der herausragenden Autorinnen im Romanheftbereich ist Patricia Vandenberg. Mit ihren berühmt gewordenen Romanserien Dr. Norden und Im Sonnenwinkel sowie zahlreichen serienunabhängigen Romanen hat sie sich in die Herzen unzähliger Leserinnen und Leser geschrieben. Von ihr existieren mehr als 1.500 Romane, die sie seit den 1960ern bis zu ihrem Tod in 2007 verfasste. Wie beliebt Patricia Vandenberg, deren Romane seit mehr als 40 Jahren im Martin Kelter Verlag in Print erscheinen, tatsächlich ist, beweist nicht zuletzt die ungebrochene Lesernachfrage ihrer Texte. Man kann von einer zeitlosen Gültigkeit sprechen, denn eine Lesergeneration nach der anderen wurde und wird in ihren Bann gezogen. Hervorzuheben ist die unnachahmliche Erzählweise Patricia Vandenbergs, die sie immer wieder großartig demonstrierte. Ins Leben gerufen und entscheidend geprägt hat Patricia Vandenberg auch die große Romanserie um Kinderschicksale Sophienlust. Bemerkenswert sind ihre übersinnlichen, phantastischen Amulett-Romane, die ebenfalls die erzählerische Meisterschaft dieser großen Schriftstellerin beweisen. Viele weitere Romane von Patricia Vandenberg unterstreichen die besondere Beliebtheit dieser Schriftstellerin, deren Verdienste im Romanheftgenre hervorzuheben sind. Das Geheimnis des Erfolges lag neben ihrer erzählerischen Kompetenz in ihrer Aufgeschlossenheit gegenüber den Sorgen und Sehnsüchten ihrer Mitmenschen begründet. Das richtige Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Leser wirkt sich auch und gerade in der heutigen Zeit sehr positiv auf das Renommee eines Schriftstellers aus. Genau das ist bei Patricia Vandenberg in besonderem Maße der Fall, deren breitgefächerte, virtuose Einfälle auch noch nach ihrem Tod einem großen Lesepublikum viel Freude bereiten.

»Auf Wiedersehen, mein Liebster!« Felicitas Norden schulterte die Tasche und beugte sich zu ihrem Mann hinunter, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben.

Daniel hatte in der Zeitung geblättert, die neben ihm auf dem Esstisch lag, und sah verwundert hoch.

»Du hast doch noch gar nicht gefrühstückt.« Er deutete auf das unberührte Gedeck.

Fee griff nach seiner Kaffeetasse und trank im Stehen einen Schluck.

»Habe ich dir nicht gesagt, dass ich mich heute mit Elena im ‚Schöne Aussichten’ zum Frühstück verabredet habe?«

»Ich hatte keine Ahnung.«

»Oh, dann muss ich das wohl vergessen haben.« Sie warf einen schnellen Blick auf die Uhr. »Tut mir leid. Ich muss los. Bis später!« Sie drückte ihm die Tasse in die Hand, winkte und war schon zur Haustür hinaus, ehe Daniel etwas sagen konnte.

Verwundert sah er ihr nach und beugte sich schließlich wieder über seine Zeitung.

Fee dagegen ging mit beschwingten Schritten den Gartenweg hinunter Richtung Wagen. Solche Verabredungen waren wie kleine Inseln, die im mitunter stürmischen Meer des Alltags schwammen. Außerdem freute sie sich immer, Tatjana zu sehen. Die ehemalige Freundin ihres ältesten Sohnes hatte aus der kleinen Bäckerei mit dem Café den beliebtesten Treffpunkt der Gegend gemacht, was nicht nur an den hervorragenden Backwaren, sondern auch an Tatjana selbst und ihrer umwerfenden Art lag. Trotz ihrer Sehbehinderung erkannte sie ihre Stammgäste, kaum dass sie das Geschäft betreten hatten. Felicitas bildete da keine Ausnahme.

»Fee, wie schön!« Mit ausgebreiteten Armen kam sie auf die Mutter ihres Exfreundes zu, die sie wie eine leibliche Verwandte ins Herz geschlossen hatte. Daran änderte auch die Trennung von Danny nichts. »Wie geht es dir?«

»Ich darf in netter Gesellschaft bei dir frühstücken. Da erübrigt sich jede weitere Frage.« Fee drückte Tatjana noch einmal an sich, ehe sie sich ein Stück von sich schob und kritisch musterte. »Aber mit dir stimmt was nicht«, sagte sie ihr auf den Kopf zu. »Du siehst aus, als hättest du durchgemacht. Und dieses Strahlen …« Der Rest des Satzes schwebte unausgesprochen in der Luft.

Tatjana wusste, woran sie dachte, und lachte.

»Kein Wunder. Ich habe ja auch die Nacht mit deinem Sohn verbracht.«

Sie zwinkert spitzbübisch.

»Wie bitte?« Fee schnappte nach Luft. Das war eine ebenso überraschende wie erfreuliche Nachricht.

Doch im nächsten Moment winkte Tatjana ab.

»Nicht, wie du denkst.« Sie zwinkerte ihr zu. »Er stand gestern Abend plötzlich hier vor der Tür. Da habe ich ihn gleich zum Plätzchenbacken eingeteilt.«

Schon wollte Fee ihrer Enttäuschung Ausdruck verleihen, als ihr ein Gedanke in den Sinn kam.

»Danny hasst Plätzchenbacken.« Zu gut erinnerte sie sich an den kleinen Jungen, der angeekelt die Hände von sich gespreizt hatte. »Iiiihhh, der klebrige Teig!«, imitierte sie seine Kinderstimme.

Tatjana lachte.

»So ähnlich sah er heute Nacht auch aus. Aber er hat brav mitgemacht.«

»Wenn das kein Zeichen ist!« Aus den Augenwinkeln bemerkte Felicitas die winkende Hand. Sie drehte sich um und entdeckte Elena. »Ich glaube, ich werde erwartet.« Fast tat es ihr leid, das Gespräch an dieser Stelle unterbrechen zu müssen.

»Ich weiß. Aber keine Angst. Ich habe deine Freundin schon gut versorgt.«

»Alles andere hätte mich überrascht.«

»Was darf ich dir bringen?«, erkundigte sich Tatjana.

»Eine Breze. Und diesen göttlichen, selbstgemachten Frischkäse mit den Kräutern aus deinem Schrebergarten. Und einen großen Kaffee.«

»Mit warmer Milch?«, fragte Tatjana, obwohl sie die Antwort längst kannte. »Kommt sofort.«

»Du bist ein Schatz.« Fee zwinkerte ihrer Wahltochter zu, ehe sie sich endlich auf den Weg zu ihrer Freundin machte, die allmählich ungeduldig wurde.

*

»Ich dachte schon, du schlägst Wurzeln da vorn«, bemerkte Elena, als sie sich nach der herzlichen Begrüßung wieder setzte.

Fee rutschte auf die Bank neben sie, stellte die Umhängetasche neben sich und wickelte den Schal vom Hals.

»Stell dir vor: Danny hat heute Nacht mit Tatjana Plätzchen gebacken.«

Elena zog eine Augenbraue hoch.

»Wie romantisch!«, spottete sie gutmütig. »Und daraus schließt du natürlich sofort, dass die beiden wieder zusammen sind.«

»Nein, natürlich nicht.« Fee war so aufgeregt, dass sie kaum ruhig sitzen konnte. »Aber es ist doch immerhin ein guter Anfang. Danny hasst Plätzchenbacken.«

»Wahrscheinlich hat er nur Tatjanas Leckereien vermisst«, gab Elena zu bedenken und stach ein großes Stück von der Torte ab, die vor ihr stand.

Fee sah ihr ungläubig dabei zu.

»Sahnetorte zum Frühstück? Ich wünschte, das könnte ich mir auch erlauben.«

Elena kicherte mit vollem Mund.

»Na hör mal! So viel, wie wir täglich in der Klinik herumlaufen, können wir uns ruhig mal was gönnen. Außerdem bist du rank und schlank wie eine Gazelle.«

»Aber nicht so trainiert«, widersprach Fee und dankte Tatjana, die Kaffee und Frühstück vor ihr auf den Tisch stellte. »Wusstet ihr, dass wir im Laufe unseres Lebens zwischen 30 und 40 Prozent unserer Muskelmasse abbauen?«

»Wirklich?« Tatjana hob den Arm und spannte die Muskeln an. Mit der Hand prüfte sie das vorhandene Material. »Man merkt, dass ich einen Lehrling habe und nicht mehr so viel Teig kneten muss«, fällte sie ein gnadenloses Urteil.

Elena lächelte verschmitzt.

»Das nenne ich mal einen Zufall!« Sie zog den Flyer eines Fitness-Studios aus der Tasche und legte ihn auf den Tisch. »Den hat mir heute früh eine junge Dame auf dem Weg hierher in die Hand gedrückt. Was haltet ihr von einem Probetraining?«

Felicitas griff nach dem Prospekt und las den Text neben den glänzenden Fotos laut vor.

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