: Anders de la Motte
: Eisiges Glas Leonore Askers besondere Fälle. Kriminalroman | Band 2 der schwedischen Bestseller-Krimi-Reihe I »Ein fesselnder Pageturner« Göteborgs-Posten
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426468029
: Leo Asker
: 1
: CHF 13.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 544
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Skandinavisches Noir vom Feinsten - raffiniert, atmosphärisch und hochspannend ab der ersten Seite: Anders de la Mottes Schweden-Krimi »Eisiges Glas« Kaum hat Kriminalinspektorin Leonore Asker ihren ersten Fall als Leiterin der Abteilung für hoffnungslose Fälle gelöst, nimmt ihr Vater nach jahrelangem Schweigen Kontakt zu ihr auf. Der Prepper steht unter Verdacht, mit dem Tod eines Urban Explorers in Zusammenhang zu stehen, dessen Leiche ohne Augen aufgefunden wurde - und droht, sich der Verhaftung ohne Hilfe seiner Tochter gewaltsam zu widersetzen. Zur gleichen Zeit erhält Leos Kindheitsfreund Martin Hill den Auftrag, auf einer Privatinsel mit verlassenem Observatorium an einer Biografie zu arbeiten. Bald entdeckt Hill, dass es in der Gegend noch mehr Geschichten gibt - über mysteriöse Lichter und über Körper ohne Augen ... Tough, nerdig, ungewöhnlich anders: der 2. Fall für Leo Asker und ihr Team von Außenseitern! Ausgezeichnet als Best Crime of 2023 (Verdens Gang)

Anders de la Motte, geboren 1971, arbeitete mehrere Jahre als Polizist in Stockholm und in der Security-Branche, bevor er Schriftsteller wurde. 2010 erhielt er für sein Debüt Game den Preis der Schwedischen Akademie der Krimiautoren. Sein Roman UltiMatum wurde 2015 als bester schwedischer Kriminalroman ausgezeichnet. In Schweden sind seine Romane Nummer-1-Bestseller. Mit Sommernachtstod gelang ihm auch in Deutschland der Sprung auf die Bestsellerliste. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von Malmö.

Hill


Das Taxi bleibt vor einem gläsernen Gebäude stehen, welches sich im Zentrum des Technologieparks befindet, der im Osten von Lund entstanden ist. Nachdem Martin Hill mühsam ausgestiegen ist, muss er sich erst einmal auf seine Krücke stützen, die man ihm im Krankenhaus mitgegeben hat.

Natürlich hätte er noch ein paar Tage dort bleiben sollen, bis die Ärzte und er selbst sicher sein konnten, dass die Schussverletzung an seinem Schenkel ordentlich heilte und keine Komplikationen entstanden.

Aber er hat schon zu viel Zeit seines Lebens in Krankenhäusern verbracht. Er verabscheut den Geruch, die Geräusche und den Gedanken an seine eigene Sterblichkeit.

Zumindest ist es das, was Sofie vermutet.

Sie ist inzwischen zu ihrem Mann nach Brüssel zurückgefahren, der allmählich ahnt, dass ihre Schwedenreisen nicht nur mit ihrer Arbeit zu tun haben, sondern damit, dass sie einen anderen hat.

Normalerweise wäre Hill mit diesem Handlungsverlauf nicht unzufrieden gewesen. Er mag Sofie, könnte sich eine Zukunft mit ihr durchaus vorstellen.

Aber das war, bevor Leo Asker wieder aufgetaucht ist.

Bevor sie ihn aus dem Berg des Trolls rettete. Bevor sie ihm ihr Geheimnis anvertraute, während er in Lebensgefahr schwebte. Bevor sie ihm erzählte, dass ihr Vater versucht hatte, sie beide umzubringen, sie ihn aber überlisten und sich befreien konnte.

In der Woche im Krankenhaus hat er viel über Leos Geschichte nachgedacht. Viel an sie gedacht.

Zu viel, ehrlich gesagt.

Aber jetzt bietet ihm diese unerwartete Einladung die Möglichkeit, auf andere Gedanken zu kommen.

Hill streckt sich. Die Luft ist feucht, nebelig-kühl, was für den Herbst und Winter in Skåne typisch ist, Hill aber gar nicht bekommt.

Alfacent Industries, Corporate Headquarters, prangt auf dem großen erleuchteten Schild am Eingang des Gebäudes. Hill lässt den Blick nach oben wandern. Das Gebäude ist wirklich speziell, seine Fassade besteht aus schwarzem, mattem Glas. Alle Flächen und Winkel streben Richtung Himmel. Unten ist das Gebäude deutlich breiter als oben, wodurch es, in Kombination mit der futuristischen Architektur, an ein Raumschiff erinnert. Was wiederum nicht verwunderlich ist, wenn man die Geschichte des Unternehmens kennt beziehungsweise die der Eigentümerfamilie Irving. Und die kennt Hill besser als die meisten.

An der Seite befindet sich eine Rampe, aber er beschließt dennoch, die Treppe zu nehmen. Eine dumme Idee, wie er erkennt, sobald sich die Schussverletzung an seinem Bein schmerzhaft bemerkbar macht.

Er bleibt stehen, verzieht gequält das Gesicht.

In dem Moment öffnet sich die Eingangstür, und ein Mann um die fünfzig kommt auf ihn zu. Er trägt einen schwarzen, gut sitzenden Anzug und ein Polohemd, das seine breiten Schultern und den muskulösen Oberkörper betont. Haare und Bart sind grau meliert, der Blick fest.

»Willkommen, Lektor Hill«, begrüßt er ihn. »Darf ich Ihnen helfen?«

Im nächsten Augenblick hat der Mann ihn schon die Treppe hinaufgeführt und in die Lobby gebracht.

»Mein Name ist Samuel. Ich bin der