: Pete Hackett, George Owen Baxter, Max Brand
: 12 Super Western April 2024
: Alfredbooks
: 9783745237191
: 1
: CHF 10.10
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 1500
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Diese Ebook enthält folgende Romane: Pete Hackett: Hass, der in die Hölle führt Pete Hackett: Im Banne des Hasses Pete Hackett: Die Aasgeier von Junction City Pete Hackett: Das Gesetz des Stärkeren Pete Hackett: Das blutige Gesetz der Colts Pete Hackett: Die Höllenhunde von Anaconda Pete Hackett: Partner bis in den Tod Pete Hackett: Männerhass Pete Hackett: Trag den Stern für Wichita George Owen Baxter: Gestohlenes Gold Max Brand: Der Mann aus Mustang Max Brand: Einsamer Reiter am Rifle Pass In Shadoe Rankin war nur noch Hass. Wie einen räudigen Straßenköter hatten ihn die Yankees einige Monaten nach General Lees Kapitulation aus dem Gefangenenlager in Kansas gejagt. Ohne Pferd, ohne Waffen, ohne Geld und ohne einen Bissen Proviant. Nicht einmal vernünftige Kleidung hatten sie ihm gegeben. Auf seinem Weg nach Süden stahl er sich seine Nahrung zusammen oder lebte von dem, was ihm die Natur bot. Er war abgemagert. Die graue Uniform, auf die er einst so stolz gewesen war, hing in Fetzen an seinem knochigen Körper. Die Augen lagen tief in den Höhlen. Shadoe Rankin, der zuletzt als Captain für die Sache des Südens gekämpft hatte, war so ziemlich am Ende. Seit vielen Wochen war er unterwegs. Verfilztes Bartgestrüpp wucherte in seinem eingefallenen Gesicht. Er war schmutzig und verschwitzt. Sein Ziel war die Farm am Mustang Draw, in der Nähe von Seminole im Gaines County, Texas. Dort war er zu Hause. Dort wollte er seine Wunden lecken und düstere Vergeltungspläne schmieden.

Im Banne des Hasses


Pete Hackett


In Shadoe Rankin war nur noch Hass. Wie einen räudigen Straßenköter hatten ihn die Yankees einige Monaten nach General Lees Kapitulation aus dem Gefangenenlager in Kansas gejagt. Ohne Pferd, ohne Waffen, ohne Geld und ohne einen Bissen Proviant. Nicht einmal vernünftige Kleidung hatten sie ihm gegeben.

Auf seinem Weg nach Süden stahl er sich seine Nahrung zusammen oder lebte von dem, was ihm die Natur bot. Er war abgemagert. Die graue Uniform, auf die er einst so stolz gewesen war, hing in Fetzen an seinem knochigen Körper. Die Augen lagen tief in den Höhlen.

Shadoe Rankin, der zuletzt als Captain für die Sache des Südens gekämpft hatte, war so ziemlich am Ende. Seit vielen Wochen war er unterwegs. Verfilztes Bartgestrüpp wucherte in seinem eingefallenen Gesicht. Er war schmutzig und verschwitzt. Sein Ziel war die Farm am Mustang Draw, in der Nähe von Seminole im Gaines County, Texas. Dort war er zu Hause. Dort wollte er seine Wunden lecken und düstere Vergeltungspläne schmieden.

Von dem Patriotismus, mit dem er in den Krieg gezogen war, war nichts mehr übrig. Ein stolzer Mann hatte die Farm vor über vier Jahren verlassen, nach Hause kam ein abgerissener, geschlagener Tramp, dessen Seele abgestumpft und dessen Herz tot war.

Die Abenddämmerung begann das Land einzuhüllen. Die hohe, hagere Gestalt in den grauen Fetzen und einem verbeulten Strohhut auf dem Kopf wankte aus dem Ufergebüsch des Canadian River und sank auf dem Schwemmsandgürtel, den das Hochwasser zurückgelassen hatte, auf die Knie. Noch mehr als 250 Meilen war er vom Mustang Draw entfernt, 250 Meilen bis zur Farm, wo Kathy, seine Frau, sowie Sally und Tom, seine Kinder, auf ihn warteten.

Das Wasser des Canadian umspülte seine Knie. Er dachte an Kathy, an Sally. Sie war zwischenzeitlich zwanzig. Tom war dreizehn, als er in den Krieg zog. Anfangs war er in Gedanken oft bei ihnen, im Laufe der Zeit aber gerieten sie bei ihm mehr und mehr in Vergessenheit. Jetzt dachte er wieder an sie.

Mit den hohlen Händen schöpfte Shadoe Rankin das frische Wasser und warf es sich in das Gesicht mit den tiefen Linien und Kerben, die Jahre der Entbehrungen und Strapazen hineingegraben hatten. Ja, er dachte an seine Familie. Aber er fühlte nichts. Empfindungen regten sich in ihm nur, wenn er an die Yankees und all jene dachte, die nicht im Krieg waren, jene, die nicht im Dreck lagen und denen nicht die Kugeln und Granaten der Nordstaatler um die Ohren pfiffen.

In seine Augen trat ein Irrlicht, ein unheimliches Glühen beim Gedanken an sie.

Er trank. Das Wasser erfrischte und belebte ihn. Shadoe Rankin starrte über den Fluss. Träge wälzten sich die Fluten dahin. Im Westen glühte der Horizont im Widerschein der untergegangenen Sonne. Der Wunsch nach einem Pferd und nach Waffen drängte wieder einmal mehr aus dem Unterbewusstsein des Mannes, der am Flussufer kniete und