: Sebastian Moll
: Ulle Jan Ullrich. Geschichte eines tragischen Helden
: Delius Klasing Verlag
: 9783667129444
: 1
: CHF 16,10
:
: Romanhafte Biographien
: German
: 180
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Jan Ullrich: Ein (un)gewöhnlicher Held Als erster und einziger Deutscher gewann er 1997 die Tour de France und fuhr sich mit dem Team Telekom in die Herzen der Radsport-Fans. Seine packenden Duelle mit Lance Armstrong und Marco Pantani fesselten Millionen an die TV-Bildschirme. Doch dann: Dopingskandal, Karriereende, Alkohol- und Drogenausfälle. Jan Ullrichs Absturz ist einer der tragischsten in der Sportgeschichte. Wie konnte es so weit kommen? 25 Jahre nach dem legendären Tour-de-France-Sieg versucht Sebastian Moll diese Frage zu beantworten. Als Radsportjournalist begleitete er Jan Ullrichs Karriere von Anfang an und blickt in diesem Buch auf den Aufstieg und Fall des Spitzensportlers zurück. Kritisch betrachtet er das gesamte System des Radrennsports und ordnet die Ära von Armstrong, Ullrich und ihren Zeitgenossen in einer Art und Weise ein, wie es bislang noch nicht geschehen ist.• Der gefallene Held: Die bewegende Geschichte des größten deutschen Radsport-Stars• Wie konnte es so weit kommen? Hätte der tiefe Fall des Fahrradprofis verhindert werden können?• Das System Radrennsport: Wie Medien, Politik, Fans und Sponsoren zur Krise beitrugen• Was bleibt nach dem Hochleistungssport: Die schwierige Suche nach der eigenen Identität »Quäl dich, du Sau« - ein neuer Blick auf Doping und Leistungsdruck Fast über Nacht wurde Jan Ullrich vom Liebling der Nation zum Prügelknaben. Dabei stand er nur stellvertretend für das, was im Radrennsport schon lange falsch lief. Sebastian Moll wirft einen anderen Blick auf die tragische Sportlerbiografie. Wohlwollend und wertschätzend analysiert er Ullrichs Werdegang und weckt damit Verständnis für die Höhen und Tiefen eines Spitzensportlers, dessen einzigartiges Talent Fluch und Segen zugleich war.

VORWORT


Als im August 2018 die Nachricht in den späten Hochsommer platzte, dass Jan Ullrich nach seinen Drogeneskapaden und Tätlichkeiten sowohl in Mallorca als auch in Frankfurt verhaftet worden war, lag meine letzte Frankreichrundfahrt als Reporter bereits zehn Jahre zurück. Ich drehte zwar selbst noch am Wochenende mit dem Rennrad meine Runde und schaute auch immer mal wieder rein, wenn die Tour de France lief. Doch beruflich bewegte ich mich längst in einem vollkommen anderen Milieu.

So saß ich gerade in meiner New Yorker Wohnung an einer Reportage über das marode U-Bahn-Netz der Stadt und bereitete Interviews zum 50. Jahrestag der Stonewall-Riots vor – der Geburtsstunde des globalen Kampfes für die Rechte Homosexueller. Mittlerweile arbeitete ich von Big Apple aus als USA-Korrespondent, der Radsport war zur Privatangelegenheit geworden.

Die Nachrichten aus Deutschland rissen mich jedoch für ein paar Tage schockartig aus meinem New Yorker Leben heraus. Jan Ullrichs Schicksal versetzte mich wieder zurück in jene Zeit, in der Radsport mein Leben war. Rund zehn Jahre lang drehte sich für mich alles um diesen Sport, ich bin als Reporter von März bis Oktober mit dem Radsportzirkus mitgetingelt und kannte den Betrieb sowie die handelnden Personen in- und auswendig.

Diese Zeit fiel ziemlich genau mit der Profikarriere von Jan Ullrich und seiner Rivalität mit Lance Armstrong zusammen. Eine meiner ersten Reportagen als Radsportjournalist war ein Artikel für das RadsportmagazinTOUR über den Werdegang von Jan Ullrich und die Grundlagen für seinen Tour-de-France-Sieg im systematischen Trainingsaufbau in der DDR.

Zweifelsohne habe ich diesen Abschnitt meines Berufslebens vor allem Jan Ullrich zu verdanken. Wenn er nicht das Radsportinteresse in Deutschland entfacht hätte, dann hätten mich ni