: Jenny Pergelt
: Keine Chance für die Liebe? Chefarzt Dr. Norden 1268 - Arztroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783989862425
: Chefarzt Dr. Norden
: 1
: CHF 2.40
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden! So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche! Sarah schielte zur Uhr, die über der Tür des OP-Saals hing. Kurz nach halb elf war es schon! So spät schon! Sie würde es also nicht mehr pünktlich zu ihrem Termin beim Chefarzt der Behnisch-Klinik schaffen. »Schwester Britta, könnten Sie mir einen Gefallen tun?«, fragte sie eine der OP-Schwestern. »Würden Sie bitte in Dr. Nordens Büro anrufen und ihm ausrichten, dass ich mich verspäten werde?« »Gern. Was soll ich ihm sagen, wann Sie kommen?« Sarah sah wieder zur Uhr und überschlug in Sekundenschnelle, wie lange sie brauchen würde, um die Bauchnaht zu schließen, den Verband anzulegen, sich umzuziehen und im Anschluss noch kurz auf ihrer Station vorbeizusehen. »Ich könnte um halb zwölf dort sein.« Schwester Britta nickte und eilte zum Telefon, während sich Sarah wieder ihrer Arbeit widmete. Sie beendete die Operation und versorgte die frische Wunde mit einem schützenden Verband. Eine Viertelstunde später war sie auf der Wöchnerinnenstation, um nach einer jungen Mutter zu sehen, die vor einigen Stunden entbunden hatte. Auf dem Flur, vor dem Patientenzimmer, traf sie auf Dr. Felicitas Norden. Sie war nicht nur die Frau des Chefarztes, sondern auch die Leiterin der Pädiatrie. »Hast du gerade nach unseren Jüngsten gesehen?« »Ja und davon kann ich nie genug bekommen«

Sarah schielte zur Uhr, die über der Tür des OP-Saals hing. Kurz nach halb elf war es schon! So spät schon! Sie würde es also nicht mehr pünktlich zu ihrem Termin beim Chefarzt der Behnisch-Klinik schaffen.

»Schwester Britta, könnten Sie mir einen Gefallen tun?«, fragte sie eine der OP-Schwestern. »Würden Sie bitte in Dr. Nordens Büro anrufen und ihm ausrichten, dass ich mich verspäten werde?«

»Gern. Was soll ich ihm sagen, wann Sie kommen?«

Sarah sah wieder zur Uhr und überschlug in Sekundenschnelle, wie lange sie brauchen würde, um die Bauchnaht zu schließen, den Verband anzulegen, sich umzuziehen und im Anschluss noch kurz auf ihrer Station vorbeizusehen. »Ich könnte um halb zwölf dort sein.«

Schwester Britta nickte und eilte zum Telefon, während sich Sarah wieder ihrer Arbeit widmete.

Sie beendete die Operation und versorgte die frische Wunde mit einem schützenden Verband. Eine Viertelstunde später war sie auf der Wöchnerinnenstation, um nach einer jungen Mutter zu sehen, die vor einigen Stunden entbunden hatte.

Auf dem Flur, vor dem Patientenzimmer, traf sie auf Dr. Felicitas Norden. Sie war nicht nur die Frau des Chefarztes, sondern auch die Leiterin der Pädiatrie.

»Hast du gerade nach unseren Jüngsten gesehen?«

»Ja und davon kann ich nie genug bekommen«, schwärmte Fee Norden. »Ich könnte mich den ganzen Tag bei den süßen Babys herumtreiben.«

»Ja, ich weiß. Es hat sich schon herumgesprochen, dass sich alle Kinderärzte um den Job auf der Wöchnerinnenstation streiten. Wie gut, dass du dir als Chefin immer die schönsten Arbeiten aussuchen darfst.«

»Ha, ha«, sagte Fee. Sie wusste, dass Sarah nur scherzte. Niemand glaubte ernsthaft, dass sich Fee Norden persönliche Vorteile verschaffte, nur weil sie die Leitung hatte. Fee war nicht nur für ihre Kompetenz bekannt, sondern auch dafür, sehr gerecht zu sein und keinen ihrer Mitarbeiter zu bevorzugen. Noch nicht mal sich selbst.

»Vielleicht sollte ich wirklich mal ein wenig egoistischer sein. Dann würde mein Arbeitstag viel entspannter ablaufen.«

»Nur dumm, dass du überhaupt nichts Egoistisches an dir hast«, erwiderte Sarah grienend.

»Stimmt«, lachte Fee. Als Sarah nun auf ihre Armbanduhr sah, fragte sie: »Was ist los? Hast du keine Zeit?«

»Ich bin tatsächlich etwas knapp dran. Dein Mann will mich dringend sprechen und hatte mich für um elf in sein Büro gebeten. Ich hätte den Termin auch bequem geschafft, aber dann kam eine perforierte Zyste dazwischen.«

»Mach dir wegen der Verspätung keine Gedanken. Du weißt doch, dass die Patienten bei Daniel immer vorgehen und er dir ganz sicher keine Vorwürfe macht, wenn du dich um sie kümmerst.«

»Um ehrlich zu sein: Ich mache mir vor allem um den Grund des Termins Gedanken. Dein Mann klang ziemlich ernst am Telefon, als er mich so kurzfristig zu sich bat. Kann es sein, dass er schlechte Nachrichten für mich hat?«

»Ich habe keine Ahnung, was er von dir will.« Fee hob die Schultern. »Und selbst wenn ich es wüsste, dürfte ich dir nichts davon sagen.«

»Ja, klar«, sagte Sarah zerstreut. Sie hielt sich eigentlich für eine gute Ärztin und war sich keiner Schuld bewusst. Dennoch hatte sie ein ungutes Gefühl bei der Sache. Ob sich jemand über sie beschwert hatte? Eine Patientin vielleicht? Oder ein Angehöriger?

»Hör auf, dich deswegen verrückt zu machen.« Fee, mit der Sarah eine gute Freundschaft verband, holte sie aus ihren Grübeleien. »Warum stellst du dich so an? Daniel hält große Stücke auf dich. Er weiß, was er an dir hat und dass du die beste Gynäkologin der Klinik bist. Deshalb glaube ich auch nicht, dass du dir Sorgen machen musst, wenn er dich um ein Gespräch bittet. Vielleicht geht es um eine Patientin?«, überlegte Fee dann selbst. »Um einen besonderen Fall womöglich, der ihm sehr wichtig ist.«

»Ja, das wäre denkbar. Er hatte mir erst im letzten Monat eine Patientin ans Herz gelegt, die er