: Gudrun Schmauks
: Breisgauer Finsternis Kriminalroman
: Emons Verlag
: 9783987071294
: Der Badische Krimi
: 1
: CHF 8.10
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: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 256
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Packende Spannung zwischen Weinbau und Obstwiesen: Ein humorvoller Kriminalroman mit unerwarteten Wendungen! Zwei Männer graben nachts nach antiken Schätzen - und stoßen auf das Skelett einer seit dreißig Jahren vermissten Frau. Kurz darauf wird einer der beiden tot auf einem Golfplatz gefunden. Kommissarin Henry Wunsch und ihr Partner Oskar Wolf von der Kripo Freiburg stehen vor einem Rätsel: Gibt es womöglich einen Zusammenhang zwischen dem Skelettfund und dem Tod an Loch 14? Nach und nach erhärtet sich der Mordverdacht - und der Täter scheint noch lange nicht zu ruhen.

Gudrun Schmauks, Jahrgang 1952, hat ihre Wurzeln sowohl im winzigen Ortsteil Stockmatt im kleinen Wiesental des Südschwarzwalds als auch im malerischen Dorf Michelbach im Nordschwarzwald. Sie studierte in Freiburg und wurde Lehrerin. Den größten Einschnitt in ihrer Laufbahn erfuhr sie, als das Bundesverwaltungsamt sie für fünf Jahre an die deutsche Schule nach Kapstadt entsandte. Gudrun Schmauks ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt seit ihrer Rückkehr aus Afrika mit ihrem Mann im Ortenaukreis.

EINS

Wäre zu dieser späten Stunde jemand aus dem Wald hinaus auf die angrenzende Wiese getreten, hätte er die zwei Lichter gesehen, die in unregelmäßigem Rhythmus dort unten, wo es zum Feldweg hin schon wieder eben wurde, in der Dunkelheit wie Irrlichter auf und ab tanzten.

Aber niemand kam aus dem Wald. Nicht einmal ein Reh. Auch sonst war weit und breit keiner zu sehen, der die beiden Männer mit ihren Stirnleuchten hätte beobachten können.

Sie arbeiteten schweigend.

Der Boden war durch den Regen der letzten Tage an der Oberfläche aufgeweicht, aber je tiefer sie mit ihren Spaten gruben, umso schwerer wurde es. Wäre man näher herangegangen, hätte man auch ihre kurzen, heftigen Flüche hören können, wenn der Spaten wieder auf einen Stein getroffen und der Rückstoß schmerzhaft bis in ihre Schultern hineingefahren war. Auf ihren Stirnen hatten sich Schweißtropfen gebildet, die sie achtlos mit dem Ärmel abwischten. Die Jacken hatten sie längst ausgezogen und auf die Wiese geworfen.

An allem war nur Carsten schuld. Carsten Zapf. Seit er diesen sündhaft teuren Metalldetektor hatte, war er wie besessen von der Idee, einen Schatz zu finden, und er, Jonas, hatte sich als sein bester Freund von dem Wahn anstecken lassen. Wie immer.

Schon in der Schulzeit hatte Carsten Zapf das Sagen gehabt, und seine Freunde waren ihm gefolgt. Für ihn hatte sich bis heute nichts daran geändert. Jonas war zur Stelle, wenn Carsten rief. So auch bei seiner neuen Leidenschaft – der Schatzsuche.

Die beiden schwitzten und keuchten, da das Graben immer anstrengender wurde. Schließlich war keiner von ihnen körperliche Arbeit gewohnt. Jonas leitete das Autohaus Hansmann in Kenzingen, und Carsten war Eigentümer der Firma Industriebau Zapf in Herbolzheim. Einen Spaten hatten sie zum letzten Mal in ihrer Kindheit angerührt. Und da auch nur zum Spaß.

Normalerweise wäre Bastian Rauer, der Dritte im Bunde, Zahnarzt in Ettenheim und der Einzige von ihnen, der verheiratet war, auch mit von der Partie gewesen. Aber Bastian schmollte noch.

Carsten bedauerte inzwischen, dass er den Verlockungen der hübschen Gattin seines Freundes nicht hatte widerstehen können. Ein schwerer Fehler, im Nachhinein gesehen. Aber was hätte er auch machen sollen? Die Frauen flogen nun mal auf ihn. Auch das war immer schon so gewesen.

Frauen hatten ihre Freundschaft bisher noch nie gefährdet. Bis jetzt. Bastian würde sich wieder einkriegen. Davon war Carsten überzeugt. Auch das war schon immer so gewesen. Selbst wenn sie sich wegen etwas zerstritten hatten, hielt es nie lange an. Ihre Freundschaft war unzerbrechlich.

Plötzlich stieß Jonas mit seinem Spaten auf etwas Hartes. Und diesmal handelte es sich nicht um einen Stein.

»Carsten, hier ist was!« Augenblicklich ließ er seinen Spaten fallen und ging in die Knie. Behutsam begann er, mit seinen Händen die Erde auf die Seite zu schaffen, während Carsten ihm dabei zusah.

»Jetzt hilf mir doch mal, Carsten. Mit dem Spaten können wir nicht weitermachen, sonst geht noch was kaputt.«

Carsten warf seine Schippe auf die Wiese und nahm sein Leatherman aus der Hosentasche. »Da. Versuch es damit.« Er reichte sein Multifunktionstaschenmesser an Jonas weiter, der nach kurzer Überprüfung den kleinen Löffel herausklappte und nun begann, die Erde in einem Oval um den Fu