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Dundonnell Keep, Western Highlands
Schottland, im Jahre 1325
»Es heißt, er sei gnadenlos, eine wahre Brut des Teufels.« Elspeth Beaton, die unausgesprochene Seneschallin der Burg MacDonnell, faltete die Hände vor ihrem umfangreichen Bauch und blickte Magnus MacDonnell, ihren Burgherrn, finster an. »Ihr könnt das Mädchen keinem Mann geben, von dem es heißt, er habe seine erste Frau kaltblütig ermordet!«
Magnus nahm einen weiteren tüchtigen Schluck von seinem Bier, ohne zu bemerken, dass der größte Teil des schäumenden Getränks in seinen ungepflegten Bart tropfte. Dann knallte er den Zinnkrug auf den hohen Tisch und bedachte seinen selbst ernannten Haushaltsvorstand mit einem feindseligen Blick.
»Es ist mir einerlei, ob Duncan MacKenzie der Teufel persönlich ist oder ob der Bastardzehn Frauen umgebracht hat. Er hat um Linnet angehalten, und das ist ein Angebot, das ich nicht abschlagen kann.«
»Ihr könnt Eure Tochter nicht einem Mann ausliefern, dem nachgesagt wird, er besitze weder Herz noch Seele.« Elspeths Stimme wurde mit jedem Wort noch schriller. »Das lasse ich nicht zu!«
Magnus lachte brüllend. »Du lässt es nicht zu? Du gehst zu weit, Frau! Hüte deine Zunge, oder ich schick dich mit ihr fort.«
Hoch über dem großen Saal, im Spionierzimmer des Burgherrn, einem winzigen, in Dundonnells dicken Mauern versteckten Raum, spähte Linnet MacDonnell zu ihrem Vater und ihrer geliebten Amme hinunter, während sie über ihr Schicksal stritten.
Ein Schicksal, das bereits beschlossen und besiegelt war.
Bis zu diesem Augenblick hatte sie nicht geglaubt, dass ihr Vater sie tatsächlich fortschicken würde, und schon gar nicht zu einemMacKenzie. Obwohl keine ihrer älteren Schwestern besonder