1. KAPITEL
Dass Regen und Hagel gegen die Ladentür klatschten, war bei diesem Wetter nichts Verwunderliches. Aber eine Frau?
Mit Volldampf rannte sie gegen die Tür, und Max starrte verdattert auf das lange blonde Haar, das an der nassen Scheibe klebte, und die kleine Nase, die von dem Aufprall und der Kälte draußen stark gerötet war. Obwohl der sintflutartige Regen ihren erbosten Aufschrei dämpfte, vermochte er ihn dennoch nicht zu übertönen.
Cleo fasste eine sofortige Abneigung gegen den Eindringling.
Max eilte um die Theke des Buchladens seiner Schwester und öffnete die Tür. Das weibliche Häufchen Unglück taumelte kraftlos herein. Zuerst dachte Max, die Frau sei angeschossen oder niedergeschlagen worden. In heller Wut stieg er über sie und spähte durch die Regenwand, um zu sehen, ob sonst noch jemand draußen war. Aber es war nichts zu sehen außer dem Regen.
Cleo hörte nicht auf zu knurren, und als Max sich neben die Frau kniete, die nun sehr geräuschvoll stöhnte, sagte er: “Halt die Klappe, du giftiges kleines Biest!”
Die Frau schnappte nach Luft, drehte sich auf den Rücken und versuchte die Augen zu öffnen. Stattdessen stöhnte sie jedoch nur wieder.
“Ich bin verletzt”, erklärte sie, und es klang fast so gefährlich wie Cleos Knurren. “Da brauchen Sie mich nicht auch noch zu beschimpfen.”
“Ich habe nicht …” Max brach