Kapitel 1
Falling – Harry Styles
Lucienne
Eiskaltes Wasser umfängt mich, kaum, dass ich die Oberfläche durchbreche. Und trotzdem kommt mir der Sturz wie eine Ewigkeit vor. Wird nur vom Sinken abgelöst, das sich genauso anfühlt. Wie fallen und niemals aufschlagen. Und es hört nicht auf. Mein Fünftausend-Dollar-Kleid saugt sich gierig mit Wasser voll und zieht mich immer weiter in die Tiefe, als hätte es einen Pakt mit dem Fallen geschlossen. Als könnte es mich nicht schnell genug in die endlose Schwärze reißen. Als hätte jemand meine Füße in Beton gegossen, für all den Scheiß, den ich durchgezogen habe.
Und vielleicht habe ich das verdient.
Der Gedanke löscht alles andere aus. Lässt mich alles vergessen, weil er so verflucht endgültig scheint. Echt. Wahr. Und jeden Winkel ausfüllt. Ich weiß plötzlich nicht mehr, wie man schwimmt, ich weiß nicht, woher die Taubheit in meinem Körper kommt, ich weiß einfach gar nichtsmehr.DerpochendeSchmerz,dermichzuvorhatPunktesehen lassen, verschwindet. DieÜbelkeit verschwindet. Ichverschwinde, während ich immer weiter in Richtung Boden sinke. Das Einzige, was ich noch spüre, ist die Kälte, die mein Blut in flüssiges Eis verwandelt, und das Salz in meinen brennenden Augen. Ich halte sie offen, obwohl ich längst nichts mehr sehe. Es nichts mehr zu sehen gibt. Irgendwo schreitmeineLungenachLuf