: Juan Gómez-Jurado
: Die Rache - Sie haben nichts zu verlieren Thriller
: Goldmann
: 9783641310004
: 1
: CHF 8.90
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 656
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der neue Nr.-1-Bestseller von Spaniens erfolgreichstem Thrillerautor
Immer gewinnen die Gleichen. Es ist an der Zeit, die Regeln zu ändern.

Sie haben alles verloren, sogar die Angst. Und genau das macht diese drei Frauen so gefährlich: Aura, eine ehemalige Bankerin, der ein millionenschwerer Betrug zur Last gelegt wird. Mari Paz, eine Ex-Elitesoldatin mit Alkoholproblem, die seit Jahren in ihrem Auto lebt. Und Sere, eine geniale Informatikerin, die von ihrem Mann betrogen wurde und ein völlig isoliertes Leben führt. Gemeinsam planen sie einen Rachefeldzug, der die Welt auf den Kopf stellen soll. Der Plan scheint zum Scheitern verurteilt, doch die drei Frauen setzen alles auf eine Karte. Denn sie haben nichts zu verlieren ...

'Nach dem unglaublichen Erfolg der Rote-Königin-Trilogie konnte ich mich nur auf eine Art bei meinen Lesern bedanken: indem ich einen noch besseren Thriller schreibe.' Juan Gómez-Jurado

'Halsbr cherisches Tempo, kurze Kapitel, unterhaltsame Nebenschauplätze, messerscharfe Beschreibungen - ein Pageturner, der großen Spaß macht.' The New York Times (über 'Die rote Jägerin')

'Juan Gómez-Jurado hat sich einen herausragenden Platz in der spanischsprachigen Literatur gesichert.' El País

'Ein neuer Goldstandard im Thrillergenre.' USA Today (über 'Die rote Jägerin')

'Juan Gómez-Jurado nimmt seine Leser unweigerlich für sich ein.' Booklist (über 'Die rote Jägerin')

'Die ungewöhnliche und spektakuläre ?Rote-Königin-Reihe? gehört sicherlich zu den aktuell besten europäischen Thriller-Serien.' krimi-couch.de

'Ein echter Pageturner. Handy ausschalten, den Abend freinehmen und sich einen gemütlichen Platz suchen. Sie werden das Buch nicht mehr aus der Hand legen.' krimi-couch.de (über 'Der weiße Spieler')

'Gómez-Jur do gelingt schlicht und einfach das größte Kunststück in der Geschichte des Thrillers.' ABC (über 'Die rote Jägerin')

'Gómez-Jur do ist der beste Thrillerautor Europas.' Literaturzeitschrift Zenda

Juan Gómez-Jurado, geboren 1977 in Madrid, ist Journalist und einer der erfolgreichsten Schriftsteller Spaniens. Seine Romane werden in vierzig Sprachen übersetzt, stehen regelmäßig an der Spitze der spanischen Bestsellerliste und ziehen Millionen Leser weltweit in ihren Bann.

7
Eine Verhandlung


Am Sonntagmorgen um elf verlässt Aura das Gerichtsgebäude.

Der Himmel über Madrid hat sich zugezogen. Grau wie Putzwasser. Es weht ein erbarmungsloser Wind, der Blätter, Staub und zerfetzte Lidl-Prospekte durch die Luft wirbelt. Auf der Plaza Castilla herrscht reger Verkehr. Die Umgebung im Schatten der Kio-Türme könnte nicht hässlicher und unmenschlicher sein.

Tief atmet Aura die verpestete Luft ein und denkt, dass sie in ihrem ganzen Leben nichts Schöneres gesehen hat.

Was vor allem dem Wahnsinn der vergangenen zwei Stunden geschuldet ist.

Als Aura in der Zelle erwacht, weiß sie nicht, wo sie ist. Benommen und verwirrt hebt sie den Kopf. Sie blinzelt und versucht, ihre Augen an das Licht zu gewöhnen, in die raue Wirklichkeit zurückzukehren. Die Neonröhren sind wieder eingeschaltet, und die Zelle ist halb leer. Nur die beiden Frauen, die nicht Spanisch sprechen, liegen unter dem Fensterchen eingerollt und schlafen tief und fest.

Von der betrunkenen Galicierin keine Spur. Auch nicht von den Latinas, abgesehen von einem blutigen Schmierer an der Wand, Yonis Beitrag zu den Wandmalereien, davon ist Aura überzeugt.

Das könnte mein Blut sein. Bei dem Gedanken läuft Aura ein Schauer über den Rücken.

Genau. Das erwartet mich jetzt.

Geräusche vor der Zelle holen sie aus ihrem Selbstmitleid. Die Tür wird geöffnet, und eine Aufseherin brüllt ihren Namen.

»Reyes Martínez!«

Gehorsam schlurft Aura zur Tür. Die Aufseherin führt sie durch die labyrinthischen Flure zur Krankenstation.

»Willst du eine Probe?«, fragt sie.

»Verzeihung?«

»Eine Urinprobe.«

Als sie Auras verständnislosen Blick sieht, erklärt die Wärterin: »Wenn du Konsumentin bist, ist das strafmildernd. Alle lassen eine Urinprobe machen.«

Im Geiste geht Aura die kräftigsten Substanzen durch, die sie im vergangenen Monat zu sich genommen hat – einschließlich Ibuprofen, Fanta light und ein paar Tropfen des abgelaufenen Tabascos auf den Spiegeleiern –, und schüttelt den Kopf.

»Sicher? Du musst dich nicht schämen. Dauert auch nicht lange …«

Die Frau ist so freundlich, dass Aura versucht ist, einzuwilligen, nur um sie nicht zu verärgern. Sie wirft einen Blick in die Krankenstation und sieht dort Yoni, die mit verbundenem Arm und dem Gesicht voller blauer Flecken auf einer Krankenliege sitzt.

»Nein danke, das ist nicht nötig.«

»Wie du willst«, sagt die Frau und setzt sich in Bewegung.

Yoni macht Anstalten, aufzustehen, wird aber von einer Krankenschwester festgehalten. Ein drohender Schrei verfolgt Aura, die hinter der Wärterin den Schritt beschleunigt.

»Ich mach dich fertig!«

Wer hat der bloß in den Kopf geschissen?, denkt Aura und freut sich, die Krankenstation hinter sich gelassen zu haben.

Kurz darauf gelangen sie zu einem Raum, vor dem ein kleiner, glatzköpfiger Mann mittleren Alters in einem zerknitterten Anzug steht, der aussieht, als hätte er darin geschlafen.

»Ich bin dein Pflichtverteidiger, du wirst dem Richter vorgeführt. Name?«, sagt er, als Aura vor ihm steht.

Aura nennt ihn. Der Mann holt einen Aktenordner aus seinem Rucksack, der zwischen seinen Beinen steht, und findet die Strafanzeige seiner Klientin. Er überfliegt sie, murmelt ein paarmal »Hm, hm«, dann packt er sie an der Schulter und will sie in den Raum schieben.

»Komm, es geht los.«

»Hören Sie, wollen Sie mir nicht erst …«

»Du hältst schön den Mund und streitest alles ab. Vermassle es nicht.«

»Aber ich würde gern erklär…«

»Du sollst alles abstreiten, verdammt.«

Aura zwingt den Mann zum Stehenbleiben.

»Können die mich hier festhalten?«

Der Mann schnalzt mit der Zunge und zieht lautstark Luft ein.

»Es ist Sonntag, der Richter hat es eilig, und deine Akte ist kompliziert. Wenn ihm danach ist, wirst du bis Montag d