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AM NÄCHSTEN Morgen, im Halbschlaf, Amselgesang. Aber dann ein erschütternder Donnerschlag. Da bebte das Haus. Ein Donnerschlag, auf den kein Blitz folgte. Nein, das war kein Donner, das waren Flugzeuge.
Kampfflugzeuge, die die Schallmauer durchbrachen. Ich sprang vom Bett auf und lief auf die Terrasse. Ein Dachziegel war hinuntergerutscht und auf den Fliesen zerbrochen. Der wilde Oleander war erschrocken und hatte Blüten abgeworfen.
Aber der falsche Donner war schon viel weiter. Nur mehr ein in die Ferne rollendes Grollen. Also dem Anschein nach war das nur eine Übung! Zögerlich begannen die Amseln, die auf den Antennen saßen, wieder zu singen.
Eine gab ein Motiv vor, eine andere antwortete mit Variationen. Dann mischte sich eine dritte ein, mit einem Vorschlag für ein neues Motiv. Dieses Motiv wurde aufgegriffen und erprobt. Die Donnervögel wurden darüber vergessen.
Ich schaute über den Park, die Beete da unten lagen jetzt noch im Schatten. Aber die Stadtmauer und das schmale Haus, das in die Mauer eingefügt war, lagen im schönsten Frühlicht. Die alten Ziegel in einem zarten Rosa, als ob sie von innen her leuchteten. Der Himmel hellblau mit weißen Streifen, wie ausgekehrt.
Und da waren auch schon wieder die Tauben.
Woher kommst