: Earl Warren
: Herzroman Doppelband 1008
: Uksak E-Books
: 9783738983944
: 1
: CHF 0.50
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: Erzählende Literatur
: German
: 300
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Dieser Band enthält folgende Romane: Die feindlichen Brüder (Earl Warren) Die skandalöse Gutsherrin (Earl Warren) Im Lipper Land, einige Kilometer entfernt von Detmold und am Fuß des Teutbergs mit dem Hermannsdenkmal befand sich Gut Wallerode. Malerisch war es in die bewaldete Landschaft eingebettet, reich an Äckern und Feldern und fruchtbar. Ein echtes Juwel. Karl Waller, der einzige Sohn des Gutsherrn, fuhr mit dem Traktor auf den Hof vor das Herrenhaus. Die Erntezeit neigte sich dem Ende zu, der 28jährige, hochgewachsene blonde Mann in Arbeitskleidung war redlich müde. Ein Knecht würde den Traktor wegfahren. Karl stieg vom Fahrersitz und ging zu dem Herrenhaus. Er zeigte ein freundliches Gesicht, wie meistens, und seine blauen Augen strahlten. Er trat die Ackererde von seinen Arbeitsschuhen und trat in die Diele.

Die skandalöse Gutsherrin


Earl Warren





Im Lipper Land, einige Kilometer entfernt von Detmold und am Fuß des Teutbergs mit dem Hermannsdenkmal befand sich Gut Wallerode. Malerisch war es in die bewaldete Landschaft eingebettet, reich an Äckern und Feldern und fruchtbar. Ein echtes Juwel.

Karl Waller, der einzige Sohn des Gutsherrn, fuhr mit dem Traktor auf den Hof vor das Herrenhaus. Die Erntezeit neigte sich dem Ende zu, der 28jährige, hochgewachsene blonde Mann in Arbeitskleidung war redlich müde. Ein Knecht würde den Traktor wegfahren. Karl stieg vom Fahrersitz und ging zu dem Herrenhaus.

Er zeigte ein freundliches Gesicht, wie meistens, und seine blauen Augen strahlten. Er trat die Ackererde von seinen Arbeitsschuhen und trat in die Diele.

Es roch verführerisch aus der Gutsküche. Das Gesindehaus befand sich nebenan, doch man aß meist zusammen in der großen Stube mit den blanken Dielen, dem langen Tisch, dem Beitisch und den alten Gemälden an den Wänden und Schmucktellern auf den Borden. Balken mit Inschriften trugen die Decke, und durch die Butzenscheiben fiel buntes Sonnenlicht ein.

Karl wartete, bis die Haushälterin kam – Grete Arensen, eine stämmige Frau Mitte Vierzig mit geröteten Wangen. Sie trug eine Schürze und hatte das Haar altmodisch zu einem Knoten im Nacken frisiert. Karl hatte sehr viel Respekt vor ihr, denn sie kannte ihn schon von Kindesbeinen an, hatte ihm früher die Nase geputzt – und nicht nur die – als er noch ein Hosenmatz gewesen war.

Und ihm gelegentlich wenn er Unfug anrichtete, was oft geschehen war, einen Nasenstüber oder eins auf den Hosenboden gegeben. Damals hatte Karls Mutter Hermine noch lange gelebt, eine sanfte Frau, die leider nie ganz gesund gewesen war.

„Hast du