Da war nichts, außer einem unergründlichen Meer aus Dunkelheit. Kein Gefühl, kein Licht, kein Geräusch. Nicht einmal so etwas wie ein Gedanke. Er hing im Nirgendwo, ohne sagen zu können, was vorher war oder später einmal sein würde, ohne zu wissen wer er war... Ohne überhaupt etwas zu wissen. Sein Bewußtsein war dumpf und voller Furcht, die er nicht zu erklären vermochte. Es war finsterste Nacht um ihn herum und er hatte das Gefühl, zu schweben, zu schwimmen, zu taumeln, sich zu drehen. Und zu fallen. Es herrschte eine abgrundtiefe Furcht in ihm, die alles regierte. Diese Furcht schien das Hauptelement seines verschwommenen Ichs zu sein. Eine Furcht, die nicht durch die alles umgebende Finsternis verursacht war, sondern durch ihr Gegentetl, der brennenden Flut greller Bilder. Langsam kam er hinauf zur Oberfläche seines Bewußtseins. Es wurde heller, aber alles war nach verschwommen und unklar. Es war so viel Licht, daß da plötzlich von allen Seiten auf ihn zuströmte, daß es kaum auszuhalten war. Konturen zeichneten sich ab. Manche waren ihm bekannt, andere nicht. Ständig gewann alles um ihn herum an Klarheit und Schärfe bis es weh zu tun begann. Er hörte jetzt auch Geräusche, so viele unklare, scheinbar zusammenhanglose Stimmen und Laute, deren Intensität in stetigem Zunehmen begriffen war und schließlich ohrenbetäubend wurde. Das alles war ihm auf furchtbare Weise vertraut und schmerzte. Es schien ihm, als müßten seine sämtlichen Nervenenden längst von diesem Feuerwerk verbrannt sein. Die Furcht ergriff ihn wieder mit ihren eisernen Klauen, ließ ihn augenblicklich zurückfahren und wieder untertauchen. Tief, immer tiefer, immer weiter weg von der Oberfläche, immer weiter weg von der Oberfläche und dem Licht und den Bildern und Stimmen... Es war wieder dunkel um ihn. Und stille.
***
Ein Strand, ein Meer und ein Himmel, der vom konkurrierenden Zwielicht einer Doppelsonne beherrscht wurde. Weit draußen brachen sich die Wellen, die Luft war erfüllt vom Geruch nach Salz und anderen Dingen, die undefinierbar waren. Später wußte er, daß dieser Strand auf dem vierten Planeten des Sebuan-Systems lag, aber damals war er kaum älter als zweieinhalb Standardjahre und gerade aus dem Nebel der Unbewußtheit erwacht.
***
Er saß dumpf und reglos in seinem computergesteuerten Rollstuhl und blickte leer auf den endlos scheinenden Ozean von Rigel III (Trivialname: Asimov - nach einem altterranischen Schriftsteller). Salz lag in der Luft und man konnte sehen und hören, wie sich die Wellen an der steinigen Küste von Morrow Island brachen. Der apathische Patient wurde von Larus den betonierten Weg entlanggeschoben. Larus tat das nicht aus unmittelbarer Notwendigkeit heraus, denn erst