: Rika Mohn
: Verfluchtes Seelenbuch
: Machandel Verlag
: 9783959593694
: 1
: CHF 2.70
:
: Fantasy
: German
: 260
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eigentlich will Zauberer Usi die Tochter des Pharaos zwingen, ihn zu heiraten. Doch seine Magie versagt und seine Seele ist in denselben Papyrusseiten gefangen wie die der Prinzessin. Mit zunächst Wut, dann Verzweiflung und zum Schluss eiskalter Kalkulation versucht er über Jahrtausende, den Zauber umzukehren. Und stößt dabei an ungeahnte Grenzen: Die Mühlsteine moderner Burokratie und die Emanzipation heutiger Frauen.

Autorin Rika Mohn Ich bin eine inzwischen sechzigjährige Frau, die noch immer viel zu viel Fantasie im Kopf hat. Zum Glück kann ich das Meiste davon aufschreiben. Und mit viel Glück werden meine Geschichten sogar gelesen. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg. Das erste Mal gibt man sein Werk aus der Hand, damit die Betaleser es auf Herz und Nieren, aber vor allem auf Lesbarkeit testen. Bei dem 'Verfluchten Seelenbuch' waren das Erika Schütz, Sascha Raubal (www.Sascha-Raubal.de), Kathrin, Nathalie. Die neuste Version hat mir Rita Janazceck ordentlich durchpflügt. Sie gab dem Buch auch seinen Titel. Nicht zu vergessen meine Verlegerin Charlotte Erpenbeck. Ich danke dir Charlotte, dass du immer an mich glaubst, obwohl wir beide wissen, dass das Buch kein Bestseller wird. An der Stelle möchte ich Ihnen oder dir danken - dem Leser und der Leserin. Ohne euch bin ich nur halb so glücklich. Das eine ist es, seine Geschichten zu schreiben. Das macht Spaß und ich möchte auch nichts anderes mehr tun. Doch das Allerschönste ist für mich: Wenn meine Geschichten und Bücher gelesen werden. Wenn ich jemanden in meine Welten entführen kann und für eine Weile der graue Alltag vergessen ist. Dann habe ich einen guten Job gemacht. Ich freue mich immer, wenn meine Tochter meine Geschichten liest, und die dann auch noch gut findet. Sie ist auch meine schnelle Eingreiftruppe, wenn nötig. Lustig wird es, wenn mein allergrößter Fan es sich nicht nehmen lässt, mich zu den Buchmessen zu begleiten. Danke Coco, du verrücktes, liebenswertes Wesen. Am Ende möchte ich meinem Mann Jürgen - Gönner, Fahrer, Bodyguard und Inspirationsquelle - danken. Ohne dich, mein Schatz, könnte ich meinen Traum nicht leben. Vielleicht hat es der Eine oder andere bemerkt. Rika Mohn ist ein Pseudonym. Damit möchte ich mich von meinen Kindergeschichten ein wenig abgrenzen. Außerdem, wenn man meinen eigentlichen Namen bei Ecosia oder anderen Suchmaschinen eingibt, da ploppen einfach zu viele davon auf. Wer mehr über mich und von mir lesen möchte, da geht es lang: www.federundlektorat.com


Kapitel 1


Deutschland – heute

Es sollte ein schöner Tag werden. Die Sorte Tag, die Alexa Fischer immer in beste Laune versetzte. Seit dem frühen Morgen arbeitete sie schon in ihrem Blumengeschäft, um die Bestellungen des Tages rechtzeitig fertigzustellen. Sie liebte ihren Beruf. Nicht nur die Arbeit mit den Pflanzen, auch dass sie ihre Kreativität ausleben konnte. Als Erstes kümmerte sie sich heute um eine größere Bestellung, die für eine Hochzeit gedacht war. Sie hatte nur wenig geschlafen, so sehr freute sie sich darauf, ihre Ideen dafür umsetzen zu können. Gegen elf Uhr sollte alles abgeholt werden. Den Anstecker für den Bräutigam und seinen Trauzeugen hatte sie bereits fertig und auch die Handsträuße standen im Wasser. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass sie noch zwei Stunden Zeit hatte.

Die Türglocke ertönte. Alexa schaute durch das großzügige Fenster, das den Arbeitsbereich vom Verkaufsraum trennte. Ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, als sie ihre beste Freundin entdeckte. Cora war nicht nur ihre Freundin, sondern auch ihre schärfste Kritikerin. Sie hatte das geübte Auge einer Malerin. Wann immer sie eine Disharmonie in Farbe oder Form erkannte, rupfte sie schnell einen Strauß wieder auseinander, den Alexa gebunden hatte. Außerdem war Cora eine zuverlässige Aushilfskraft für den Laden, wenn Alexa Verstärkung benötigte. So wie heute.

„Hi, Lexi!“ Cora legte ihre Tasche ab und gab ihrer Freundin einen Kuss auf die Wange. Dabei roch Alexa das herbe Parfüm, welches sie an ihrer Freundin so mochte.

„Schön, dass du da bist, Cora. Kannst du gleich vorn anfangen und die alten Blumen aussortieren? Und danach brauch ich dich hier, für den Tischschmuck.“

„Klar, mach ich. Wow, die Handsträuße sind toll. Da bin ich auf den Brautstrauß gespannt. Hast du Vorgaben oder freie Hand?“

„Ich habe freie Hand, was die Blumenwahl angeht. Die Farben wurden allerdings festgelegt, Beige und Lila.“

„Oh, da kannst du dich ja so richtig austoben.“

„Ja, stimmt. Schau mal, ich habe eine Zeichnung gemacht. Wie findest du meine Idee?“ Alexa nahm ein Blatt Papier vom Sideboard und gab es ihrer Freundin. Dabei beobachtete sie genau, wie Cora reagierte. Schließlich war sie diejenige von ihnen, die mit ihrer Malerei und Kinderbuchzeichnungen ihr Geld verdiente. Über Coras Gesicht zog ein ehrliches Lächeln, was Alexa innerlich aufatmen ließ.

„Wenn du den Strauß so hinbekommst, hast du dich einmal mehr übertroffen.“

„Vielen Dank. Es hat auch Riesenspaß gemacht, ihn zu zeichnen. Jetzt muss ich den nur noch so gebunden bekommen.“

„Das wirst du, da bin ich sicher. Ich geh nach vorn, damit du weitermachen kannst.“ Kaum war sie im Verkaufsbereich angelangt, blieb sie nicht lange alleine. Die erste Kundin betrat das Geschäft. Die nächsten zwei Stunden vergingen wie im Flug. Cora hatte den Tischschmuck fertiggestellt, während Alexa den Brautstrauß gebunden hatte. Anschließend waren beide vom Resultat ihrer Arbeit begeistert. Alexa war gerade mit den Aufnahmen der Sträuße und des blumigen Zubehörs für ihr Fotobuch fertig, als der Trauzeuge mit der Mutter des Bräutigams den Laden betrat.

Die Begeisterung der beiden über den Brautstrauß war überwältigend, und das Trinkgeld für das gesamte Arrangement fiel entsprechend großzügig aus. Kurzentschlossen lud Alexa ihre Freundin zum Mittagessen ein.

Am Nachmittag war Alexa wieder allein in ihrem Geschäft. Als der Ladenschluss nahte, schaute sie unwillkürlich immer wieder zur Eingangstür. Um diese Zeit betrat meist einer ihrer Stammkunden das Geschäft. Als sie ihn durch die Schaufensterscheibe über die Straße kommen sah, kam sie sofort hinter dem Verkaufstresen hervor und ging ihm ein paar Schritte entgegen.

„Guten Tag, Herr Vogler! Schön, Sie zu sehen.“

„Ihnen auch einen schönen guten Tag, Frau Fischer!“

„Ich habe heute ein paar besonders hübsche Sträuße fertig. Wenn Sie schauen wollen?“

„Ach, Frau Fischer, Ihre Sträuße sind doch immer sehr hübsch, nicht nur heute.“

„Vielen Dank. Ich durfte heute eine Hochzeit ausstatten und habe von den bestellten Sträußen einige Ideen übernommen. Vielleicht gefällt Ihnen etwas davon.“

Alexa ging wieder hinter den Tresen und überließ ihren Kunden sich selbst. Sie wusste, dass er jetzt seine Ruhe haben wollte. Er kam jeden Freitag, fast immer um die gleiche Zeit, und kaufte meistens einen der kleineren Sträuße. Und das bereits seit einigen Wochen. Einmal hatte sie ihn gefragt, für wen er die Blumen kaufte, doch er hatte sie nur trau