: Clarita Kunz
: Schule als Leistungsbremse Wie Kinder motivierter und nachhaltiger lernen
: Schwabe Verlag (Basel)
: 9783796546709
: 1
: CHF 20.50
:
: Schulpädagogik, Didaktik, Methodik
: German
: 216
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Schulisc schwache Kinder sind nicht dumm. Sie arbeiten lediglich langsamer als andere. Dafür erhalten sie schlechte Noten. So gehen Motivation und Lernfreude verloren. - Mit viel pädagogischem Fachwissen nimmt Clarita Kunz das Schweizer Schulsystem sowie Parallelen in Deutschland und Österreich genau in den Blick: Lern- und Verhaltensstörungen, Schulabbrüche und demotivierte Lehrpersonen sind nur einige Schlagworte. Sie geht den Ursachen nach und räumt mit Mythen auf: etwa, dass Kinder heute respektloser und disziplinloser und grosse Klassen generell ungünstig seien. Ihr Plädoyer lautet, Schule in den Fächern Deutsch und Mathematik so zu gestalten, dass Schülerinnen und Schüler zeitlich unbegrenzt, also auch Schuljahr-übergreifend, im selbstgewählten Tempo arbeiten dürfen. Klassen mit Gleichaltrigen sollen nicht mehr zur gleichen Zeit zum gleichen Thema Prüfungen schreiben müssen. Damit würde mehr Potenzial ausgeschöpft. Nicht mehr nur vier Fünftel, alle würden die grundlegendsten Lernziele erreichen und die Hochbegabten würden nicht mehr gebremst. Die Autorin zeigt: Geringfügige Änderungen wie diese könnten schon morgen umgesetzt werden - zum Wohl der ganzen Gesellschaft.

Clarita Kunz arbeitet als Schulische Heilpädagogin für Deutsch, Mathematik und Romanisch in Samedan (GR) und ist Gründerin und Leiterin des Montessori-Kindergartens in Feldmeilen (ZH).
Titel4
Inhalt6
Vorwort12
1. Das Schweizer Bildungswesen: So gut wie sein Ruf?18
Run auf Zusatzangebote18
«Schüler zu dumm für die Lehre?»21
Gute Bildung ist käuflich25
Umstrittene PISA-Resultate26
Vorzeigeschulen haben geringen Einfluss auf die Schulentwicklung27
Zu den Mindestlehrzielen der selektionsrelevanten Fächer28
2. Hinweise auf dringenden Handlungsbedarf34
Lern- und Verhaltensstörungen34
Heute ruhig, morgen süchtig – hohe Akzeptanz medizinischer Verordnungen35
Lese-?, Rechtschreibschwächen und Funktionaler Analphabetismus36
Rechenschwächen39
Mehr Heimeinweisungen – höhere Kosten39
Demotivierte Lehrpersonen43
Erschwerte Kommunikation zwischen Schule und Elternhaus46
Zu kleine Elite47
Vom Mut der Schulabbrecher48
3. Auf der Suche nach Ursachen – acht Mythen50
Erster Mythos: Kinder waren früher genauso auffällig wie heute50
Zweiter Mythos: Respektlose Schüler sind Folgen mangelnder Disziplin50
Dritter Mythos: Mehr Heilpädagogen – mehr Therapien51
Vierter Mythos: Kinder werden überfordert und überfördert51
Fünfter Mythos: Lernende sind dümmer als früher52
Sechster Mythos: Der Lernerfolg steht und fällt mit dem Charakter der Lehrperson52
Siebter Mythos: Grosse Klassen gefährden den Bildungserfolg55
Achter Mythos: Die Staatsschule ist eine grosse integrative Kraft56
4. Seltsame Blüten der Schulpolitik58
Boni für Lehrpersonen58
Gegenseitige Bewertung von Lehrpersonen58
Eliteschulen im Aufwind59
Helikoptereltern und Tiger Parents61
Taxi-Eltern63
Hunde als Seelentröster64
5. Schule als Dauerbaustelle66
Überregulierung und Qualitätskontrollen66
Der Monsterlehrplan 2167
Reduktion der Lehrpersonen im Klassenzimmer69
Schuljahr repetieren und überspringen69
Weiterbildungsangebote für Pädagogen und Eltern – noch mehr Achtsamkeit70
Gründung von Privatschulen mit besonderen pädagogischen Konzepten71
Karriereanreize für das Lehrpersonal71
Festgefahrene Schulentwicklung72
6. Wo bleibt die Rebellion gegen die Chancenungerechtigkeit?76
Don't bite the hand that feeds you79
Wie weiter?79
7. Pädagogik im Wandel der Zeit82
Fortschritte und Stagnation der erzieherischen Haltung82
Bevormundung und Machtmissbrauch bei «Struwwelpeter» und «Max und Moritz»83
Struwwelpeter83
Max und Moritz84
Erziehung im Fahrwasser der Eltern89
Böse sein ist lernbar90
Grenzen zeigen statt Laisser-faire92
Loben als Motivationskiller93
Wegbereiter einer zukunftsfähigen Pädagogik94
Johann Heinrich Pestalozzi (1746–1827)95
Alexander Sutherland Neill (1883–1973)97
Maria Montessori (1870–1952)98
Marcel Müller-Wieland (1922–2015)100
8. Auswirkungen des Frontalunterrichts auf die Leistungen in Deutsch und Mathematik104
Frontalunterricht verschärft Kluft zwischen Schnell- und Langsamlernenden106
Frontalunterricht in Deutsch und Mathematik führt zu Überforderung und Therapieresistenz110
Frontalunterricht in Deutsch und Mathematik generiert Unterforderung und Minimalismus114
Vorsicht Negativspirale!117
Auch die Mitte leidet119
Die Durchschnittsfalle120
Zwei mutige Burschen121
Frontalunterricht wird unterschiedlich verlaufender Entwicklung nicht gerecht122
Übertriebener Wettbewerb behindert Gemeinschaftsbildung125
Ein erhellendes Experiment127
Verfrühte Selektion132
Orientieren an Defiziten134
Teure Schulen – bessere Schulen?134
Homeschooling als Ausweg136
9. Ende der Ratlosigkeit dank individualisiertem Lernen140
Ungleiche Voraussetzungen sind nicht matchentscheidend141
Zum Begriff der Individualisierung142
Individualisierung und Gemeinschaftsbildung bedingen sich gegenseitig149
Individualisierung statt Diskriminierung150
Individualisierung – durchgehend und von Anfang an!153
Digitalisierung erleichtert Selbstkontrolle155
Ohne unbefristete Individualisierung bleibt Dummheit lernbar159
Fremdsprachigkeit ist nicht länger ein Karrierekiller160
Hausaufgaben sind überflüssig160
Hausaufgaben sind überflüssig160
161160
Lernziele werden von allen,