: Gregg Hurwitz
: Der verlorene Sohn. Ein Orphan X Thriller von Gregg Hurwitz 'In jeder Hinsicht herausragend' (Lee Child zur Evan Smoak Reihe)
: Ronin
: 9783961543755
: Orphan X
: 1
: CHF 8.90
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 532
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Er kann allem entkommen. Außer seiner eigenen Vergangenheit...

p>Ein Mann, mehr als eine Legende. Ein Mann, über den man nur im Flüsterton spricht. Ein Mann, der genau weiß, wozu er fähig ist .

Evan Smoak hat in einem streng geheimen Programm der US-Regierung das Töten gelernt. Sein Deckname: Orphan X. Er war der vielleicht beste Auftragskiller, der je für die Regierung gearbeitet hat. Bis er ausstieg und untertauchte und als 'Nowhere Man' denen half, die keinen Ausweg mehr haben. Mit der Art von Hilfe, die niemand sonst leisten kann.

Als Evan wie aus dem Nichts ausgerechnet von der einen Person um Hilfe gebeten wird, die ihn am schlimmsten verletzt hat - seiner eigenen Mutter - beginnt der Albtraum. Denn sie fleht ihn an, einem Mann aus der Klemme helfen, der zur falschen Zeit am falschen Ort war und etwas gesehen hat, das er nicht hätte sehen sollen.

Andrew Duran wird seither gnadenlos von einem tödlichen Geschwisterpaar gejagt und nun ist Smoak seine einzige Hoffnung. Doch diese Mission ist für Evan persönlicher, als er jemals hätte ahnen können. Und am Ende steht alles auf dem Spiel - einschließlich seines eigenen Lebens. Denn Blut fließt tief...

ORPHAN X is back!

er neue Bestseller von Gregg Hurwitz - voll Adrenalin und Action.

'F hlt sich an wie ein Überschallflug' DAVID BALDACCI



Gregg Hurwitz schreibt mit seinen Thrillern rund um Evan Smoak - ORPHAN X einen Bestseller nach dem anderen. Er ist derzeit Co-Präsident der International Thriller Writers (ITW). Als gefragter Comic-Autor arbeitet er für Marvel (»Wolverine«, »Punisher«) und DC (u.a. »Batman«), schreibt Drehbücher für die großen Hollywood-Studios und Artikel über Politik und Kultur für das Wall Street Journal, The Guardian und andere renommierte Zeitungen. Seine Bücher sind mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet und regelmäßig auf der New York Times-Bestsellerliste. Die inzwischen 23 Thriller wurden bisher in 33 Sprachen übersetzt. Die Filmrechte am »Orphan X«- Universum wurden an Warner Bros. verkaufen. Mit seiner Familie und seinem Rhodesian Ridgeback lebt er in Los Angeles, wo er leidenschaftlich Fußball spielt und sich dabei häufig verletzt. Bei der Recherche für seine Thriller hat er sich mit Navy SEALs auf Schießstände geschlichen, ist auf den Galápagos-Inseln mit Haien geschwommen und hat verdeckt in Sekten zur Gedankenkontrolle ermittelt. Zuletzt erschien auf Deutsch 'Der verlorene Sohn. Ein Orphan X Thriller' im Ronin Verlag, wo auch die meisten seiner Hörbücher auf Deutsch veröffentlicht werden.

2 Serious Business


 

65 verdammte Dollar. Mehr braucht es nicht, um dein Leben aus der Bahn zu werfen. Nein. Nicht nur aus der Bahn zu werfen, sondern in die Seite eines Berges zu rammen – wie eine Lokomotive, die entgleist.

Deshalb arbeitete Andrew Duran hier in der Mitternachtsschicht. Auf einem Abschlepphof an der East Side, zusammengepfercht in einer Kabine, die nicht viel größer war als eine Hundehütte. Die Luft war erfüllt von dem überwältigenden Dunst des Old Spice-Deos, mit dem sich Juan, der die Schicht vor Andrew hatte, geduscht haben musste. Mit dem Mindestlohn kam Duran auf 420 Dollar pro Woche, aber wenn er die Abgaben für Sozialversicherung, Krankenkasse und Lohnpfändung abzog, blieben ihm nur noch 300. Das waren etwa 500 Dollar weniger als das, was er für den Unterhalt seines Kindes, Essen und ein Dach über dem Kopf brauchte. Aber er hätte genauso gut abgerauchte Zigarettenstummel in Kalkutta verkaufen können, deshalb beschwerte er sich nicht.

Perspektive. Genau darüber reden sie in all den Selbsthilfe-Podcasts.

Darüber haben sie auch während der Treffen gesprochen. Nur die Gnade Gottes hilft. Schön einen Tag nach dem anderen. Denn nichts ist so schlimm, als dass es ein Drink nicht noch schlimmer machen könnte.

Das waren nur Sprüche, sicher, aber er hatte schon zu viel verloren, um sie nicht zu beachten. Andrew hattealles verloren.

Er seufzte, starrte durch das fettverschmierte Fenster und war der Herrscher über alles, was er erblicken konnte. Ein Labyrinth aus abgeschleppten Schrottkarren: verrostete VW-Käfer, zertrümmerte Ferraris, verbogene Muscle-Cars. Einige hatten Blutspritzer auf den Kopfstützen, andere Kratzspuren im Lack, da, wo die Drogenspürhunde fündig geworden waren. Ein paar der Wägen fehlten die Räder – sie waren auf einem Anhänger hierhergebracht und zum Sterben zurückgelassen worden.

Durans Aufgabe war es, auf sie aufzupassen und ein Wirrwarr von Formularen zu unterschreiben; etwa wenn Polizisten, Abschleppwagenfahrer oder auf Kaution freigelassene Besitzer kamen, um sie abzuholen.

Das war Kopfarbeit.

Wie er vom eigenen Haus – auch wenn es ein Bungalow in El Sereno gewesen war – ausgerechnet hier landen konnte, würde er nie erfahren. Warte, streich das. Er wusste es genau.

 

65 verdammte Dollar. Für einen beschissenen Strafzettel, der ihm für zwanzig Sekunden unbezahlter Parkzeit aufgedrückt wurde, als er für Wechselgeld in einen Schnapsladen rannte. Das war vor 18 Monaten, auf dem Weg zu seinem Kumpel im Kern Valley State Prison in Bakersfield. Zwanzig Sekunden – länger hatte er nicht gebraucht.

Duran konnte den Strafzettel nicht begleichen, weil er Brianna versprochen hatte, in diesem Monat den Unterhalt für Sofia zu zahlen. Sie wurde elf Jahre alt und brauchte dringend bessere Kleidung für die Mittelschule. Das hatte sie auch verdient, dafür, dass sie im Leben eine Niete gezogen und ihn als Vater bekommen hatte.

Also konnte er wenigstens versuchen, Bri dabei zu helfen, ihr ein paar Hemden von Walmart, statt wie üblich von der Heilsarmee, zu besorgen. Vielleicht würden sich die anderen Kinder dann nicht so über seine Tochter lustig machen, wie er es seine ganze verdammte Kindheit lang über sich hatte ergehen lassen müssen.

Also gab er die 65 Dollar für seine Tochter aus, anstatt für die Verkehrsbehörde von Bakersfield. Als er ein paar Wochen später wegen eines kaputten Rücklichts angehalten wurde (25 Dollar Bußgeld, 2 Dollar Aufschlag, 35 Dollar Gebühr für die gerichtliche Entlassung, 115 Dollar für Ersatzteile und den Aufwand, das Scheißteil tatsächlich zu reparieren), erlebte er eine weitere Überraschung, als der Polizist das Kennzeichen überprüfte: Ein offener Haftbefehl. Es stellte sich heraus, dass Johnny Mac, Durans Vorgesetzter bei der Dachinspektion, ein halbes Dutzend Strafzettel kassiert hatte, als er sich Durans Auto für die Mittagspause ausgeliehen hatte. Und er hatte jeden Einzelnen davon zerrissen, wie der irische Kobold, der er war. Zu allem Überfluss erfuhr Duran, dass er bereits einen Gerichtstermin verpasst hatte, von dem er nicht einmal gewusst hatte, dass er ihn gehabt hatte und das Nichterscheinen war eine ernste Angelegenheit, selbst wenn es eigentlich um Johnny Macs Strafzettel ging.

Der Polizist hatte jede einzelne Verspätungsgebühr aufgeschrieben, jeden Bußgeldbescheid und jeden Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung. Und die aufgelaufenen Bußgelder verdreifachten sich, bis sie mehr Nullen hatten als das Staatsdefizit.

Duran hatte gespürt, wie er auf dem Fahrersitz zusammensackte – wie ein Boxer nach einem sauberen rechten Harken. »Das ist doch Schwachsinn!«, hatte er gestammelt. »Ich war gerade auf dem Weg, das Ding zu reparieren.«

»Du bist einer von der Sorte, was?«, hatte der Polizist entgegnet. »Nie an etwas Schuld, ist doch so?«

»Nein«, hatte Duran erwidert. »Ich mache Fehler, genau wie jeder andere auch. Aber Typen wie ich kriegen einfach keine Pause, wenn sie sie brauchen.«

Ungerührt hatte der Polizist das Bün