Destruktive Mächte und Strukturen in der Welt
Muhammad Sameer Murtaza
2019 sah die Generalversammlung der Vereinten Nationen sich aufgrund der religiös begründeten Gewalt in der Welt gezwungen, mit dem 22. August einen Internationalen Tag des Gedenkens für Opfer von religiös motivierten Gewalthandlungen einzuführen.14
Die Bewertung von Religion und Religionsgemeinschaften als soziales Phänomen löst verständlicherweise unterschiedliche Reaktionen aus. Apologeten und Kritiker sind zu sehr ihrem jeweiligen Tunnelblick verhaftet, um zu erkennen, dass die Anerkennung der Ambivalenz von Religion zu einer differenzierteren Sichtweise und damit zu mehr Objektivität führt.
Religionen besitzen vier Dimensionen: Metaphysik, Ritus, Ethik und Gemeinschaft. Sie sind dem Menschen anvertraut und befinden sich somit in seiner Obhut. Wie sollten sie nicht von der Ambivalenz des Menschen kontaminiert werden, dessen Entscheidungsfreiheit ihn sowohl zu konstruktiven als auch destruktiven Handlungen befähigen?
Die Geschichte der Menschheit hat wiederholt deutlich gemacht, dass der Mensch für seine Selbsterhaltung, für seine Wir-Gruppe, für sein Territorium, sein Weltverständnis und seine