An Margaret, meine Schwester
Pickerings Brief, der mir die Nachricht des Todes meines Großvaters brachte, erreichte mich Anfang Oktober in Neapel. John Marshall Glenarm war im Juni verstorben und hatte ein Testament hinterlassen, in dem er mir seinen Besitz unter Vorbehalt übertrug, wie Pickering, der Anwalt, schrieb. Es sei notwendig, dass ich sofort zurückkehre, um die Bedingungen des Testaments erfüllen zu können. Es war reines Glück, dass ich den Brief überhaupt in die Hände bekommen habe, denn er war nach Konstantinopel geschickt worden, und zwar an den Generalkonsul und nicht an meinen dortigen Bankier. Glücklicherweise war der Konsul ein Freund von mir, der meine Reisen verfolgte und mir den Brief des Testamentsvollstreckers nach Italien hinterherschicken konnte. Ich hatte mich dorthin begeben, um einen englischen Finanzier zu treffen, der, wie man mir sagte, über unbegrenzte Geldmittel verfügte, die er in afrikanische Eisenbahnen investieren wollte. Ich bin Ingenieur, Absolvent einer amerikanischen Institution, die man 'Tech' nennt, und da meine Mittel knapp wurden, wandte ich mich begreiflicherweise meinem Beruf zu.
Natürlich änderte dieser Brief meine Pläne. Am folgenden Tag telegrafierte ich Pickering die Nachricht über meine Abreise und fuhr mit einem Dampfer nach New York. Vierzehn Tage später saß ich in Pickerings Büro im Alexis-Gebäude und hörte aufmerksam zu, während er mit schwerfälliger Betonung die Bestimmungen des Testaments meines Großvaters vorlas.
Als er schloss, musste ich lachen. Pickering war ein ernster Mann, und ich freute mich darüber, dass ihn meine Ungezwungenheit wehtat. Ich war ihm schon immer ein Dorn im Auge gewesen, und sein misstrauischer und tadelnder Blick störte mich nicht im Geringsten.
Ich langte über den Tisch hinweg nach dem Papier, und er drückte mir die versiegelte und mit einer Banderole versehene Kopie des Testaments von John Marshall Glenarm in die Hand. Ich las es selbst durch und war mir dabei bewusst, dass Pickerings kühler Blick fragend auf mich gerichtet war.
Dies sind die Abschnitte, die mich am meisten interessierten:
'Ich schenke und vermache meinem besagten Enkel John Glenarm, der zeitweise in der Stadt und im Staat New York wohnhaft war und sich später als Vagabund in unbekannten Gegenden aufgehalten hatte, ein bestimmtes Anwesen, das als Glenarm-House bekannt ist, mit dem dazugehörigen und nachfolgend näher beschriebenen Land und allem persönlichen Eigentum, das da