Nichts kann ihn mehr begeistern, als in einem Flugzeug zu sitzen! Auch wenn die Umstände und der Anlass wahrhaft betrüblich sind. Seine Fähigkeit, die Maschine nach seinem Willen zu steuern, besonders diese P-38 mit ihren zahllosen Armaturen, Schaltern, Knöpfen und Hebeln vor ihm und um ihn herum, macht ihn stolz und gibt ihm das Gefühl von Macht und etwas Herausragendes leisten zu können. Sein anderes Talent – das des Schriftstellers – findet ja kaum Anerkennung in der Welt oder gar seinem eigenen Volk. So hat General de Gaulle bei seiner Ansprache in Algier eine Reihe anderer Intellektueller und Autoren lobend für ihren militärischen Einsatz erwähnt, ihn jedoch übergangen. Selbst in Frankreich müsste man inzwischen von seinem in den Vereinigten Staaten veröffentlichten Märchen gehört haben, das sich seit einem Jahr zu einem Bestseller entwickelt. Aber es ist eben nur eine reizende Kindergeschichte über Freundschaft und Menschlichkeit, die in der Realität dieses Krieges nicht zählt. Schon seit er vor vielen Jahren in der Einsamkeit der Sahara mit dem Schreiben seines ersten Romans begann, hat er sich dazu berufen gefühlt, den Menschen an sein wahres Wesen zu erinnern, an die Essenz, aus der er besteht – an die Liebe. Doch die Welt liest nur sein Märchen, obwohl er auch für einen seiner Romane einen renommierten Preis bekommen hat. Zu viel Intellekt wird im Allgemeinen nicht verstanden. Nur die einfache Sprache erreicht ihr Ziel, sowohl die einer populären Kindergeschichte wie auch die der politischen Agitatoren, die zum Krieg aufrufen. Aber sein schriftstellerisches Können einzig auf diese kleine außerirdische Märchenfigur zu reduzieren, ist, als ob man ihm seine Flügel nehmen würde …
Antoine stöhnt. Wieder reißt dieser Schmerz in seinem Leib an seinen Eingeweiden, der ihn neben anderen Zipperlein bereits seit Jahren quält und wegen dem er immer wieder zum Opium greifen muss, um das Leben zu ertragen. Er ist zu alt, um noch Soldat zu spielen. Zu verletzt, um zu kämpfen. Zu sehr Humanist, um sich