Großmutter wusste sofort, dass etwas Schreckliches geschah. Hellrotes Blut mit kleinen dunklen Klümpchen. Sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen traten, als sie sich den Mund wieder und wieder mit Leitungswasser ausspülte, es in die glänzende Spüle spuckte, bis keine Spur mehr zu sehen war von dem Blut. Sie war doch schon so abgemagert. Niemand hatte etwas dazu gesagt auf dem Flughafen Zanderij. Nicht mal nach dem Abflug ihrer Enkelin. Niemand beachtete sie mehr. Kein Mensch sprach sie noch an auf der Straße. Sie, murmelnd zu der Heiligenfigur, vor der sie so lange kauerte, bis ihre Knie zu sehr schmerzten. Dann stand sie auf, steckte Münzen in den Opferstock, suchte eine Kerze aus, zündete sie an, stellte sie hin, sah in die Flamme und betete hörbar: Lass mein Blut anfangen zu fließen an diesem Ort und nicht mehr aufhören, bis ich gefunden werde. Die Christusstatue blickte auf sie herab. Blut auf der Brust. Blutstropfen an den Füßen. Blutige Wunden an den Händen. Um nicht wieder untröstlich weinen zu müssen, rückte sie weiter zur Statue des Heiligen Antonius von Padua, durch dessen Fürsprache alles Verlorengegangene wiedergefunden wurde. Bei ihm eine brennende Kerze für Heli, dazu ein Stoßgebet, und sie setzte sich auf eine Bank in sei