: Ulrich Frohriep
: Dichtung, Liebe, Tod Ein Theaterstück über die vergessene Dichterin Sibylla Schwarz (1621-1638)
: EDITION digital
: 9783965218802
: 1
: CHF 3.30
:
: Biographien, Autobiographien
: German
: 40
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Vor allen Dingen muß allhier nicht vorbey gegangen werden, daß wir in Teutschland Frauenpersonen gehabt, und auch noch zur Zeit haben, die die Männer selbst in der Tichtkunst beschämen können. Umb das Jahr 1638 lebte Sibylla Schwartzin ... Diese war traun ein Wunder ihrer Zeit, denn sie hat von dem dreyzehenten Jahre ihres Alters bis zum siebenzehenden, worinnen sie seeligen Todes verblichen, Verse geschrieben, die vor solche zarte Jugend, und zwar eine Jungfer, unvergleichlich sind.' Daniel Georg Morhof, 1682 Sibylla Schwarz, große Stimme in der Dichtung des Barocks. In Amerika bewundert, in Deutschland fast vergessen.

Geb. 18.11.1943 in Rostock, Abitur, Hochschulabschluss, 1970-1986 Verlagslektor im Hinstorff Verlag Rostock. Freischaffender Schriftsteller bis 1991. Danach verschiedene Tätigkeiten in den Bereichen Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Ab 2005 wieder freischaffender Schriftsteller. Werke Bücher Westindienfahrer. Eine Seeräuberballade, Roman, Hinstorff Verlag, Rostock 1986, BS-Verlag-Rostock 2000 Die Belagerung& Ich habe getötet, Hörspiele, BS-Verlag-Rostock 2002 Simon und die Nixe Thalassia, Kinderbuch, Scheunen-Verlag, Kückenshagen 2003 Rudolf Petershagen und die kampflose Übergabe der Stadt Greifswald, (Herausgeber mit Hans-Jürgen Schumacher), Zeitzeugen erinnern sich, BS-Verlag-Rostock 2005 Was immer euch versprochen wird, Kriminalerzählung, BS-Verlag-Rostock 2005 Fernsehfilme 1986: Polizeiruf 110: Kein Tag ist wie der andere (TV-Reihe) 1989: Polizeiruf 110: Katharina (TV-Reihe) 1990: Polizeiruf 110: Das Duell (TV-Reihe) Kinderhörspiele Lasse, mein Knecht, 1979 Thorstein und Einar, 1980 Ein Mann namens Gratsch, 1982 Simon und die Nixe Thalassia, 1985 Kriminalhörspiele Kramer, Oberleutnant, 1982 Ein höchst attraktives Frauenzimmer, 1983 Der Maler und das Mädchen, 1988 Zwei Frauen, 1989 Ich habe getötet, 1990 Theaterstück Liebe Dichtung Tod, Ein Theaterstück über die vergessene Barockdichterin Sibylla Schwarz (1621-1638), BS-Verlag-Rostock 2010
Ich habe dir Unrecht getan, Judith. Du bist fortgegangen. Du hast dich in einen Mann verliebt, so wie es deiner Bestimmung entsprach. Wie es auch meiner Bestimmung hätte entsprechen sollen. Auch ich glaubte, mich in einen Mann verliebt zu haben. Wie kann ich dir einen Vorwurf machen. Obwohl ... Als seine Frau gestorben war, ich ließ einige Zeit verstreichen, da ging ich zu ihm. Ich hatte mein schönes Kleid angezogen, ging die Straße hinauf, ich wurde immer aufgeregter. Ich wollte es ihm sagen. Ich wollte ihm sagen ... Ich machte die Tür auf, sah weitere Türen. Eine stand offen. Ich ging darauf zu, blieb stehen, ich hatte eine Bewegung bemerkt, einen Schatten, einen Schatten, der bewegte sich auf und ab, ganz langsam, langsam auf und ab. Ich tat noch einen Schritt - dann ... Ich biss in die Faust, um nicht aufzuschreien, ich ging einen Schritt rückwärts, noch einen und noch einen, drehte mich um und lief, riss die Haustür hinter mir zu - sollten sie sich erschrecken, wie sie mich erschreckt hatten. Am Abend erklärt er, bei uns zu Hause, er heirate Elisabeth von Stetens, da doch seine Kinder eine Mutter brauchten. Und bittet mich um ein Hochzeitsgedicht. Ja, Judith, er bittet mich um ein Gedicht zu seiner Hochzeit. Das soll er kriegen! Sibylla lacht. Musik, Tanz Was gilt es Jungfrau Braut? Was gilt es nun? Ich wette, daß euer Herze spricht: Oh, lasset uns ins Bette. Gebt nur dem Herzen nach, so ist die Wette mein, ob zwar noch jetzt der Mund dazu sprich lauter Nein. Gebt nur dem Herzen nach, was will der Mund doch machen? Die Augen sprechen selbst, sie können nicht mehr wachen. Gebt nur dem Herzen nach! Seht, Hymen ist bereit, er hat das Fackellicht und spricht, es seie Zeit. Geht, gebt nur dem Herzen nach, wir wünschen euch daneben Ein langes, glückliches und auch ein fruchtbar Leben! Geht, gebt nur gute Nacht und heilt die Wunden zu, enthaltet euch nicht mehr der angenehmen Ruh. Gebt mir nur willig nach, gewonnen ist die Wette: Ihr seid doch gar zu krank, drum gehet nur zu Bette