: Eva-Maria Horn
: Ein BIld, das ein Geheimnis birgt Fürstenkinder 81 - Adelsroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783987576164
: Fürstenkinder
: 1
: CHF 2.00
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In der völlig neuen Romanreihe 'Fürstenkinder' kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt. Ihre Lebensschicksale gehen zu Herzen, ihre erstaunliche Jugend, ihre erste Liebe - ein Leben in Reichtum, in Saus und Braus, aber oft auch in großer, verletzender Einsamkeit. Große Gefühle, zauberhafte Prinzessinnen, edle Prinzen begeistern die Leserinnen dieser einzigartigen Romane und ziehen sie in ihren Bann. In dieser Gegend der herrlichen Heidelandschaft war Rose noch nie gewesen. Ihr Malerauge entzückte sich an der Farbenpracht des blühenden Heidekrautes. Weiße Wollgrasflocken tanzten durch die berauschend reine Luft. Rose brachte den weißen Sportwagen zum Stehen. Sie dehnte weit die Arme. gen zum blauen wolkendurchzogenen Himmel hinauf. Wie schön war doch die Welt! Die leichte Verstimmung, die ihre Laune getrübt hatte, war verflogen. Zum Kuckuck, warum hatte sie ihre Zeichenutensilien nicht mitgebracht? Roses Augen verengten sich. Und was war der helle Fleck zwischen den Wachholderbüschen? Zögernd ging Rose näher. Und sah bald, es war ein kleines Mädchen... Einen Moment erfaßte Panik sie. Das kleine Wesen lag gar zu ruhig. Nichts bewegte sich. In den langen blonden Haaren spielte der Wind. Rose ging energisch über den gelben Sandweg. Das Mädchen bewegte sich. Ein scheues Lächeln flog über das weiße Gesichtchen. Rose stand sehr still.

In dieser Gegend der herrlichen Heidelandschaft war Rose noch nie gewesen. Ihr Malerauge entzückte sich an der Farbenpracht des blühenden Heidekrautes. Weiße Wollgrasflocken tanzten durch die berauschend reine Luft.

Rose brachte den weißen Sportwagen zum Stehen. Sie dehnte weit die Arme. Sie sah mit glücklichen Au-

gen zum blauen wolkendurchzogenen Himmel hinauf. Wie schön war doch die Welt!

Die leichte Verstimmung, die ihre Laune getrübt hatte, war verflogen. Zum Kuckuck, warum hatte sie ihre Zeichenutensilien nicht mitgebracht?

Dort drüben die Birke vor dem Himmel, der gelbe Weg, der sich durch das Rot des Heidekrauts schlängelte, die knorrigen Kiefern…

Roses Augen verengten sich. Und was war der helle Fleck zwischen den Wachholderbüschen?

Zögernd ging Rose näher. Und sah bald, es war ein kleines Mädchen… Einen Moment erfaßte Panik sie. Das kleine Wesen lag gar zu ruhig. Nichts bewegte sich. In den langen blonden Haaren spielte der Wind.

Rose ging energisch über den gelben Sandweg. Das Mädchen bewegte sich. Ein scheues Lächeln flog über das weiße Gesichtchen. Rose stand sehr still.

Der Kopf der Kleinen wandte sich ihr zu. Es war ein süßes, ein zauberhaftes Gesicht, wie einem alten Bild entstiegen. Die ganze Gestalt, die in einem Dirndlkleid steckte, schien vollkommen.

Nur die riesengroßen blauen Augen, mit der Farbe eines Vergißmeinnichts, sahen wie tot in die herrliche Welt.

»Guten Tag«, ein kleines, zögerndes Stimmchen. Um den roten Kirschenmund ein feines Lächeln. »Du gingst zuerst so leise. Da dachte ich, eine Fee kommt. Weißt du, wenn man sehr still liegt, hört man die Feen über die Heide gehen. Aber du darfst dich nicht rühren. Sonst erschrecken sie. Warum bist du dann plötzlich so hart aufgetreten?«

Rose schluckte. Der Tag hatte sein Strahlen verloren.

»Ich kann dich nicht sehen. Ich bin blind, weißt du. Aber ich höre sehr viel. Viel mehr als andere Menschen. Bist du ein Mädchen? Oder bist du schon eine Frau?«

Rose trat schnell an die Kleine heran. »Als ich so alt war wie du, erschienen mir Mädchen von 23 Jahren wie rechte Greise.«

Die Kleine lachte. Zögernd streckte sie ihre Hand aus und legte sie der Fremden auf den Arm.

»Wie siehst du aus? Was hast du für eine Haarfarbe? Meine Mutti erzählt mir immer alles ganz genau. Dann kann ich es mir gut vorstellen…, aber meine Mutti ist zu Hause geblieben. Weißt du, die fremde Frau ist wieder da. Aber sie hat eine so harte Stimme…, ich habe Angst vor ihr. Aber meine Mutti sagt, ich sei ein Dummes. Und die fremde Frau sei sehr gut zu uns. Und dann gehe ich immer weg, wenn sie kommt.

Und die bist überhaupt die erste Fremde, die ich sprechen höre. Hier in die Heide verirrt sich selten jemand. Manchmal kommen Jäger hierher. Aber ich höre sie immer nur von weitem. Willst du mir sagen, wie du heißt und wie du aussiehst?«

Die Kleine war reizend in ihrer Zutraulichkeit. Und man konnte bei dem zufriedenen, ja glücklichen Gesicht die blinden Augen vergessen.

»Ich heiße Rose Meeßen. Und ich bin noch nie hier in der Gegend gewesen. Weißt du, kleines Mädchen, ich wohne erst drei Monate in L. Und heute wollte ich nur mit dem Wagen umherfahren.«

»Und jetzt hast du mich gefunden«, die Kleine klatschte glücklich in die Hände. »Das ist fein. Wie siehst du nur aus… O bitte, sag es mir.«

»Ich bin längst nicht so hübsch wie du, kleine Fee. Und habe auch nicht so herrliche Haare… Deine Haare glänzen wie Gold. Ich habe schwarze Haare. Und weil ich wenig Zeit habe, lasse ich sie mir stets sehr kurz schneiden