: Christine Nöstlinger
: Pudding Pauli serviert ab Pudding Paulis dritter Fall
: G&G Verlag
: 9783707417562
: 1
: CHF 8.90
:
: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
: 176
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Weder Baseballkappen noch Cowboystiefel sind vor dem berüchtigten Dieb der Schule sicher! Zum Glück sind ihm Hobbykoch Pudding-Pauli und seine beste Freundin Rosi schon auf der Spur. Doch bald drängt sich die Frage auf: Stehen sie wirklich auf der guten Seite oder jagen sie jemanden, der für Gerechtigkeit sorgt?

Am 28. Juni 2018 ist Christine Nöstlinger im 82. Lebensjahr in Wien verstorben. Wir trauern mit ihrer Familie um diesen wunderbaren Menschen, um die international angesehene Autorin, um eine ganz besondere Stimme in unserer Gesellschaft. Wir sind froh, dass wir sie kennen lernen und einige ihrer Bücher begleiten durften. Sie wird immer eine der einflussreichsten Größen der deutschsprachigen Kinderliteratur bleiben. Sie wird uns fehlen.   Christine Nöstlinger wurde 1936 in Wien geboren, sie lebte als freie Schriftstellerin abwechselnd in Wien und im Waldviertel. Sie schrieb für Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen, engagierte sich sozial und gesellschaftspolitisch. Ihre Kinder- und Jugendbücher sind weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt und beliebt. Ihr Werk wurde international vielfach ausgezeichnet, sie erhielt den Andersen Award und war die erste Trägerin des Astrid-Lindgren-Preises. Christine Nöstlingers Bücher wirkten stets sowohl polarisierend als auch inhaltlich und sprachlich prägend. Sie nahm großen Einfluss auf die Entwicklung der modernen Kinder- und Jugendliteratur. Generationen von LeserInnen hat sie mit ihren Büchern, ihrem Witz und ihrem unkonventionellen Denken bereichert, erfreut, hat sie nachdenklich und mutiger gemacht - eine Kunst, die sie konkurrenzlos beherrschte. Barbara Fi?inger wurde 1980 in Slowenien geboren. Schon von klein auf wollte sie Künstlerin werden, Zeichentricks zeichnen und Bücher illustrieren. Nachdem sie ihr  Kunstpädagogikstudium in Ljubljana abgeschlossen hatte, ist sie nach Trier gezogen, wo sie seit 2007 lebt und arbeitet. 2013 hat sie auch ein zweijähriges weiterbildendes Studium in Zeichentrickfilm in Luxemburg abgeschlossen. Seitdem hat sie mehrere Kinderbücher illustriert, hauptsächlich für amerikanische Verlage, und auch bei ein paar kleineren Zeichentrickfilmproduktionen mitgewirkt.  Wenn sie nicht malt, zeichnet, Entwürfe für neue Kreaturen fertigt oder mit ihrer verrückten Katze Flora spielt, ist sie meistens draußen auf dem Fahrrad unterwegs oder erkundet zusammen mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern ein neues, fernes Land.

2. Kapitel,


in welchem etliche Klopapierrollen über die Straße kullern und der Pauli nachher wieder einmal demütig dackeln muss.


Am Freitag nach der Schule gingen die Rosi und der Pauli in den Supermarkt, um die Zutaten für das Mittagessen und für die Geburtstagstorte zu kaufen. „Schweinsfilet mit Käse überbacken“ wollte der Pauli machen. Und weil es im Supermarkt Klopapier und Küchenrollen im „tief reduzierten Sonderangebot der Woche“ gab, tat der Pauli auch eine Zwölferpackung Klopapier und eine Sechserpackung Küchenrollen in den Einkaufswagen. Und die Rosi stellte noch drei große Flaschen „Mineralwasser prickelnd mit Limettengeschmack“ dazu.

Als sie aus dem Supermarkt herauskamen, der Pauli mit zwei prall gefüllten, sauschweren Tragetaschen in den Händen, die Rosi mit dem riesigen Klopapiersack und dem nicht minder kleinen Küchenrollenbinkel unter den Armen, beide mit ihren Schulrucksäcken auf dem Buckel, rief die Rosi ganz aufgeregt: „Pudding! Schau doch!

Dort! An der Kreuzung, zwischen dem Mann mit den zwei Dackeln und der dicken Frau mit dem großen Hut!“

An der Straßenkreuzung zwischen vielen Leuten, die darauf warteten, dass die Fußgängerampel auf Grün schaltete, stand der Berni Bloberger aus der 3b. Und der hatte seinen roten Schulrucksack auf dem Rücken und einen blauen Schulrucksack in einer Hand!

„Ihm nach, Rosi!“, sagte der Pauli aufgeregt. „So eine Chance kriegen wir garantiert kein zweites Mal! Aber wir müssen gehörigen Abstand zu ihm halten, damit er uns nicht sieht und sich in Sicherheit wiegt!“

Die Fußgängerampel schaltete auf Grün und der Berni Bloberger marschierte zwischen dem Mann mit den zwei Dackeln und der dicken Frau mit dem großen Hut über die Straße.

Bevor der Pauli und die Rosi die Kreuzung erreicht hatten, schaltete die Ampel wieder auf Rot. Ungeduldig traten die Rosi und der Pauli von einem Bein auf das andere und starrten hinter dem kleiner und kleiner werdenden Berni Bloberger her.

Und der Pauli jammerte: „Was ist denn mit der blöden Ampel, wird denn die nie grün?“

„Dass der Bloberger einer der Diebe sein könnte“, sagte die Rosi, „hätte ich aber echt nicht gedacht!“

„Weil du eben naiv bist! Mir ist der immer verdächtig vorgekommen“, sagte der Pauli, „der ist doch schon in der Volksschule unheimlich hinterfotzig gewesen.“

„Wieso denn hinterfotzig?“, fragte die Rosi. „Der war doch ganz normal!“