2. Kapitel,
in welchem etliche Klopapierrollen über die Straße kullern und der Pauli nachher wieder einmal demütig dackeln muss.
Am Freitag nach der Schule gingen die Rosi und der Pauli in den Supermarkt, um die Zutaten für das Mittagessen und für die Geburtstagstorte zu kaufen. „Schweinsfilet mit Käse überbacken“ wollte der Pauli machen. Und weil es im Supermarkt Klopapier und Küchenrollen im „tief reduzierten Sonderangebot der Woche“ gab, tat der Pauli auch eine Zwölferpackung Klopapier und eine Sechserpackung Küchenrollen in den Einkaufswagen. Und die Rosi stellte noch drei große Flaschen „Mineralwasser prickelnd mit Limettengeschmack“ dazu.
Als sie aus dem Supermarkt herauskamen, der Pauli mit zwei prall gefüllten, sauschweren Tragetaschen in den Händen, die Rosi mit dem riesigen Klopapiersack und dem nicht minder kleinen Küchenrollenbinkel unter den Armen, beide mit ihren Schulrucksäcken auf dem Buckel, rief die Rosi ganz aufgeregt: „Pudding! Schau doch!
Dort! An der Kreuzung, zwischen dem Mann mit den zwei Dackeln und der dicken Frau mit dem großen Hut!“
An der Straßenkreuzung zwischen vielen Leuten, die darauf warteten, dass die Fußgängerampel auf Grün schaltete, stand der Berni Bloberger aus der 3b. Und der hatte seinen roten Schulrucksack auf dem Rücken und einen blauen Schulrucksack in einer Hand!
„Ihm nach, Rosi!“, sagte der Pauli aufgeregt. „So eine Chance kriegen wir garantiert kein zweites Mal! Aber wir müssen gehörigen Abstand zu ihm halten, damit er uns nicht sieht und sich in Sicherheit wiegt!“
Die Fußgängerampel schaltete auf Grün und der Berni Bloberger marschierte zwischen dem Mann mit den zwei Dackeln und der dicken Frau mit dem großen Hut über die Straße.
Bevor der Pauli und die Rosi die Kreuzung erreicht hatten, schaltete die Ampel wieder auf Rot. Ungeduldig traten die Rosi und der Pauli von einem Bein auf das andere und starrten hinter dem kleiner und kleiner werdenden Berni Bloberger her.
Und der Pauli jammerte: „Was ist denn mit der blöden Ampel, wird denn die nie grün?“
„Dass der Bloberger einer der Diebe sein könnte“, sagte die Rosi, „hätte ich aber echt nicht gedacht!“
„Weil du eben naiv bist! Mir ist der immer verdächtig vorgekommen“, sagte der Pauli, „der ist doch schon in der Volksschule unheimlich hinterfotzig gewesen.“
„Wieso denn hinterfotzig?“, fragte die Rosi. „Der war doch ganz normal!“