: W. E. D. Ross
: Der Geist der Lady Margaret Gaslicht 49
: Martin Kelter Verlag
: 9783740915759
: Gaslicht
: 1
: CHF 1.60
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlänge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzählen wollten, denn in der längeren Form kommen noch mehr Gefühl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert! Die Tür öffnete sich weiter, und Elizabeth erblickte das Gespenst! Die gespenstische Gestalt von Margaret Lambertville war deutlich zu erkennen. Es war das blasse Gesicht, umrahmt von langem schwarzem Haar, das sie kurz am Fenster gesehen hatte, an jenem Nachmittag ihrer Ankunft. Die Gespensterfrau betrachtete Elizabeth mit traurigen Augen und streckte ihr in bittender Geste die Hände entgegen. Und dann kam der qualvolle Schrei von ihren Lippen. Er war lauter als beim erstenmal und verursachte Elizabeth einen eisigen Schauder. Unwillkürlich stieß sie auch einen Schrei aus und setzte sich im Bett auf. Bevor sie ein zweites Mal schreien konnte, hörte sie eine Bewegung neben sich. Kräftige Finger legten sich um ihre Kehle. Die Finger drückten brutal zu, und mit einem erstickten Laut verlor Elizabeth das Bewußtsein... Das dumpfe Dröhnen der Flugzeugmotoren versetzte Elizabeth Stewart in einen Zustand angenehmer Entspannung. Zum ersten Mal seit langen Tagen ließ die Unruhe nach, die mit Elizabeths Entschluß begonnen hatte, daß sie ihren Onkel besuchen wollte. Noch als sie das Flugzeug betrat, das sie von New York nach Montreal bringen sollte, hatte sie Ängste und schlimme Vorahnungen empfunden... Der Brief ihres Onkels, Dr. Martin Lever, hatte sie eine Woche nach dem Tod ihrer Mutter erreicht. Sie war jetzt Waise und stand ganz allein auf der Welt. Ihr Vater war wenige Wochen nach ihrer Geburt bei einem Unfall ums Leben gekommen. Der Brief ihres Onkels war verständnisvoll und mitfühlend gewesen. Aber Elizabeth hatte ihn beiseitegelegt, ohne darauf zu antworten. Bis zu ihrer schweren Krankheit hatte ihre Mutter als Oberschwester im selben

Die Tür öffnete sich weiter, und Elizabeth erblickte das Gespenst! Die gespenstische Gestalt von Margaret Lambertville war deutlich zu erkennen. Es war das blasse Gesicht, umrahmt von langem schwarzem Haar, das sie kurz am Fenster gesehen hatte, an jenem Nachmittag ihrer Ankunft. Die Gespensterfrau betrachtete Elizabeth mit traurigen Augen und streckte ihr in bittender Geste die Hände entgegen. Und dann kam der qualvolle Schrei von ihren Lippen. Er war lauter als beim erstenmal und verursachte Elizabeth einen eisigen Schauder. Unwillkürlich stieß sie auch einen Schrei aus und setzte sich im Bett auf. Bevor sie ein zweites Mal schreien konnte, hörte sie eine Bewegung neben sich. Kräftige Finger legten sich um ihre Kehle. Die Finger drückten brutal zu, und mit einem erstickten Laut verlor Elizabeth das Bewußtsein…

Das dumpfe Dröhnen der Flugzeugmotoren versetzte Elizabeth Stewart in einen Zustand angenehmer Entspannung.

Zum ersten Mal seit langen Tagen ließ die Unruhe nach, die mit Elizabeths Entschluß begonnen hatte, daß sie ihren Onkel besuchen wollte. Noch als sie das Flugzeug betrat, das sie von New York nach Montreal bringen sollte, hatte sie Ängste und schlimme Vorahnungen empfunden…

Der Brief ihres Onkels, Dr. Martin Lever, hatte sie eine Woche nach dem Tod ihrer Mutter erreicht. Sie war jetzt Waise und stand ganz allein auf der Welt. Ihr Vater war wenige Wochen nach ihrer Geburt bei einem Unfall ums Leben gekommen.

Der Brief ihres Onkels war verständnisvoll und mitfühlend gewesen. Aber Elizabeth hatte ihn beiseitegelegt, ohne darauf zu antworten.

Bis zu ihrer schweren Krankheit hatte ihre Mutter als Oberschwester im selben Krankenhaus in Manhattan gearbeitet, in dem Elizabeth ausgebildet worden war.

Mutter und Tochter hatten sich sehr nahe gestanden, und Elizabeth hatte eine große Familie nie vermißt. Sie hatten einen kleinen Freundeskreis, der hauptsächlich aus Kollegen aus dem Krankenhaus bestand. Elizabeth wollte gerade ihre Verlobung mit einem der Ärzte bekanntgeben, als ihre Mutter krank wurde.

Die Wochen der Verzweiflung, die darauf folgten, hatten ihre ganze Kraft gefordert. Elizabeth hatte die Arbeit im Krankenhaus aufgegeben, um sich ganz ihrer sterbenden Mutter widmen zu können. So hatte sie Dr. Ralph Peters nur sehr selten gesehen.

Ihre Mutter war im Juli gestorben, und eine Woche später hatte Elizabeth sich dazu gezwungen, den Dienst in der Klinik wieder aufzunehmen. Nicht mehr als drei Monate waren seither vergangen, aber es war viel geschehen.

Sie war an einem Tiefpunkt ihres Lebens angekommen. Und so kam es, daß sie den Brief ihres Onkels wieder zur Hand nahm und ihn wieder las. Sein Mitgefühl rührte sie; nicht zuletzt auch seine herzlich ausgesprochene Einladung, ihn in Kanada zu besuchen.

Er arbeitete als Oberarzt in einem exklusiven Privatsanatorium für Geisteskranke. Er schrieb, daß in dem schönen alten Schloß St. Denis, in dem das Sanatorium eingerichtet war, genügend Platz für sie sei.

Elizabeth hatte tagelang nachgedacht, bevor sie den Brief beantwortete. Aus Bemerkungen ihrer Mutter wußte sie, daß ihr Onkel ein schwieriger Mensch war.

Auch hatte Elizabeth ihren Onkel nie kennengelernt, und außer einer Karte zu Weihnachten hatte zwischen ihrer Mutter und ihm kein Kontakt bestanden. Sie hielt es jedoch für ihre Pflicht, ihn vom Tod ihrer Mutter zu unterrichten, und daraufhin war ein Antwortbrief von ihm gekommen.

Nach langen Überlegungen schrieb Elizabeth ihm, daß sie seine Einladung annehme.

Als sich der Tag ihrer Abreise näherte, begannen die düsteren Vorahnungen…

Sie versuchte, während sie jetzt im Flugzeug saß, sich an mehr zu erinnern, was ihre Mutter über den in Kanada lebenden Onkel gesagt hatte. Aber es gelang ihr nicht. Sie hatte den Eindruck, daß ihre Mutter ihrem einzigen Bruder nicht getraut hatte, und sie fragte sich, ob es das Erbe war, das ihren Onkel veranlaßt hatte, auf ihren Besuch zu drängen.

Wollte er ihre Freundschaft gewinnen, indem er ihre Einsamkeit ausnutzte? Sie hoffte, daß es nicht so war. Das unglückliche Ende ihrer Beziehung zu dem jungen Arzt hatte sie so ver